Mahāvagga

Die grosse Abteilung

1. Bodhikathā—Die Erwachung

Ehre dem Erhabenen, Heiligen, vollkommen Erwachten

Von der Erwachung bis zur Ordensentstehung

Zu jener Zeit weilte der Erhabene am Fuße des Bodhi Baumes in Uruvelā am Ufer des Flusses Nerañjara, gerade eben vollkommen erwacht. So saß der Erhabene am Fuße des Bodhi Baumes sieben Tage mit verschränkten Beinen, das Glück der Erlösung erfahrend.

Am Beginn des ersten Nachtabschnittes durchdachte der Erhabene im Geiste vorwärts und rückwärts die Kette des bedingten Entstehens: Es entsteht in Abhängigkeit von:

  • Unwissen—Aktivitäten,
  • von Aktivitäten—Bewußtsein,
  • von Bewußtsein—Körper und Geist,
  • von Körper und Geist—sechsfacher (Sinnen)bereich,
  • vom sechsfachen (Sinnen)bereich—Berührungen,
  • von Berührungen—Gefühl,
  • von Gefühl—Durst,
  • von Durst—Ergreifen,
  • von Ergreifen—Werden,
  • von Werden—Geburt,
  • von Geburt—Alter, Tod, Kummer, Jammer, Schmerz, Leid und Verzweiflung.

In dieser Weise entsteht diese ganze Masse von Leid.

  • Durch die restlose Auflösung und Vernichtung der Unwissenheit lösen sich die Aktivitäten auf,
  • durch die Auflösung der Aktivitäten löst sich das Bewußtsein auf,
  • durch die Auflösung des Bewußtseins lösen sich Körper und Geist auf,
  • durch die Auflösung von Körper und Geist löst sich der sechsfache (Sinnen)bereich auf,
  • durch die Auflösung des sechsfachen (Sinnen)bereiches löst sich die Berührung auf,
  • durch die Auflösung der Berührung löst sich Gefühl auf,
  • durch die Auflösung des Gefühls löst sich der Durst auf,
  • durch die Auflösung des Durstes löst sich das Ergreifen auf,
  • durch die Auflösung des Ergreifens löst sich das Werden auf,
  • durch die Auflösung des Werdens löst sich die Geburt auf,
  • durch die Auflösung der Geburt lösen sich Alter, Tod, Kummer, Jammer, Schmerz, Leid und Verzweiflung auf.

In dieser Weise vergeht die ganze Masse von Leid.

Da also der Erhabene diesen Sachverhalt erkannt hatte, sprach er zu jener Zeit diesen Satz:

Wenn bei einem Eifrigen, Meditierenden, Edlen,
wirklich die Wahrheit entsteht,
dann schwinden ihm die Zweifel alle,
denn er schaut das Gesetz der Bedingtheit.

Dann im mittleren Abschnitt der Nacht durchdachte der Erhabene im Geiste vorwärts und rückwärts die Kette des bedingten Entstehens: Es entsteht in Abhängigkeit von: Unwissen Aktivitäten ... durch die Auflösung der Geburt lösen sich Alter, Tod, Kummer, Jammer, Schmerz, Leid und Verzweiflung auf. In dieser Weise vergeht die ganze Masse von Leid.

Da also der Erhabene diesen Sachverhalt erkannt hatte, sprach er zu jener Zeit diesen Satz:

Wenn bei einem Eifrigen, Meditierenden, Edlen,
wirklich die Wahrheit entsteht,
dann schwinden ihm die Zweifel alle,
denn er schaut das Gesetz der Auflösung.

Dann im letzten Abschnitt der Nacht durchdachte der Erhabene im Geiste vorwärts und rückwärts die Kette des bedingten Entstehens: Es entsteht in Abhängigkeit von: Unwissen Aktivitäten ... durch die Auflösung der Geburt lösen sich Alter, Tod, Kummer, Jammer, Schmerz, Leid und Verzweiflung auf. In dieser Weise vergeht die ganze Masse von Leid.

Da also der Erhabene diesen Sachverhalt erkannt hatte, sprach er zu jener Zeit diesen Satz:

Wenn bei einem Eifrigen, Meditierenden, Edlen,
wirklich die Wahrheit entsteht,
dann steht er da die Heere des Todes vernichtend,
wie die Sonne den Himmel erleuchtend.

Ende der Erzählung von der Erleuchtung.

2. Ajapālakathā—Unter der Ziegenhüterfeige

Nachdem sieben Tage vergangen waren, erhob sich der Erhabene aus der Versenkung und ging vom Fuß des Bodhibaumes zum Feigenbaum namens „Ziegenhüter.“ Dort am Fuße des Feigenbaumes „Ziegenhüter“ saß er sieben Tage mit verschränkten Beinen, das Glück der Erlösung erfahrend.

Da kam zum Erhabenen ein gewisser (mürrischer) Brahmane, begrüßte sich mit dem Erhabenen freundlich, und nachdem er freundliche und höfliche Worte ausgetauscht hatte, stellte er sich beiseite hin. Dort stehend sprach jener Brahmane zum Erhabenen also: „In welcher Hinsicht, Freund Gotama, ist man Brahmane, welches sind die den Brahmanen ausmachenden Eigenschaften?“

Da also der Erhabene diesen Sachverhalt erkannt hatte, sprach er zu jener Zeit diesen Satz: „Der Brahmane, der sich fernhält von unheilsamen Dingen, nicht überheblich, frei von Unreinheiten, selbstbeherrscht ist, die vollkommene Weisheit erreicht hat, der den Reinheitswandel beherrscht, dieser Brahmane darf sich mit Recht Brahmane nennen, in ihm ist kein weltlicher Stolz mehr.“

Ende der Erzählung vom (Feigenbaum) „Ziegenhüter“.

3. Mucalindakathā—Mucalindo

Nachdem sieben Tage vergangen waren, erhob sich der Erhabene aus der Versenkung und ging vom Fuß des Feigenbaumes „Ziegenhüter“ zum Mucalinda (Baum). Dort am Fuße des Mucalindabaumes saß er sieben Tage mit verschränkten Beinen, das Glück der Erlösung erfahrend.

Gerade zu jener Zeit bildete sich eine große, unzeitgemäße Gewitterwolke, die sieben Tage Regen brachte, Kälte, Wind und schlechtes Wetter. Da kam der Nāgakönig (Nāgas sind Schlangengeister, die meist als Kobra dargestellt werden, werden aber auch als im Wasser lebende Geister geschildert.) Mucalinda aus seinem Wohnsitz, umschlang den Körper des Erhabenen mit sieben Windungen (seines Leibes), breitete über dem Kopf (des Erhabenen) seine große Haube aus. So stand er: „Möge dem Erhabenen nicht kalt sein, möge dem Erhabenen nicht heiß sein, möge dem Erhabenen keine Berührung sein mit Bremsen, Moskitos, Wind, Sonnenhitze und Kriechtieren.“

Nach sieben Tagen sah dann der Nāgakönig Mucalinda, daß die Wolken und der Regen verschwunden waren; nachdem er die Windungen vom Körper des Erhabenen abgewickelt hatte, gab er seine Schlangengestalt auf, schuf die Gestalt eines jungen Mannes, stand vor dem Erhabenen, den Erhabenen ehrend mit zusammengelegten Händen.

Da also der Erhabene diesen Sachverhalt erkannt hatte, sprach er zu jener Zeit diesen Satz:

„Freude ist die Loslösung bei einem Zufriedenen, der die gehörte Wahrheit erschaut.
Freude ist Haßlosigkeit in der Welt und Nichtverletzung der Lebewesen.
Freude ist Gierlosigkeit in der Welt, sich befreien von Begierden.
Die Beseitigung der ‚ich bin‘ Einbildung, das ist fürwahr höchstes Wohl.“

Ende der Erzählung von Mucalinda.

4. Rājāyatanakathā—Der Königstättenbaum

Nachdem sieben Tage vergangen waren, erhob sich der Erhabene aus der Versenkung und ging vom Fuße des Mucalindabaumes zum Baum „Königsstätte.“ Dort am Fuße des Baumes „Königsstätte“ saß er sieben Tage mit verschränkten Beinen, das Glück der Erlösung erfahrend.

Zu jener Zeit gingen die Kaufleute Tapussa und Bhallika aus Ukkala in jene Richtung, wo der Erhabene saß. Da sagte eine blutsverwandte Gottheit der Kaufleute Tapussa und Bhallika den beiden folgendes: „Meine Herren, der Erhabene weilt am Fuße des Baumes Königsstätte, gerade eben vollkommen erwacht. Zu jenem Erhabenen gehet und ehret ihn mit Reiskuchen und Honigkugeln, dies wird für euch lange Zeit Wohl und Freude sein.“

Da gingen die Kaufleute Tapussa und Bhallika, Reiskuchen und Honigkugeln genommen habend, zum Erhabenen. Dort beim Erhabenen ehrten sie ihn und stellten sich beiseite. Beiseite stehend sagten die Kaufleute Tapussa und Bhallika zum Erhabenen folgendes: „Oh Ehrwürdiger, möge der Erhabene von uns den Reiskuchen und die Honigkugeln annehmen, damit für uns lange Zeit Wohl und Freude sein wird.“

Da kam dem Erhabenen dieser Gedanke: Nicht mit den Händen nehmen die Vollendeten etwas an. Worin sollte ich jetzt Reiskuchen und Honigkugeln annehmen? Die vier Himmelskönige erkannten in ihrem Geist den Gedankengang des Erhabenen. Sie überreichten aus den vier Himmelsrichtungen dem Erhabenen vier Almosenschalen aus Stein: Oh Ehrwürdiger, möge der Erhabene hierin Reiskuchen und Honigkugeln annehmen. Der Erhabene nahm die neuen aus Stein gemachten Almosenschalen an, nahm die Reiskuchen und Honigkugeln an und aß sie.

Da sahen die Kaufleute Tapussa und Bhallika, daß der Erhabene seine Hände von der Almosenschale zurück genommen hatte. Sie neigten den Kopf zu den Füßen des Erhabenen und sagten folgendes: „Wir, oh Erhabener, nehmen unsere Zuflucht zum Erhabenen und zur Lehre; als Laienanhänger möge uns der Erhabene betrachten von heute ab für die ganze Lebenszeit.“ Diese beiden waren auf der Welt die ersten Laienanhänger, die zweifache Zuflucht nahmen (nämlich beim Buddha und bei der Lehre, den Sangha gab es ja noch nicht).

Ende der Erzählung vom Baum „Königsstätte“.

