Aṅguttara Nikāya
Das Achter-Buch
52. Der würdige Ermahner der Nonnen
Im Großen Walde bei Vesālī, in der Halle des Giebelhauses.
Der ehrwürdige Ānanda sprach zum Erhabenen:
„Wie viele Eigenschaften, o Herr, soll ein Mönch besitzen, um zum Ermahner der Nonnen ernannt zu werden?“
—„Acht Eigenschaften, Ānanda. Und welches sind die acht?
Da ist, Ānanda,
- der Mönch sittenrein, er befolgt die Ordenssatzung, ist vollkommen in Wandel und Umgang, und, vor dem kleinsten Vergehen zurückschreckend, schult er sich in den Übungsregeln, die er auf sich genommen.
- Er besitzt großes Wissen.
- Mit beiden Ordenssatzungen hat er sich in allen Einzelheiten vertraut gemacht, kennt sie gut in ihren Gliederungen, beherrscht sie vollständig und hat sie gut studiert nach Regeltext und zusätzlichen Erläuterungen.
- Er ist ein guter Sprecher, ein guter Redner; seine Rede ist gefällig und fließend, fehlerlos in der Aussprache und verständlich im Sinn.
- Er besitzt die Fähigkeit, die Nonnengemeinde durch einen Lehrvortrag zu unterweisen, zu ermahnen, zu ermutigen und zu ermuntern.
- Er ist im allgemeinen den Nonnen lieb und angenehm.
- Nicht hat er jemals ein schweres Vergehen begangen mit einer, die als Jüngerin des Erhabenen, mit fahlem Gewande bekleidet, in die Hauslosigkeit zog.
- Er hat zwanzig oder noch mehr Ordensjahre hinter sich.
Diese acht Eigenschaften, Ānanda, soll ein Mönch besitzen, um zum Ermahner der Nonnen ernannt zu werden.“