5. Brahmayācanakathā—Brahma Sahampati

Dann, nachdem der Erhabene sieben Tage verbracht hatte, erhob er sich aus seiner Versenkung und ging vom Baum Königsstätte zum Feigenbaum „Ziegenhüter.“ Dort verweilte der Erhabene am Fuße des Feigenbaumes „Ziegenhüter.“

Da kam im Geiste des abgesondert in Einsamkeit verweilenden Erhabenen folgender Gedanke auf: Die von mir erkannte Lehre ist tief, schwierig zu verstehen, schwer zu durchschauen, friedvoll, erhaben, nicht dem logischen Denken zugänglich, subtil, nur den Weisen zugänglich. Dem Begehren hingegeben ist doch die Menschenwelt, findet Gefallen am Begehren, erregt sich am Begehren. Für die dem Begehren hingegebene, am Begehren Gefallen findende, am Begehren sich erregende Menschenwelt ist diese Lehre schwer zu verstehen, die da ist: der ursächliche Zusammenhang durch die Entstehung in Abhängigkeit. Und auch diese Lehren sind schwer zu verstehen, die da sind: die Beruhigung aller Aktivitäten, das Aufgeben der zu Wiedergeburt führenden Dinge, die Auslöschung des Durstes, die Leidenschaftslosigkeit, die völlige Erlöschung, das Nibbāna. Wenn ich diese Lehre verkünden würde, würden die anderen mich nicht verstehen, dies würde mich erschöpfen, dies würde für mich Anstrengung sein.

Also gingen dem Erhabenen diese wohlüberlegten Verse auf, die vorher noch nie zu hören waren:

Unter Mühen erkannte ich,
jetzt geb‘ ich auf zu verkünden.
Diese Lehre verstehen nicht
die von Gier und Haß beherrschten.

Die Lehre geht gegen den Strom,
ist weise, tief, schwer zu durchschau‘n,
von Leidenschaftlern nicht zu sehn,
nicht sichtbar für Unwissende.

Da neigte sich bei dem dies überdenkenden Erhabenen der Geist zur Inaktivität, zur Nichtdarlegung der Lehre. Da erkannte Brahma Sahampati im Geiste den Gedankengang des Erhabenen und dachte folgendes: Die gute Welt geht zugrunde, die gute Welt geht völlig zugrunde, wenn nämlich der Geist des Vollendeten, Heiligen, vollkommen Erwachten sich zur Inaktivität neigt, zur Nichtverkündung der Lehre.

Da verschwand Brahma Sahampati aus seiner Brahmawelt, so schnell wie ein kräftiger Mann einen gebeugten Arm streckt oder einen gestreckten Arm beugt und erschien vor dem Erhabenen.

Da legte Brahma Sahampati das Obergewand über eine Schulter, beugte das rechte Knie zur Erde, erwies dem Erhabenen mit zusammenlegten Händen Ehre und sagte folgendes: „Möge der verehrungswürdige Erhabene die Lehre verkünden, möge der Vollkommene die Lehre verkünden. Es gibt Lebewesen, die von Natur aus wenig Staub auf den Augen haben, durch das Nichthören der Lehre gehen sie abwärts; es werden Versteher der Lehre da sein.“

Dieses sprach Brahma Sahampati; und danach sagte er folgendes:

„In der Vergangenheit erschien in Magadha eine unreine Lehre, die von Befleckten erdacht wurde. Öffne diese Tür zur Unsterblichkeit, mögen die Leute die Lehre hören, die von einem Unbefleckten erkannt wurde. Einen, der auf der Spitze eines Felsens steht, würde das Volk von allen Seiten sehen. Dem gleichst du, Weiser, Allsehender, der zum Palast der Wahrheit aufgestiegen ist. Der Kummer vernichtet Habende, blickt herab auf das von Kummer betroffene, von Geburt und Alter überwältigte Volk. Steh auf, Held, Sieger im Kampf, Anführer, Schuldloser, gehe überall hin in die Welt, möge der Erhabene die Lehre verkünden, es werden Verständige da sein.“

Als dies gesagt wurde, sagte der Erhabene zu Brahma Sahampati folgendes: „Bei mir, Brahma, kam jener Gedanke auf: Die von mir erkannte Lehre ist tief, schwierig zu verstehen, schwer zu durchschauen, friedvoll, erhaben, nicht dem logischen Denken zugänglich, subtil, nur den Weisen zugänglich ... Wenn ich diese Lehre verkünden würde, würden die anderen mich nicht verstehen, dies würde mich erschöpfen, dies würde für mich Anstrengung sein. Also gingen mir, oh Brahma, diese wohlüberlegten Verse auf, die vorher noch nie zu hören waren ... Da neigte sich bei mir, oh Brahma, der Geist zur Inaktivität, zur Nichtdarlegung der Lehre.

Zum zweiten Male sagte Brahma Sahampati dem Erhabenen folgendes: Möge der Erhabene die Lehre verkünden, ... es werden Verständige da sein. Zum zweiten Male sagte der Erhabene zu Brahma Sahampati folgendes: „Bei mir, Brahma, kam jener Gedanke auf: Die von mir erkannte Lehre ist tief, schwierig zu verstehen, schwer zu durchschauen, friedvoll, erhaben, nicht dem logischen Denken zugänglich, subtil, nur den Weisen zugänglich ... Wenn ich diese Lehre verkünden würde, würden die anderen mich nicht verstehen, dies würde für mich Anstrengung sein. Also gingen mir, oh Brahma, diese wohlüberlegten Verse auf, die vorher noch nie zu hören waren ... Da neigte sich bei mir, oh Brahma, der Geist zur Inaktivität, zur Nichtdarlegung der Lehre.

Zum dritten Male sagte Brahma Sahampati dem Erhabenen folgendes: Möge der Erhabene die Lehre verkünden, ... es werden Verständige da sein. Da erkannte der Erhabene den Wunsch des Brahma, und aufgrund des Mitleids mit den Wesen betrachtete der Erhabene mit dem Buddhaauge die Welt. Da, als der Erhabene mit dem Buddhaauge die Welt betrachtete, sah er: es gibt Wesen mit wenig beschränktem Geist, mit stark beschränktem Geist, mit vielen Fähigkeiten, mit wenigen Fähigkeiten, mit guten Veranlagungen, mit schlechten Veranlagungen, den Belehrungen gut zugänglich, den Belehrungen schlecht zugänglich; einige wenige sehen die Gefahren und das, was für die andere Welt zu meiden ist.

Gleichwie in einem Teich mit blauem Lotus oder in einem Teich mit rotem Lotus oder in einem Teich mit weißem Lotus die blauen oder roten oder weißen Lotuspflanzen im Wasser entstanden, im Wasser gewachsen, dem Wasser angepaßt, sich unterhalb des Wasserspiegels ernähren, einige wenige blaue oder rote oder weiße Lotuspflanzen, im Wasser entstanden, im Wasser gewachsen, gleichauf mit dem Wasserspiegel stehen, einige wenige blaue oder rote oder weiße Lotuspflanzen im Wasser entstanden, im Wasser gewachsen, über den Wasserspiegel hinauswachsen, durch das Wasser unberührt dastehen.

Genau so sah der Erhabene, mit seinem Buddhaauge die Welt betrachtend, Lebewesen mit wenig beschränktem Geist, mit stark beschränktem Geist, mit vielen Fähigkeiten, mit wenigen Fähigkeiten, mit guten Veranlagungen, mit schlechten Veranlagungen, den Belehrungen gut zugänglich, den Belehrungen schlecht zugänglich; einige wenige sehen die Gefahren und das, was für die andere Welt zu meiden ist; dies gesehen habend, richtete der Erhabene diesen Vers an Brahma Sahampati: „Geöffnet sind denen die Türen zur Todlosigkeit, welche hören, schenket Vertrauen. Ich erkannte die Anstrengung für mich, deshalb, Brahma, verkündete ich die höchste Lehre unter den Menschen (noch) nicht.“

Nachdem Brahma Sahampati wußte: Der Erhabene verkündet die Lehre, verehrte er den Erhabenen, drehte sich rechts herum und verschwand von dort.

Ende der Erzählung von Brahma.

6. Pañcavaggiyakathā—Die Ersten Fünf Mönche

Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Wem sollte ich nun zuerst die Lehre verkünden, wer wird diese Lehre schnell verstehen? Dann kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Dieser weise, kluge, erfahrene Ālāro Kalāmo hat lange Zeit (schon) ein Wesen, das wenig befleckt ist. Nun laß mich dem Ālāro Kalāmo zuerst die Lehre verkünden, er wird diese Lehre schnell verstehen.

Da erzählte eine unsichtbare Gottheit dem Erhabenen: vor sieben Tagen, oh Verehrungswürdiger, ist Ālāro Kalāmo gestorben. Auch bei dem Erhabenen ist da das Wissen entstanden: vor sieben Tagen ist Ālāro Kalāmo gestorben. Dann kam dem Erhabenen folgender Gedanke: sehr edel war Ālāro Kalāmo, wenn er nämlich diese Lehre hören würde, würde er sie schnell verstehen.

Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Wem sollte ich nun zuerst die Lehre verkünden ... Nun laß mich dem Uddako Rāmaputto zuerst die Lehre verkünden, er wird diese Lehre schnell verstehen.

Da erzählte eine unsichtbare Gottheit dem Erhabenen: letzte Nacht, oh Verehrungswürdiger, ist Uddako Rāmaputto gestorben ...

Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: wem sollte ich nun zuerst die Lehre verkünden, wer wird diese Lehre schnell verstehen? Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: die Fünfergruppe Mönche war mir sehr hilfreich, hat sich um mich bei meinen energischen Anstrengungen gekümmert. Nun laß mich der Fünfergruppe Mönche zuerst die Lehre verkünden.

Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Wo weilt jetzt die Fünfergruppe Mönche? Da sah der Erhabene mit dem göttlichen, reinen, übermenschlichen Auge die Gruppe der fünf Mönche in Benares weilen, im Gazellenhain. Da brach der Erhabene, nachdem er, solange er (es) wünschte, in Uruvelā geweilt hatte, zu einer Reise nach Benares auf.

Da sah der Asket Upaka den Erhabenen, der auf dem Weg zwischen Gayā und dem Bodhi Baum war. Ihn sehend sagte er dem Erhabenen folgendes: „Bruder, deine Erscheinung ist klar, rein und hell ist deine Hautfarbe. Unter wem bist du in die Asketenschaft gegangen, oder wer ist dein Lehrer, oder wessen Lehre bekennst du?“

Nachdem dieses gesagt wurde, sprach der Erhabene den Asketen Upaka mit diesen Versen an:

  • „Ich bin der Allesüberwinder, der Allwissende,
  • an allen Dingen nicht anhaftend.
  • Ich habe alles aufgegeben, bin befreit durch Durstvernichtung;
  • (dieses) selbst erkannt habend, für wen sollte ich (in die Asketenschaft) gegangen sein?
  • Für mich gibt es keinen Lehrer, ein mir Gleicher existiert nicht;
  • nicht in der Götterwelt, nicht in dieser Welt ist einer mir ebenbürtig;
  • ich bin der Heilige in der Welt, ich bin der unübertroffene Führer,
  • ich bin der einzige vollkommen Erwachte, kalt geworden bin ich, erloschen.
  • Ich gehe zur Stadt Kāsi, um das Rad der Lehre in Bewegung zu setzen.
  • In der blind gewordenen Welt schlage ich die Trommel der Unsterblichkeit.“

„Wenn das so ist, stimmst du zu, daß du der Sieger über das Unbegrenzte bist?“—„Mir gleich sind die Sieger, die die Vernichtung der Beeinflussungen (āsava = wörtlich fließen, sowohl hinein- als auch hinaus-) erreicht haben. Die unheilsamen Dinge sind von mir überwunden worden, deswegen, Upaka, bin ich der Sieger.“ Als dies gesagt wurde, schüttelte der Asket Upaka den Kopf, sagte: „Es könnte sein“, nahm einen Seitenweg und ging fort.

Da reiste der Erhabene nach und nach nach Benares zum Gazellenhain in Isipatana zu der Gruppe der fünf Mönche. Die fünf Mönche sahen den Erhabenen aus der Ferne kommen. Nachdem sie ihn gesehen hatten, kamen sie gegenseitig überein: Dieser ehrwürdige Asket Gotama, der in Üppigkeit lebt, die Anstrengungen aufgegeben hat, zur Üppigkeit zurückgekehrt ist, kommt. Er ist nicht zu verehren, noch stehen wir auf, noch nehmen wir ihm Almosenschale und Robe ab, trotzdem stellen wir einen Sitz hin, wenn er wünscht, sich zu setzen.

In dem Maße, wie sich der Erhabene den fünf Mönchen näherte, hielten die fünf Mönche ihre eigene Abmachung nicht ein, gingen dem Erhabenen entgegen, einer nahm dem Erhabenen die Almosenschale und die Robe ab, einer bereitete den Sitz, einer stellte Wasser, Schemel und Schale (zum Waschen) für die Füße hin. Der Erhabene setzte sich auf den vorbereiteten Sitz, dort wusch er seine Füße. Aber immer noch redeten sie ihn mit Namen (Gotama) an und nur mit der Anrede „Bruder“ (āvuso).

Da sie so sprachen, sagte der Erhabene zu den fünf Mönchen folgendes: „Redet, ihr Mönche, den Vollendeten nicht mit Namen und ‚Bruder‘ an. Heilig, ihr Mönche ist der Vollendete, vollkommen Erwachte. Höret, ihr Mönche, die Unsterblichkeit ist erlangt worden. Ich lehre, ich verkünde (euch) die Lehre (Wahrheit). Sich so verhaltend wie das Gelehrte, in nicht langer Zeit, verweilt ihr in dieser unübertroffenen Vervollkommnung des Reinheitswandels, für welchen Zweck edle Söhne vom Haus in die Hauslosigkeit eintreten, in diesem gegenwärtigen Leben sie selbst erfahrend und verwirklicht habend.“

Nachdem sie dieses gehört hatten, sagten die fünf Mönche dem Erhabenen folgendes: „Du, Bruder Gotama, erlangtest durch diesen (bisherigen) Wandel, durch diese Praxis, durch diese Selbstqual, nicht einen überweltlichen Zustand, den vollkommenen Erkenntnisblick. Wie kannst du den überweltlichen Zustand, den vollkommenen Erkenntnisblick erlangen als einer, der jetzt in Üppigkeit lebt, die Anstrengungen aufgegeben hat, zur Üppigkeit zurückgekehrt ist?“

Nachdem dieses gesagt wurde, sagte der Erhabene den fünf Mönchen folgendes: „Der Vollendete, ihr Mönche, ist keiner, der in Üppigkeit lebt, die Anstrengungen aufgegeben hat, zur Üppigkeit zurückgekehrt ist. Heilig, ihr Mönche, ist der Vollendete, vollkommen Erwachte. Höret, ihr Mönche, die Unsterblichkeit ist erlangt worden. Ich lehre, ich verkünde (euch) die Lehre. Sich so verhaltend wie das Gelehrte, in nicht langer Zeit, verweilt ihr in dieser unübertroffenen Vervollkommnung des Reinheitswandels, für welchen Zweck edle Söhne vom Haus in die Hauslosigkeit eintreten, in diesem gegenwärtigen Leben sie selbst erfahrend und verwirklicht habend.“

Zum zweiten Male sagten die fünf Mönche dem Erhabenen folgendes: „Du, Bruder Gotama, erlangtest durch diesen (bisherigen) Wandel, durch diese Praxis, durch diese Selbstqual, nicht einen überweltlichen Zustand, den vollkommenen Erkenntnisblick. Wie kannst du den überweltlichen Zustand, den vollkommenen Erkenntnisblick erlangen als einer, der jetzt in Üppigkeit lebt, die Anstrengungen aufgegeben hat, zur Üppigkeit zurückgekehrt ist?“ Zum zweiten Male sagte der Erhabene den fünf Mönchen folgendes: „Der Vollendete, ihr Mönche, ist keiner, der in Üppigkeit lebt, die Anstrengungen aufgegeben hat, zur Üppigkeit zurückgekehrt ist. Heilig, ihr Mönche, ist der Vollendete, vollkommen Erwachte. Höret, ihr Mönche, die Unsterblichkeit ist erlangt worden. Ich lehre, ich verkünde (euch) die Lehre. Sich so verhaltend wie das Gelehrte, in nicht langer Zeit, verweilt ihr in dieser unübertroffenen Vervollkommnung des Reinheitswandels, für welchen Zweck edle Söhne vom Haus in die Hauslosigkeit eintreten, in diesem gegenwärtigen Leben sie selbst erfahrend und verwirklicht habend.“ Zum dritten Male sagten die fünf Mönche dem Erhabenen folgendes ... .

Als dies gesagt wurde, sagte der Erhabene den fünf Mönchen folgendes: „Kennt ihr mich, ihr Mönche, daß ich vorher derartiges gesagt habe?“—„Nein, dies ist nicht der Fall, Verehrungswürdiger (bhante).“—„Heilig, ihr Mönche, ist der Erhabene, vollkommen Erwachte. Höret, ihr Mönche, die Unsterblichkeit ist erlangt worden. Ich lehre, ich verkünde (euch) die Lehre. Sich so verhaltend wie das Gelehrte, in nicht langer Zeit, verweilt ihr in dieser unübertroffenen Vervollkommnung des Reinheitswandels, für welchen Zweck edle Söhne vom Haus in die Hauslosigkeit eintreten, in diesem gegenwärtigen Leben sie selbst erfahrend und verwirklicht habend.“ Da konnte der Erhabene die fünf Mönche überzeugen. Es wollten die fünf Mönche den Erhabenen nochmals hören, sie merkten auf und richteten ihren Geist auf die höchste Weisheit.

Da sprach der Erhabene zu den fünf Mönchen: „Zwei Extreme, Mönche, gibt es, denen sich ein Hausloser nicht hingeben sollte. Welche zwei?

  • Das ist einerseits das an die Lust des Begehrens nach Sinnesobjekten sich hingeben, dem Niedrigen, Gemeinen, Gewöhnlichen, Unedlen, Sinnlosen
  • und andererseits das an die Selbstqual sich hingeben, dem Leidvollen, Unedlen, Sinnlosen,

diese (beiden) Extreme, Mönche, vermieden habend, hat der Vollendete den mittleren Pfad erkannt, den Einsicht gebenden, wissend machenden, der zur Beruhigung, Weisheit, Erkenntnis, Nibbāna führt.

Welches ist, ihr Mönche, dieser vom Vollendeten erkannte, Einsicht gebende, wissend machende, mittlere Weg, der zur Beruhigung, Weisheit, Erkenntnis, Nibbāna führt? Das ist dieser edle, achtfältige Pfad, das sind:

  1. rechte Anschauung,
  2. rechtes Denken,
  3. rechte Rede,
  4. rechtes Handeln,
  5. rechte Lebensführung,
  6. rechtes Mühen,
  7. rechte Achtsamkeit,
  8. rechte Sammlung.

Dieses ist, ihr Mönche, der vom Vollendeten erkannte, Einsicht gebende, wissend machende mittlere Weg, der zur Beruhigung, Weisheit, Erkenntnis, Nibbāna führt.

Dieses ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Leid; Geburt ist Leid, Altern ist Leid, Sterben ist Leid, vereint sein mit Ungeliebtem ist Leid, getrennt sein von Geliebtem ist Leid, was man sich wünscht, nicht zu erhalten, ist Leid, kurz gesagt, die fünf Gruppen des Anhaftens (khanda) sind Leid.

Dieses, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Entstehung des Leides, (es ist) dieser Durst, dieser Wiederdasein schaffende, der mit Freude und Begehren verbundene, überall Gefallen findende; das sind:

  • Durst nach Sinnesgenuß,
  • Durst nach Werden,
  • Durst nach Vernichtung.

Dieses ihr Mönche, ist die edle Wahrheit von der Ausrottung des Leides, das ist die Läuterung von jenem Durst und seine restlose Ausrottung, das Aufgeben, Loslassen, die Befreiung, das Nichtanhaften.

Dieses, ihr Mönche, ist die edle Wahrheit vom Weg zur Ausrottung des Leides. Das ist dieser edle, achtfältige Pfad, das sind: rechte Anschauung, rechtes Denken, rechte Rede, rechtes Handeln, rechte Lebensführung, rechtes Mühen, rechte Achtsamkeit, rechte Sammlung.

Dies ist die edle Wahrheit vom Leid, so ist mir, ihr Mönche, das Auge für die nie zuvor gehörten Wahrheiten aufgegangen; Wissen kam auf, Weisheit kam auf, Erkenntnis kam auf, Erleuchtung kam auf. Diese edle Wahrheit vom Leid muß verstanden werden, ihr Mönche, so ging mir das Auge für die nie zuvor gehörten Wahrheiten auf; Wissen kam auf, Weisheit kam auf, Erkenntnis kam auf, Erleuchtung kam auf. Diese edle Wahrheit vom Leid ist (von mir) genau verstanden worden, so ist mir, ihr Mönche, das Auge für die nie zuvor gehörten Wahrheiten aufgegangen; Wissen kam auf, Weisheit kam auf, Erkenntnis kam auf, Erleuchtung kam auf.

Dies ist die edle Wahrheit von der Entstehung des Leides, so ist mir, ihr Mönche, das Auge für die nie zuvor gehörten Wahrheiten aufgegangen; Wissen kam auf, Weisheit kam auf, Erkenntnis kam auf, Erleuchtung kam auf. Diese edle Wahrheit von der Entstehung des Leides (davon muß die Entstehung/Ursache) aufgegeben werden, so ist mir, ihr Mönche, das Auge für die nie zuvor gehörten Wahrheiten aufgegangen; Wissen kam auf, Weisheit kam auf, Erkenntnis kam auf, Erleuchtung kam auf. Diese edle Wahrheit von der Entstehung des Leides (davon habe ich die Entstehung/Ursachen) aufgegeben, so ist mir, ihr Mönche, das Auge für die nie zuvor gehörten Wahrheiten aufgegangen; Wissen kam auf, Weisheit kam auf, Erkenntnis kam auf, Erleuchtung kam auf.

Dieses ist die edle Wahrheit von der Ausrottung des Leides ... Diese edle Wahrheit von der Ausrottung des Leides ist zu verwirklichen ... Diese edle Wahrheit von der Ausrottung des Leides ist von mir verwirklicht worden, so ist mir, ihr Mönche, das Auge für die nie zuvor gehörten Wahrheiten aufgegangen; Wissen kam auf, Weisheit kam auf, Erkenntnis kam auf, Erleuchtung kam auf.

Dies ist die edle Wahrheit von dem zur Ausrottung des Leides führenden Pfad ... Diese edle Wahrheit von dem zur Ausrottung des Leides führenden Pfad ist zu verwirklichen ... Diese edle Wahrheit von dem zur Ausrottung des Leides führenden Pfad ist von mir verwirklicht worden, so ist mir, ihr Mönche, das Auge für die nie zuvor gehörten Wahrheiten aufgegangen; Wissen kam auf, Weisheit kam auf, Erkenntnis kam auf, Erleuchtung kam auf.

Da wußte ich: solange mir, ihr Mönche, in diesen vier edlen Wahrheiten (sacca), so mit zwölf Gliedern in drei Kategorien gefaßt* die wissende Einsicht in die Wirklichkeit nicht klar geworden ist, bis dahin, ihr Mönche, wußte ich nicht in der Welt mit ihren Göttern, Māras, Brahmas, Asketen und Brahmanen, Menschheit und Gottheit, unübertroffen, vollkommen erwacht, die vollkommene Erleuchtung zu besitzen.

* gemeint sind die vorhergehenden Abschnitte 23–26 die in vier Abschnitten jeweils die vier edlen Wahrheiten nach: „ist aufgegangen“, „muß verstanden werden“, „ist von mir verstanden worden“ aufteilen.

Da wußte ich: sobald mir, ihr Mönche, in diesen vier edlen Wahrheiten so mit zwölf Gliedern in drei Kategorien gefaßt die wissende Einsicht in die Wirklichkeit klar geworden ist, da, ihr Mönche, in der Welt mit ihren Göttern, Māras, Brahmas, Asketen und Brahmanen, Menschheit und Gottheit wußte ich unübertroffen, vollkommen erwacht, die vollkommene Erleuchtung zu besitzen.

Wissen und Einsicht kam bei mir auf: unerschütterlich ist meine Gemütserlösung, dieses ist das letzte Leben, nicht ist jetzt ein Wiederwerden.“ Also sprach der Erhabene; freudigen Geistes freuten sich die fünf Mönche über die Rede des Erhabenen. Während diese Belehrung dargelegt wurde, kam bei dem ehrwürdigen Kondañña das klare, reine Auge der Wahrheit auf: Wenn irgendwas als seine Eigenschaft das Entstehen hat, alles das, hat als Eigenschaft das Vergehen.

Als der Erhabene das Rad der Lehre in Gang gesetzt hatte, ließen die Erdgötter folgendes hören: „So hat der Erhabene im Gazellenhain in Benares das unübertroffene Rad der Lehre in Gang gesetzt, welches nicht von einem Asketen, Brahmanen, Gott, Māra, Brahma oder irgendeinem in der Welt zurückgedreht werden kann.“ Dieses von den Erdgöttern gehört, ließen die vier Großkönige folgendes hören: „So hat der Erhabene im Gazellenhain in Benares das unübertroffene Rad der Lehre in Gang gesetzt ...“ Dieses von den vier Großkönigen gehört, ließen die Götter der Dreiunddreißig folgendes hören—die Yāmā Götter—die Tusitā Götter—die Nimmānarati Götter—die Paranimmitavasavatti Götter—die Brahmakayika Götter ließen folgendes hören: „So hat der Erhabene im Gazellenhain in Benares das unübertroffene Rad der Lehre in Gang gesetzt, welches nicht von einem Asketen, Brahmanen, Gott, Māra, Brahma oder irgendeinem in der Welt zurückgedreht werden kann.“

In diesem Augenblick, in diesem Moment, in dieser Sekunde, ging das Gesagte hinauf bis zur Brahmawelt, dieses Gesagte erschütterte die zehntausend Weltsphären, unermeßliches großes Licht erschien in der Welt, die Pracht der Götter übertreffend. Danach tat der Erhabene folgenden Ausspruch: „Verstanden hat der Freund Kondañña, verstanden hat der Freund Kondañña. Darum soll der Name des ehrwürdigen Kondañña sein Aññāta Kondañña.“ (der, der verstanden hat)

Nachdem er (Kondañña) die Wahrheit gesehen, die Wahrheit erlangt, die Wahrheit verstanden, die Wahrheit durchdrungen, den Zweifel überwunden, die Ungewißheit beseitigt, vollkommene Zuversicht aus eigener Kraft in der Lehre erlangt hatte, sagte er folgendes: „Die Ordination beim Ehrwürdigen möchte ich nehmen, ich möchte auch die Vollordination nehmen.“—„Komm her, Mönch“, sagte der Erhabene, „gut dargelegt ist die Lehre, wandle im Reinheitswandel, um alles Leid zu beenden.“ Das war die Vollordination des Ehrwürdigen.

Dann belehrte der Erhabene die restlichen Mönche durch die Lehre. Da kam bei dem ehrwürdigen Vappa und dem ehrwürdigen Baddiya, als der Erhabene sie mit den Worten der Lehre belehrte, das klare reine Auge der Wahrheit auf: Wenn irgendwas als seine Eigenschaft Entstehen hat, alles das hat als seine Eigenschaft das Vergehen.

Da sagten diese, nachdem sie die Wahrheit gesehen, die Wahrheit erlangt, die Wahrheit verstanden, die Wahrheit durchdrungen, den Zweifel überwunden, die Ungewißheit beseitigt, die vollkommene Zuversicht ohne Hilfe anderer in der Lehre erlangt hatten, folgendes: „Die Ordination beim Ehrwürdigen möchten wir nehmen, wir möchten auch die Vollordination nehmen.“—„Kommt her, Mönche“, sagte der Erhabene, „gut dargelegt ist die Lehre, wandelt im Reinheitswandel, um alles Leid zu beenden.“ Das war die Vollordination der Ehrwürdigen.

Dann belehrte der Erhabene die restlichen Mönche durch die Lehre, indem er die von den drei (ordinierten) Mönchen gebrachte Almosenspeise aß, und sagte: „Das Essen, das von drei Mönchen vom Almosengang mitgebracht wurde, ernährt sechs Mönche.“

Als der Erhabene den ehrwürdigen Mahānāma und ehrwürdigen Assaji (durch die Lehre) belehrte, ging (ihnen) das klare reine Auge der Wahrheit auf: Wenn irgendwas als seine Eigenschaft Entstehen hat, alles das hat als Eigenschaft das Vergehen.

Dann sagten diese, nachdem sie die Wahrheit gesehen, die Wahrheit erlangt, die Wahrheit verstanden, die Wahrheit durchdrungen, den Zweifel überwunden, die Ungewißheit beseitigt, die vollkommene Zuversicht aus eigener Kraft in der Lehre erlangt hatten, folgendes: „Die Ordination beim Ehrwürdigen möchten wir nehmen, wir möchten auch die Vollordination nehmen.“—„Kommt her, Mönche“, sagte der Erhabene, „gut dargelegt ist die Lehre, wandelt im Reinheitswandel, um alles Leid zu beenden.“ Das war die Vollordination der Ehrwürdigen.

Dann sprach der Erhabene die Fünfergruppe Mönche an: „Die sichtbare Gestalt ist nicht das Selbst, wenn nämlich die sichtbare Gestalt das Selbst wäre, würde diese nicht der Beschwernis unterliegen. Hinsichtlich der sichtbaren Gestalt könnte man (sagen), so soll meine sichtbare Gestalt sein, so soll meine sichtbare Gestalt nicht sein, weil aber, Mönche, die sichtbare Gestalt nicht das Selbst ist, deshalb unterliegt die sichtbare Gestalt der Beschwernis; hinsichtlich der sichtbaren Gestalt kann man nicht sagen, so soll meine sichtbare Gestalt nicht sein, so soll meine sichtbare Gestalt sein.“

Die Gefühle ... die bewußte Wahrnehmung ... die Aktivitäten ... das Bewußtsein ist nicht das Selbst, wenn nämlich das Bewußtsein das Selbst wäre, würde dieses nicht der Beschwernis unterliegen. Hinsichtlich des Bewußtseins könnte man (sagen), so soll mein Bewußtsein sein, so soll mein Bewußtsein nicht sein, weil aber, Mönche, das Bewußtsein nicht das Selbst ist, deshalb unterliegt das Bewußtsein der Beschwernis; hinsichtlich des Bewußtseins kann man nicht sagen, so soll mein Bewußtsein nicht sein, so soll mein Bewußtsein sein.“

„Was meint ihr, Mönche, ist die sichtbare Gestalt beständig oder unbeständig?“—„Unbeständig, Erhabener.“—„Wenn etwas unbeständig ist, ist es leidvoll oder freudvoll?“—„Leidvoll, Erhabener.“—„Wenn etwas unbeständig, leidvoll, veränderlich ist, ist es angemessen, das als meins zu betrachten, dies bin ich, dies ist mein Selbst?“—„Nein, ist es nicht, Erhabener.“

„Was meint ihr, Mönche, sind die Gefühle, die bewußten Wahrnehmungen, die Aktivitäten, das Bewußtsein beständig oder unbeständig?“—„Unbeständig, Erhabener.“—„Wenn etwas unbeständig ist, ist es leidvoll oder freudvoll?“—„Leidvoll, Erhabener.“—„Wenn etwas unbeständig, leidvoll, veränderlich ist, ist es angemessen, das als meins zu betrachten, dies bin ich, dies ist mein Selbst?“—„Nein, ist es nicht, Erhabener.“

Daher, ihr Mönche, irgendeine vergangene, zukünftige, gegenwärtige sichtbare Gestalt, ob innerlich oder äußerlich, ob grob oder fein, niedrig oder erhaben, fern oder nah, alle sichtbare Gestalt ist nicht mein, ist nicht ich, ist nicht mein Selbst. Dieses ist der Wahrheit gemäß mit voller Weisheit zu sehen.

Daher, ihr Mönche, irgendein vergangenes, zukünftiges, gegenwärtiges Gefühl, bewußte Wahrnehmung, die Aktivität, das Bewußtsein, ob innerlich oder äußerlich, ob grob oder fein, niedrig oder erhaben, fern oder nah, alle Gefühle, bewußten Wahrnehmungen, Aktivitäten, alles Bewußtsein ist nicht mein, ist nicht ich, ist nicht mein Selbst. Dieses ist der Wahrheit gemäß mit voller Weisheit zu sehen.

So sehend, Mönche, wird der Belehrte, der edle Jünger, der sichtbaren Gestalt, der Gefühle, der bewußten Wahrnehmungen, der Aktivitäten, des Bewußtseins überdrüssig, überdrüssig löst er sich ab, abgelöst seiend befreit er sich, durch die Befreiung weiß er, ich bin befreit, vernichtet ist die Geburt, der Reinheitswandel ist erfüllt, das zu tuende ist getan, er weiß, nichts gibt es mehr zu tun in diesem Dasein.“

So sagte der Erhabene, beglückt freute sich die Fünfergruppe Mönche über das Gesagte des Erhabenen. Als diese Belehrung gesagt wurde, wurde der Fünfergruppe Mönche der Geist (citta) frei von den Beeinflussungen ohne zu Ergreifen. Zu dieser Zeit gab es sechs Heilige in der Welt.

Ende des ersten Kapitels.

7. Pabbajjākathā—Die Aufnahme Yasos

Zu jener Zeit lebte in Benares ein wohlerzogener Sohn aus guter Familie, Sohn eines Kaufmannes, mit Namen Yasa, der hatte drei Paläste, einen für den Frühling, einen für den Sommer, und einen für die Regenzeit. Vier Monate wurde er in seinem Regenpalast mit Musik von Frauen unterhalten, und er stieg nicht vom Palast herunter. Yasa, der Sohn aus gutem Hause, von den fünf Sinnesgenüssen umgeben, gefesselt, unterhaltend, fiel zuerst in den Schlaf, die Dienerinnen fielen danach in den Schlaf und die Öllampe brannte die ganze Nacht.

Dann sah Yasa, der Sohn aus gutem Hause, nachdem er zuerst aufgestanden war, seine eigenen Dienerinnen schlafend; eine hatte eine Laute in der Achselhöhle, eine eine kleine Trommel am Hals, eine hatte eine kleine Trommel in der Achselhöhle, eine das Haar verworren, eine war mit Speichel überzogen, sprechend im Schlaf, es schien ihm wie ein Friedhof. Nachdem er dieses gesehen hatte, kam ihm das Elend auf. Überdruss entstand in seiner Gemütsverfassung (=citta). Da sagte Yasa, der Sohn aus gutem Hause, folgenden Ausspruch: „Das ist belastend, das ist plagend.“

Es ging Yasa, der Sohn aus gutem Hause, nachdem er die goldenen Sandalen angezogen hatte, zur Haustür. Nichtmenschliche Wesen öffneten die Tür: Möge für Yasa, den Sohn aus gutem Hause, nicht irgendeine Gefahr sein, um vom Hausleben in die Hauslosigkeit einzutreten. Dann kam Yasa, der Sohn aus gutem Hause, zum Stadttor. Nichtmenschliche Wesen öffneten das Tor: Möge für Yasa, den Sohn aus gutem Hause, nicht irgendeine Gefahr sein, um vom Hausleben in die Hauslosigkeit einzutreten. Dann kam Yasa, der Sohn aus gutem Hause, zum Gazellenhain in Isipatana.

Zu jener Zeit, im letzten Abschnitt der Nacht, ging der Erhabene, nachdem er aufgestanden war, im Freien auf und ab. Der Erhabene sah Yasa, den Sohn aus gutem Hause, aus der Ferne kommen. Nachdem er ihn gesehen hatte, beendete er das Auf- und Abgehen und setzte sich auf den vorbereiteten Sitz. Da sagte Yasa, der Sohn aus gutem Hause, zum Erhabenen gekommen, folgendes: „Das ist belastend, das ist plagend.“ Es sagte der Erhabene Yasa, dem Sohn aus gutem Haus folgendes: „Dieses ist nicht belastend, dieses ist nicht plagend. Komm Yasa, setze dich, ich werde dir die Lehre verkünden.“

Da dachte Yasa, der Sohn aus gutem Hause, freudig und begeistert: „Dies ist nicht belastend, dies ist nicht plagend“, zog seine goldenen Sandalen aus und ging zum Erhabenen. Dort angekommen, den Erhabenen verehrt habend, setzte er sich beiseite nieder. Dem beiseite sitzenden Yasa, dem Sohn aus gutem Hause, gab der Erhabene eine einführende Rede in folgender Weise: Er sprach über das Geben, die Sittlichkeit, den Himmel, das Elend, die Nichtigkeit und die Verderbtheit der Sinnesgenüsse, die Vorteile des Verzichtes.

Als der Erhabene wußte, daß Yasa, der Sohn aus gutem Hause, in seiner Gemütsverfassung zugänglich, sanft, unvoreingenommen, froh, hell war, da hat er (der Erhabene) dies verkündet, nämlich die zusammengefaßte (eine weitere Möglichkeit der Übersetzung: die von den Buddhas selbst gefundene Lehre) Lehre der Buddhas, nämlich vom Leid, seiner Entstehung, seiner Überwindung, den Weg dazu. Genauso, wie ein sauberer fleckenloser Stoff gut Farbe annehmen würde, so ging dem Yasa, dem Sohn aus gutem Hause, dort auf dem Sitz das reine, klare Auge der Wahrheit auf: Wenn irgendwas als seine Eigenschaft das Entstehen hat, alles das hat als seine Eigenschaft das Vergehen.

Dann, als die Mutter des Yasa, des Sohnes aus gutem Hause, zum Palast heraufgestiegen war, sah sie ihren Sohn nicht und ging zum Kaufmann und Hausherrn (Vater). Dort sagte (sie) dem Kaufmann und Hausherrn folgendes: „Dein Sohn, Hausherr, ist nicht zu sehen.“ Da ging der Kaufmann und Hausherr, nachdem er reitende Boten in die vier Himmelsrichtungen geschickt hatte, selber zum Gazellenhain. Der Kaufmann und Hausherr sah die Fußspuren der goldenen Sandalen und folgte ihnen.

Der Erhabene sah den Kaufmann und Hausherrn aus der Ferne näherkommen. Das gesehen, kam dem Erhabenen folgender Gedanke: So laß mich nun übernatürliche Kraft ausüben, auf daß der Kaufmann und Hausherr hier sitzend den hier sitzenden Yasa, den Sohn aus gutem Hause, nicht sehen kann. Da übte der Erhabene die übernatürliche Kraft aus.

Es näherte sich der Kaufmann und Hausherr dem Erhabenen; nachdem er sich genähert hatte, sagte er dem Erhabenen folgendes: „Sah der ehrwürdige Erhabene nicht Yasa, den Sohn aus gutem Hause?“—„Also, Hausvater, setze dich hin; sicherlich als hier Sitzender magst du den hier sitzenden Yasa, den Sohn aus gutem Hause, sehen.“ Da dachte der Kaufmann und Hausherr: Als hier Sitzender mag ich den hier sitzenden Yasa, den Sohn aus gutem Hause, sehen, und froh und freudig den Erhabenen verehrt habend, setzte er sich beiseite hin.

Zu dem beiseite sitzenden Kaufmann und Hausherrn gab der Erhabene eine einführende Rede in folgender Weise: Er sprach über das Geben, die Sittlichkeit, den Himmel, das Elend, die Nichtigkeit und die Verderbtheit der Sinnesgenüsse, die Vorteile des Verzichtes. Als der Erhabene wußte, daß der Kaufmann und Hausherr in der Gemütsverfassung zugänglich, sanft, unvoreingenommen, froh, hell war, da hat er dies verkündigt, nämlich die zusammen gefaßte Lehre der Buddhas, nämlich vom Leid, seiner Entstehung, seiner Überwindung, den Weg dazu. Genauso, wie ein sauberer fleckenloser Stoff gut Farbe annehmen würde, so ging dem Kaufmann und Hausherrn dort auf dem Sitz das reine klare Auge der Wahrheit auf: Wenn irgendwas als seine Eigenschaft das Entstehen hat, alles das hat als seine Eigenschaft das Vergehen. „Sehr, sehr gut, Verehrungswürdiger, wie wenn (man) etwas Umgedrehtes richtig hinstellen würde oder etwas Verdecktes aufdecken würde oder einem Verirrten den Weg zeigen würde oder wie wenn man in der Dunkelheit eine Öllampe hinhalten würde, damit, wer Augen hat, die Gestalten sieht, genauso hat der Erhabene auf verschiedene Weise die Lehre verkündet. Ich, Erhabener, nehme meine Zuflucht zum Erhabenen, zur Lehre als auch zum Mönchssangha, der Erhabene möge mich als Laienanhänger annehmen, der von heute an für das ganze Leben seine Zuflucht genommen hat.“ Zum ersten Male in der Welt war ein Laienanhänger mit dreifacher Zuflucht.

Die Gemütsverfassung von Yasa, dem Sohn aus gutem Hause, wurde frei von den Beeinflussungen ohne zu ergreifen, als seinem Vater die Lehre verkündet wurde, denn dabei reflektierte er (seinen eigenen) Bewußtseinszustand, wie er ihn gesehen und verstanden hatte. Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Die Gemütsverfassung von Yasa, dem Sohn aus gutem Hause, wurde frei von den Beeinflussungen ohne zu ergreifen, als seinem Vater die Lehre verkündet wurde, denn dabei reflektierte er (seinen eigenen) Bewußtseinszustand, wie er ihn gesehen und verstanden hatte. Nicht fähig ist Yasa, der Sohn aus gutem Hause, zum Niedrigen zurückzukehren, die Sinnesgenüsse zu genießen wie vorher als Häuslicher. So laß mich nun jene übernatürliche Kraft rückgängig machen. Da machte der Erhabene die übernatürliche Kraft rückgängig.

Da sah der Kaufmann und Hausherr den Yasa, den Sohn aus gutem Hause, sitzen; (ihn) gesehen habend sagte er Yasa, dem Sohn aus gutem Hause, folgendes: „Deine Mutter, lieber Sohn Yasa, ist traurig geworden und klagt; gib der Mutter das Leben zurück.“

Da sah Yasa, der Sohn aus gutem Hause, zum Erhabenen auf. Es sagte der Erhabene dem Kaufmann und Hausherrn folgendes: „Was meinst du Hausherr? Yasas Wissen und Ansicht sind das eines Formbaren (Trainierbaren). Er sah die Wahrheit wie du. Als er (seinen) Bewußtseinszustand reflektierte, wie er ihn gesehen und verstanden hatte, wurde seine Gemütsverfassung (citta) frei von den Beeinflussungen ohne zu ergreifen. Ist Yasa, Hausherr, jetzt fähig zum Niedrigen zurückzukehren, die Sinnesgenüsse zu genießen wie vorher als Häuslicher?“—„Nein, ist er nicht, Erhabener.“—„Yasas Wissen und Ansicht, Hausherr, ist das eines Formbaren, er sah die Wahrheit wie du. Als er (seinen) Bewußtseinszustand reflektierte, wie er ihn gesehen und verstanden hatte, wurde seine Gemütsverfassung frei von den Beeinflussungen ohne zu ergreifen. Nicht fähig ist Yasa, der Sohn aus gutem Hause, zum Niedrigen zurückzukehren, die Sinnesgenüsse zu genießen wie vorher als Häuslicher.“

„Das ist ein Vorteil für Yasa den Sohn aus gutem Hause, Erhabener, das ist ein Gewinn für Yasa den Sohn aus gutem Hause, Erhabener, denn die Gemütsverfassung des Yasa, des Sohnes aus gutem Hause, wurde frei von den Beeinflussungen ohne zu ergreifen. Möge der Erhabene das heutige Mahl annehmen mit Yasa als seinem Begleiter.“ Durch Schweigen gab der Erhabene seine Zustimmung. Dann, als der Kaufmann und Hausherr wußte, daß der Erhabene (das Essen) annahm, stand er vom Sitz auf, verehrte den Erhabenen, ging rechts herum und ging fort.

Kurz nach dem Gehen des Kaufmannes und Hausherrn sagte Yasa, der Sohn aus gutem Hause, dem Erhabenen folgendes: „Bei dem Erhabenen möchte ich die Ordination nehmen, möchte ich die Vollordination nehmen.“—„Komm her, oh Mönch,“ sagte der Erhabene „gut dargelegt ist die Lehre, wandele den Reinheitswandel um das gesamte Leid zu beenden.“ Das war für den ehrwürdigen (Yasa) die Vollordination. Zu jener Zeit gab es sieben Heilige in der Welt.

Die Ordination des Yasa ist zu Ende.

Im Hause Yasos

Dann ging der Erhabene am Morgen, nachdem er sich angekleidet hatte, die Almosenschale und die Robe genommen hatte, in Begleitung des ehrwürdigen Yasa zum Hause des Kaufmannes und Hausherrn. Dort angekommen setzte er sich auf den vorbereiteten Sitz. Es kamen die Mutter des ehrwürdigen Yasa und seine ehemalige Frau zum Erhabenen, grüßten den Erhabenen ehrerbietig und setzen sich beiseite nieder.

Ihnen gab der Erhabene eine einführende Lehre in folgender Weise: er sprach über das Geben, die Sittlichkeit, den Himmel, das Elend und die Nichtigkeit und die Verderbtheit der Sinnesgenüsse, die Vorteile des Verzichtes. Als der Erhabene wußte, daß sie in der Gemütsverfassung zugänglich, sanft, unvoreingenommen, froh, hell waren, da hat (der Erhabene) diese verkündet, welches ist die zusammen gefaßte Lehre der Buddhas, nämlich das Leid, seine Entstehung, seine Überwindung und den Weg dazu. Genauso, wie ein sauberer fleckenloser Stoff gut Farbe annehmen würde, so ging ihnen dort auf dem Sitz das reine, klare Auge der Wahrheit auf: Wenn irgend etwas als eine Eigenschaft das Entstehen hat, alles das hat als seine Eigenschaft das Vergehen.

Dann, nachdem sie die Wahrheit gesehen, die Wahrheit erlangt, die Wahrheit verstanden, die Wahrheit durchdrungen, den Zweifel überwunden, die Ungewißheit beseitigt, die vollkommene Zuversicht aus eigener Kraft in der Lehre erlangt hatten, sagten sie folgendes: „Sehr, sehr gut, Verehrungswürdiger, wie wenn (man) etwas Umgedrehtes richtig hinstellen würde oder etwas Verdecktes aufdecken würde oder einem Verirrten den Weg zeigen würde oder wie wenn man in der Dunkelheit eine Öllampe hinhalten würde, damit, wer Augen hat, die Gestalten sieht, genauso hat der Erhabene auf verschiedene Weise die Lehre verkündet. Wir, Erhabener, nehmen unsere Zuflucht zum Erhabenen, zur Lehre wie auch zum Mönchssangha, der Erhabene möge uns als Laienanhängerinnen annehmen, die von heute an für das ganze Leben ihre Zuflucht genommen haben. Zum ersten Male in der Welt waren Laienanhängerinnen mit dreifacher Zuflucht.

Dann bewirteten und bedienten die Mutter, der Vater und die ehemalige Frau des ehrwürdigen Yasa eigenhändig den Erhabenen und den ehrwürdigen Yasa mit vorzüglicher fester und weicher Speise. Als der Erhabene gegessen und die Hand von der Almosenschale zurückgezogen hatte, setzten sie sich beiseite nieder. Dann, nachdem der Erhabene die Mutter, den Vater und die ehemalige Frau des Yasa durch eine Lehrrede veranlaßt hatte zu verstehen, aufzunehmen, davon motiviert zu sein, sich daran zu erfreuen, stand er vom Sitz auf und ging fort.

Die Aufnahme der vier Freunde Yasos

Vier Laienfreunde des ehrwürdigen Yasa, Söhne aus großen und kleinen Kaufmannsfamilien von Benares, namens Vimala, Subāhu, Punnaji, Gavampati, hörten: Yasa, der Sohn aus gutem Haus, hat Haar und Bart geschoren, die gelbbraune Robe angelegt, ist vom Haus in die Hauslosigkeit gegangen. Nachdem sie dies gehört hatten, fiel ihnen folgendes ein: Sicherlich ist dies keine geringe Lehre und Zucht, das ist kein geringes Asketentum worin Yasa, der Sohn aus gutem Hause, Haar und Bart geschoren, die gelbbraune Robe angelegt, vom Haus in die Hauslosigkeit gegangen ist.

Jene vier Leute gingen zum ehrwürdigen Yasa, dort verehrten sie den ehrwürdigen Yasa und standen beiseite. Der ehrwürdige Yasa ging die vier Laienfreunde mitnehmend zum Erhabenen. Dort verehrten sie den Erhabenen und setzten sich beiseite nieder. Beiseite sitzend sagte der ehrwürdige Yasa dem Erhabenen folgendes: „Dieses, Verehrungswürdiger, sind meine vier Laienfreunde aus Benares, die Söhne großer und kleiner Kaufmannsfamilien namens Vimala, Subāhu, Punnaji, Gavampati, diese vier möge der Erhabene beraten und belehren.“

Ihnen gab der Erhabene eine einführende Lehre in folgender Weise: Er sprach über das Geben, die Sittlichkeit, den Himmel, das Elend und die Nichtigkeit und die Verderbtheit der Sinnesgenüsse, die Vorteile des Verzichtes. Als der Erhabene wußte, daß sie in der Gemütsverfassung zugänglich, sanft, unvoreingenommen, froh, hell waren, da hat er dies verkündet, nämlich die zusammengefaßte Lehre der Buddhas, nämlich vom Leid, seiner Entstehung, seiner Überwindung, den Weg dazu. Genauso, wie ein sauberer fleckenloser Stoff gut Farbe annehmen würde, so ging ihnen dort auf dem Sitz das reine klare Auge der Wahrheit auf: Wenn irgendwas als seine Eigenschaft das Entstehen hat, alles das hat als seine Eigenschaft das Vergehen.

Dann sagten sie, nachdem sie die Wahrheit gesehen, die Wahrheit erlangt, die Wahrheit verstanden, die Wahrheit durchdrungen, den Zweifel überwunden, die Ungewißheit beseitigt, die vollkommene Zuversicht aus eigener Kraft in der Lehre erlangt hatten, folgendes: „Die Ordination beim Erhabenen möchten wir nehmen, wir möchten auch die Vollordination nehmen.“—„Kommt her Mönche,“ sagte der Erhabene „gut dargelegt ist die Lehre, wandelt den Reinheitswandel, um alles Leid zu beenden.“ Das war die Vollordination der Ehrwürdigen. Dann beriet und belehrte der Erhabene jene Mönche durch eine Lehrrede. Als der Erhabene sie durch eine Lehrrede beriet und belehrte, wurden ihre Gemütsverfassungen frei von den Beeinflussungen ohne zu ergreifen. Zu jener Zeit gab es elf Heilige in der Welt.

Ende der Ordination von vier Laien.

Die Aufnahme von 50 weiteren Freunden

Da hörten fünfzig Laienfreunde, Söhne von ersten Familien und denen Nahestehende des Bezirkes vom Ehrwürdigen Yasa: Yasa, der Sohn aus gutem Haus, hat Haar und Bart geschoren, die gelbbraune Robe angelegt, ist vom Haus in die Hauslosigkeit gegangen ... Zu jener Zeit gab es einundsechzig Heilige in der Welt.

8. Mārakathā—Māro I

Dann sprach der Erhabene die Mönche an: „Befreit bin ich, ihr Mönche, von allen Fesseln, sowohl göttlichen als auch menschlichen. Befreit seid ihr, ihr Mönche, von allen Fesseln, sowohl göttlichen als auch menschlichen. Geht, ihr Mönche, in die Welt, vielen Wesen zum Wohle, vielen Wesen zum Glücke, aus Mitgefühl mit der Welt, zum Nutzen, Wohl und Glück von Göttern und Menschen. Mögen nicht zwei auf einem Wege gehen (gehet allein). Verkündet, Mönche, die Lehre, die am Anfang gute, in der Mitte gute, am Ende gute, die bedeutsame, die wortgetreue (die Bedeutung der Lehre und die genauen Worte der Lehre), predigt den vollständigen, völlig geläuterten Reinheitswandel. Es gibt Wesen mit wenig Staub auf den Augen, die werden Versteher der Lehre sein, die Lehre nicht hörend gehen sie abwärts. Ich, ihr Mönche, gehe nach Senānigama in Uruvelā, die Lehre zu verkünden.“

Da kam Māra, der Böse, zum Erhabenen und sprach ihn mit folgenden Versen an:

„Ein Gefesselter mit allen Banden,
göttlichen und auch menschlichen,
ein Gefesselter mit großen Banden
von mir, Mönch, bist du nicht befreit.“

„Befreit bin ich von allen Banden,
göttlichen und menschlichen.
Ich bin befreit von großen Banden,
du bist vernichtet, Antakā (Endlicher = Name Māras).“

„Überall schweben die Fesseln,
sie fesseln den Geist.
dadurch hemme ich dich;
von mir, Mönch, bist du nicht befreit“

„Gestalten, Geräusche, Gerüche, Geschmäcker,
Berührungen sind wunderschön,
dran habe ich Gefallen verloren,
du bist vernichtet, Antakā.“

Da verschwand Māra, der Böse, mit betrübtem Geiste von dort, denkend: Der Erhabene kennt mich, der Wohlgegangene kennt mich.

Die Erzählung von Māra ist beendet.

9. Pabbajjūpasampadākathā—Die Aufnahme durch dreifache Zuflucht

Zu jener Zeit brachten die Mönche aus verschiedenen Richtungen und Gegenden Anwärter für die Ordination und die Vollordination, denkend: Der Erhabene ordiniert und vollordiniert sie. Dabei wurden sowohl die Mönche, wie auch die Ordinations- und Vollordinationsanwärter müde. Da kam dem Erhabenen, als er einsam in Meditation weilte, folgender Gedanke: Jetzt brachten die Mönche aus verschiedenen Richtungen und Gegenden Anwärter für die Ordination und die Vollordination denkend: Der Erhabene ordiniert und vollordiniert sie, dabei wurden sowohl die Mönche wie auch die Ordinations- und Vollordinationsanwärter müde. So laß mich nun den Mönchen erlauben: Gebt selber, ihr Mönche, in allen Richtungen und allen Gegenden die Ordination und die Vollordination.

Dann, nachdem sich der Erhabene am Abend aus der Meditation erhoben hatte, aus diesem Grund, aus diesem Anlaß eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: „Mir kam, ihr Mönche, als ich einsam in Meditation weilte, folgender Gedanke: „Jetzt brachten die Mönche aus verschiedenen Richtungen und Gegenden Anwärter für die Ordination und die Vollordination denkend: Der Erhabene ordiniert und vollordiniert sie, dabei wurden sowohl die Mönche wie auch die Ordinations- und Vollordinationsanwärter müde. So laß mich nun den Mönchen erlauben: Gebt selber, ihr Mönche, in allen Richtungen und allen Gegenden die Ordination und die Vollordination.

„Ich erlaube jetzt, ihr Mönche, gebt selber die Ordination und die Vollordination in allen Richtungen und allen Gegenden. In dieser Weise, ihr Mönche, soll man die Ordination und die Vollordination geben: Zuerst veranlaßt, daß die Kopf- und Barthaare geschoren wurden, die gelbbraune Robe angezogen wurde, auf eine Schulter das Obergewand gelegt wurde, zu den Füßen der Mönche sich verbeugt wurde, sich in die Hocke niedergesetzt wurde, die Hände zusammengelegt wurden. So sprich:

  • ‚Ich nehme meine Zuflucht zum Buddha, ich nehme meine Zuflucht zur Lehre, ich nehme meine Zuflucht zum Sangha.
  • Zum zweiten Male: Ich nehme meine Zuflucht zum Buddha. Zum zweiten Male: Ich nehme meine Zuflucht zur Lehre. Zum zweiten Male: Ich nehme meine Zuflucht zum Sangha.
  • Zum dritten Male: Ich nehme meine Zuflucht zum Buddha. Zum dritten Male: Ich nehme meine Zuflucht zur Lehre. Zum dritten Male: Ich nehme meine Zuflucht zum Sangha‘. Ich erlaube, ihr Mönche, durch diese dreifache Zufluchtnahme die Ordination und die Vollordination.“

Die Erzählung von der Vollordination durch dreifache Zufluchtnahme ist beendet.

10. Dutiyamārakathā—Māro II

Als die Regenzeit vorüber war, sprach der Erhabene die Mönche an: „Ich, ihr Mönche, habe durch gründliche Aufmerksamkeit, durch gründliche rechte Anstrengung die unübertroffene Befreiung erlangt, die unübertroffene Befreiung verwirklicht. Auch ihr, ihr Mönche, habt durch gründliche Aufmerksamkeit, durch gründliche rechte Anstrengung die unübertroffene Befreiung erlangt, die unübertroffene Befreiung verwirklicht.“

Da näherte sich Māra, der Böse, dem Erhabenen, dort sprach er den Erhabenen mit einem Vers an:

„Ein Gefesselter mit Māras Banden,
göttlichen und auch menschlichen;
ein Gefesselter mit großen Banden
von mir, Mönch, bist du nicht befreit.“

„Befreit bin ich von Māras Banden,
sowohl göttlichen als auch menschlichen.
Ich bin befreit von großen Banden,
du bist vernichtet, Antakā.“

Da dachte Māra der Böse: Der Erhabene kennt mich, der Wohlgegangene kennt mich, verschwand von dort traurig und mit betrübtem Geist.

11. Bhaddavaggiyavatthu—Die Aufnahme der dreißig Freunde

Dann, nachdem der Erhabene, so lange es ihm gefiel, in Baranasi geweilt hatte, brach (er) zu einer Reise nach Uruvelā auf. Da näherte sich der Erhabene abseits des Weges einem kleinen Hain. Dort angekommen ging er in den Hain hinein und setzte sich unter einem Baume nieder. Zu jener Zeit ergingen sich dreißig Bhaddavaggierfreunde mit ihren Ehefrauen genau dort. Einer hatte keine Ehefrau, (für ihn) war eine Hure hergeholt worden. Dann, als die anderen sich unachtsam ergingen, lief die Hure, nachdem sie Sachen mitgenommen hatte, fort.

Da jene Freunde dem Freund einen Gefallen tun wollten, durchstreiften sie den Hain, jene Frau suchend, sahen den Erhabenen am Fuße eines Baumes sitzen, näherten sich dem Erhabenen und dort angekommen sagten sie dem Erhabenen folgendes: „Könnte der verehrungswürdige Erhabene eine Frau gesehen haben?“—„Was ist mit der Frau, ihr Jünglinge?“—„Wir sind hier dreißig Bhaddavaggierfreunde, Verehrungswürdiger, mit Ehefrauen in diesem Hain uns ergehend. Einer hat keine Ehefrau, für Ihn ist eine Hure hergeholt worden. Dann ist jene Hure, Verehrungswürdiger, als wir uns unachtsam ergingen, fortgelaufen und nahm Sachen mit. Daher durchstreifen wir, Verehrungswürdiger, dem Freund einen Freundschaftsdienst erweisend, jene Frau suchend diesen Hain.“

„Was meint ihr, ihr Jünglinge, was ist für euch besser, daß ihr eine Frau sucht oder daß ihr das Selbst sucht?“—„Genau das, Verehrungswürdiger, ist für uns besser, daß wir das Selbst suchen.“—„Dann setzt euch, ihr Jünglinge, ich werde euch die Lehre verkünden.“—„So sei es, Verehrungswürdiger.“ Jene Bhadavaggierfreunde, nachdem sie den Erhabenen verehrt hatten, setzten sich beiseite nieder.

Jenen gab der Erhabene eine einführende Lehre in folgender Weise: er sprach über das Geben, die Sittlichkeit, den Himmel, das Elend und die Nichtigkeit und die Verderbtheit der Sinnesgenüsse, die Vorteile des Verzichtes. Als der Erhabene wußte, daß sie in der Gemütsverfassung zugänglich, sanft, unvoreingenommen, froh, hell waren, da hat (der Erhabene) dies verkündet, welches ist die zusammengefaßte Lehre der Buddhas, nämlich das Leid, seine Entstehung, seine Überwindung und den Weg dazu. Genauso, wie ein sauberer fleckenloser Stoff gut Farbe annehmen würde, so ging ihnen dort auf dem Sitz das reine klare Auge der Wahrheit auf: Wenn irgendwas als seine Eigenschaft das Entstehen hat, alles das hat als seine Eigenschaft das Vergehen.

Dann sagten sie, nachdem sie die Wahrheit gesehen, die Wahrheit erlangt, die Wahrheit verstanden, die Wahrheit durchdrungen, den Zweifel überwunden, die Ungewißheit beseitigt, die vollkommene Zuversicht aus eigener Kraft in der Lehre erlangt hatten, folgendes: „Die Ordination beim Erhabenen möchten wir nehmen, wir möchten auch die Vollordination nehmen.“—„Kommt her, Mönche,“ sagte der Erhabene, „gut dargelegt ist die Lehre, wandelt den Reinheitswandel, um alles Leid zu beenden.“ Das war die Vollordination der Ehrwürdigen.

Ende der Angelegenheit der Bhadavaggierfreunde.

Ende des zweiten Kapitels.

12. Uruvelapāṭihāriyakathā—Der Asket Uruvelakassapa

Es ging der Erhabene nach und nach eine Reise machend nach Uruvelā. Zu dieser Zeit leben in Uruvelā drei Asketen mit geflochtenem Haar (Flechtenasketen), nämlich Uruvela-kassapa, Nadī-kassapa, Gayā-kassapa. Von diesen ist der Flechtenasket Uruvela-kassapa der Führer, Lenker, Höchste, Erste, Beste von fünfhundert Flechtenasketen, der Flechtenasket Nadī-kassapa der Führer, Lenker, Höchste, Erste, Beste von dreihundert Flechtenasketen, der Flechtenasket Gayā-kassapa der Führer, Lenker, Höchste, Erste, Beste von zweihundert Flechtenasketen.

Da näherte sich der Erhabene der Einsiedelei des Uruvelakassapa, des Flechtenasketen. Dort sagte er dem Flechtenasketen Uruvelakassapa folgendes: „Wenn ich dir nicht zur Last falle, würde ich diese Nacht im Feuerhaus (Flechtenasketen verehrten das Feuer als heilig) wohnen.“—„Nicht fällst du mir zur Last, großer Asket, aber dort ist ein heftiger Nāgakönig mit übernatürlicher Macht, giftig, tödlich giftig, möge er (den Erhabenen) nicht verletzen.“ Zum zweiten Male sagte der Erhabene dem Flechtenasketen Uruvelakassapa folgendes: „Wenn ich dir nicht zur Last falle ...“—„Nicht fällst du mir zur Last, großer Asket ...“. Zum dritten Male sagte der Erhabene dem Flechtenasketen Uruvelakassapa folgendes: „Wenn ich dir nicht zur Last falle ...“—„Nicht fällst du mir zur Last, großer Asket ...“. „Sicherlich wird er mich nicht verletzen, also, Kassapa, erlaube du mir, im Feuerhaus zu sein.“—„Verweile, großer Asket, wie es dir beliebt.“

Dann setzte sich der Erhabene, nachdem er eingetreten war und das Graslager vorbereitet hatte, nieder, im Lotussitz sitzend, den Körper aufgerichtet, die Achtsamkeit vor sich gegenwärtig haltend. Da sah der Nāgakönig den Erhabenen eintreten. Das gesehen stieß er gequält und mit getrübtem Geiste Rauch und Flammen aus. Da dachte der Erhabene folgendes: So laß mich nun ohne die Haut, die Unterhaut, das Fleisch, die Sehnen, die Knochen und das Knochenmark dieses Nāgakönigs zu verletzen, seine Hitze durch meine Hitze überwältigen.

Da übte der Erhabene eine derartige übernatürliche Kraft aus und stieß Rauch und Feuer aus. Da flammte der Nāgakönig auf, seinen Ärger nicht mehr ertragen könnend. Da flammte der Erhabene, das Hitzeelement erreicht habend, auch auf. Das Feuerhaus war von dem Licht der beiden wie brennend, feuerfangend, leuchtend. Da sagten die Flechtenasketen, die um das Haus (versammelt) waren, jenes: „Herrlich ist sicher der Freund, der große Asket, durch den Nāgakönig wird er gequält werden.“

Dann, als jene Nacht verstrichen war, zeigte der Erhabene dem Flechtenasketen Uruvelakassapa den Nāgakönig, ohne die Haut, die Unterhaut, das Fleisch, die Sehnen, die Knochen und das Knochenmark dieses Nāgakönigs verletzt zu haben, nachdem er dessen Hitze durch die eigene Hitze überwältigt hatte, ihn in eine Almosenschale geworfen hatte: Dies ist dein Nāgakönig, Kassapa, überwältigt ist seine Hitze durch (meine) Hitze. Da kam dem Flechtenasketen Uruvelakassapa folgender Gedanke: Der große Asket hat eine große übernatürliche Kraft, große Erhabenheit, daß (er) die Hitze des heftigen Nāgakönigs, der übernatürliche Macht hat, giftig, tödlich giftig ist, durch seine Hitze überwältigt, aber er ist kein Heiliger wie ich.

Am Nerañjarafluß sagte der Erhabene Uruvelakassapa, dem Flechtenasketen, folgendes: „Wenn ich dir nicht zur Last falle, Kassapa, würde ich diese Mondlichtnacht im Feuerhaus wohnen.“—„Nicht fällst du mir zur Last, großer Asket, als einer, der dir Angenehmes wünscht, warne ich dich, dort ist ein Nāgakönig mit übernatürlicher Macht, giftig, tödlich giftig, möge er ihn (den Erhabenen) nicht verletzen.“—„Sicherlich wird er mich nicht verletzen, also Kassapa, erlaube du mir im Feuerhaus zu sein.“ ‚Sie (die Erlaubnis) ist gegeben‘ dies wissend trat der Furchtlose, der Furchtüberwinder ein. Nachdem er den Weisen gesehen hatte, stieß der Herrscher der Nāgas mit gequältem Geiste Flammen und Rauch aus. Mit freudigem ruhigem Geiste stieß der Herrscher der Menschen Flammen und Rauch aus. Den Ärger nicht ertragend, flammte der Herrscher der Nāgas wie Feuer auf. Im Feuerelement kundig, flammte auch der Herrscher der Menschen auf. Die Flechtenasketen sahen das von dem Licht der beiden leuchtende Feuerhaus. „Herrlich ist sicher der Freund, der große Asket, durch den Nāgakönig wird (er) gequält werden „ sagten (sie).

Dann, nachdem jene Nacht vergangen war, waren die Flammen des Nāgakönigs vernichtet, bei dem die übernatürlichen Kräfte Habenden blieben die verschiedenfarbigen Flammen erhalten, blaue, rote, purpurne, gelbe, weiße, beim Körper des Angirase (Buddha) waren verschiedenfarbige Flammen. Nachdem er den Herrscher der Nāgas in die Almosenschale getan hatte, hat (er) ihn dem Brahmanen gezeigt: Dies ist dein Nāgakönig, Kassapa, überwältigt ist seine Hitze durch (meine) Hitze. Da gewann Uruvelakassapa der Flechtenasket durch das Wunder der übernatürlichen Kraft des Erhabenen Vertrauen und sagte dem Erhabenen folgendes: „Verweile hier, großer Asket, ich (gebe) dir laufend Speise.“

Das erste Wunder

Das zweite Wunder

Da weilte der Erhabene in einem Wäldchen nahe der Einsiedelei des Flechtenasketen Uruvelakassapa. Da kamen die vier Großkönige in einer fortgeschrittenen Nacht durch herrliche Färbung das ganze Wäldchen erleuchtet habend zum Erhabenen. Nachdem sie dort den Erhabenen verehrt hatten, standen sie an den vier Seiten wie große Feuersäulen.

Nach jener Nacht kam der Flechtenasket Uruvelakassapa zum Erhabenen, dort sagte er dem Erhabenen folgendes: „Jetzt ist die Zeit, großer Asket, das Essen ist bereitet. Wer kam zu dir, großer Asket in einer fortgeschrittenen Nacht durch herrliche Färbung das ganze Wäldchen erleuchtet habend, angekommen dich verehrt habend, an den 4 Seiten gestanden seiend, wie vier Feuersäulen?“—„Die vier Großkönige, oh Kassapa, kamen zu mir, um die Lehre zu hören.“ Da kam dem Flechtenasketen Uruvelakassapa folgender Gedanke: Der große Asket hat eine große übernatürliche Kraft, große Erhabenheit, weil die vier Großkönige zu ihm kommen, um die Lehre zu hören, aber er ist kein Heiliger wie ich. Dann, nachdem der Erhabene das Essen des Flechtenasketen Uruvelakassapa gegessen hatte, weilte er in jenem Wäldchen.

Das zweite Wunder

Das dritte Wunder

Da kam Sakka, der Götterkönig in einer fortgeschrittenen Nacht durch herrliche Färbung das ganze Wäldchen erleuchtet habend zum Erhabenen. Nachdem er dort den Erhabenen verehrt hatte, stand er beiseite wie eine große Feuersäule, die strahlender und vorzüglicher war als die früheren Farbstrahlungen.

Nach jener Nacht kam der Flechtenasket Uruvelakassapa zum Erhabenen, dort sagte er dem Erhabenen folgendes: „Jetzt ist die Zeit, großer Asket, das Essen ist bereitet. Wer kam zu dir, großer Asket, in einer fortgeschrittenen Nacht durch herrliche Färbung das ganze Wäldchen erleuchtet habend, angekommen dich verehrt habend, an einer Seite gestanden seiend wie eine große Feuersäule, die strahlender und vorzüglicher als frühere Farbstrahlungen war?“—„Sakka, der Götterkönig, kam zu mir, oh Kassapa, um die Lehre zu hören.“ Da kam dem Flechtenasketen Uruvelakassapa folgender Gedanke: der große Asket hat eine große übernatürliche Kraft, große Erhabenheit, weil Sakka der Götterkönig zu ihm kommt um die Lehre zu hören, aber er ist kein Heiliger wie ich. Dann, nachdem der Erhabene das Essen des Flechtenasketen Uruvelakassapa gegessen hatte, weilte er in jenem Wäldchen.

Das dritte Wunder

Das vierte Wunder

(Wiederholung von mit: Brahma Sahampati)

Das vierte Wunder

Das fünfte Wunder

Zu jener Zeit stand bei dem Flechtenasketen Uruvelakassapa eine große Opferzeremonie bevor, und die gesamte Bevölkerung von Anga und Magadha hatte feste und weiche Speisen genommen und war da, um (dem Opfer) beizuwohnen. Da kam dem Flechtenasketen Uruvelakassapa folgender Gedanke: Jetzt steht mir eine große Opferzeremonie bevor, und die gesamte Bevölkerung von Anga und Magadha hat feste und weiche Speisen genommen und ist da, um (dem Opfer) beizuwohnen. Wenn der große Asket bei der großen Volksmenge Wunder durch übernatürliche Kraft tun würde, würde des großen Asketen Gewinn und Ehre zunehmen, mein Gewinn und Ehre würden abnehmen. Oh es wäre gut, wenn der große Asket nicht käme.

Der Erhabene erkannte in seinem Geist den Gedankengang des Flechtenasketen Uruvelakassapa, war (daher) nach Uttarakurum gegangen, hatte dort Almosen genommen, am Anotatta See gegessen und dort über die Mittagszeit verweilt. Dann kam der Flechtenasket Uruvelakassapa, als jene Nacht vergangen war, zum Erhabenen, dort sagte er zum Erhabenen folgendes: „Jetzt ist die Zeit, großer Asket, das Essen ist bereitet. Warum ist der große Asket gestern nicht gekommen? Wir haben an dich gedacht: Warum kommt der große Asket nicht, für dich war feste und weiche Speise hingestellt.“

„Kam dir nicht jener Gedanke, Kassapa: Jetzt steht mir eine große Opferzeremonie bevor, und die gesamte Bevölkerung von Anga und Magadha hat feste und weiche Speisen genommen und ist da, um (dem Opfer) beizuwohnen. Wenn der große Asket bei der großen Volksmenge Wunder durch übernatürliche Kraft tun würde, würde des großen Asketen Gewinn und Ehre zunehmen, mein Gewinn und Ehre würden abnehmen. Oh es wäre gut, wenn der große Asket nicht käme?

Da ich, Kassapa, mit dem Geist deinen Gedankengang erkannt hatte, war (ich) nach Uttarakurum gegangen, hatte dort Almosen genommen, am Anotatta See gegessen und dort über die Mittagszeit verweilt.“ Da kam dem Flechtenasketen Uruvelakassapa folgender Gedanke: Der große Asket hat eine große übernatürliche Kraft, große Erhabenheit, weil er durch seinen Geist meinen Geist erkannte, aber er ist kein Heiliger wie ich. Dann, nachdem der Erhabene das Essen des Flechtenasketen Uruvelakassapa gegessen hatte, weilte er in jenem Wäldchen.

Das fünfte Wunder

Die Aufnahme Kassapos

Zu jener Zeit erhielt der Erhabene Kleidung aus fortgeworfenen Lumpen (pamsukūla). Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Wo soll ich nun die Kleidung aus fortgeworfenen Lumpen waschen? Nachdem der Götterkönig Sakka durch seinen Geist den Gedankengang des Erhabenen erkannt hatte, grub er mit der Hand einen Teich und sagte dem Erhabenen folgendes: „Hier, verehrungswürdiger Erhabener, wasche die Kleidung aus fortgeworfenen Lumpen.“ Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Worauf soll ich die Kleidung aus fortgeworfenen Lumpen kneten? Nachdem der Götterkönig Sakka durch seinen Geist den Gedankengang des Erhabenen erkannt hatte, stellte er einen großen Stein hin: Hier, verehrungswürdiger Erhabener, knete die Kleidung aus fortgeworfenen Lumpen.

Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Woran soll ich mich festhalten, wenn ich aus dem Wasser (des Teiches) komme? Nachdem die einen Kakudhabaum bewohnende Gottheit durch ihren Geist den Gedankengang des Erhabenen erkannt hatte, bog sie einen Zweig herab: Hier, verehrungswürdiger Erhabener, hier dich festhaltend komme aus dem Wasser. Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Worauf soll ich die Kleidung aus fortgeworfenen Lumpen ausbreiten? Nachdem der Götterkönig Sakka durch seinen Geist den Gedankengang des Erhabenen erkannt hatte, stellte er einen großen Stein in seine Nähe hin: Hier, verehrungswürdiger Erhabener, breite die Kleidung aus fortgeworfenen Lumpen aus.

Dann ging der Flechtenasket Uruvelakassapa, nachdem jene Nacht vergangen war, zum Erhabenen. Dort sagte er dem Erhabenen folgendes: „Es ist Zeit, großer Asket, das Essen ist bereit. Nun, großer Asket, hier war vorher kein Teich, jetzt ist hier ein Teich, dieser Stein war vorher nicht hier hingestellt, wer hat diesen Stein hingestellt, von diesem Kakudhabaum war vorher kein Zweig herabgebogen, jetzt ist er herabgebogen?“

„In diesem Fall, Kassapa, erhielt ich Kleidung aus fortgeworfenen Lumpen. Da kam mir, Kassapa, folgender Gedanke: Wo soll ich nun die Kleidung aus fortgeworfenen Lumpen waschen? Da, Kassapa, erkannte Sakka, der Götterkönig durch seinen Geist meinen Gedankengang, grub mit der Hand einen Teich und sagte mir folgendes: ‚Hier, verehrungswürdiger Erhabener, wasche deine Kleidung aus fortgeworfenen Lumpen‘. Dieses ist ein von der Hand eines nichtmenschlichen Wesens gegrabener Teich. Da kam mir, Kassapa, folgender Gedanke: Worauf soll ich die Kleidung aus fortgeworfenen Lumpen kneten? Nachdem, Kassapa, Sakka, der Götterkönig, durch seinen Geist meinen Gedankengang erkannt hatte, stellte er einen großen Stein hin: Hier, verehrungswürdiger Erhabener, knete die Kleidung aus fortgeworfenen Lumpen. Dies ist ein von einem nichtmenschlichen Wesen hingestellter Stein.

Da kam mir, Kassapa, folgender Gedanke: Woran soll ich mich festhalten, wenn ich aus dem Wasser komme? Da bog, Kassapa, eine einen Kakudhabaum bewohnende Gottheit, nachdem sie durch ihren Geist meinen Gedankengang erkannt hatte, einen Zweig herab: Hier, verehrungswürdiger Erhabener, hier dich festhaltend komme aus dem Wasser. Dies ist mir der haltgebende Kakudhabaum. Da kam mir, Kassapa, folgender Gedanke: Worauf soll ich die Kleidung aus fortgeworfenen Lumpen ausbreiten? Nachdem, Kassapa, Sakka, der Götterkönig, durch seinen Geist meinen Gedankengang erkannt hatte, stellte er einen großen Stein hin: Hier, verehrungswürdiger Erhabener, breite die Kleidung aus fortgeworfenen Lumpen aus. Dieses ist ein von einem nichtmenschlichen Wesen hingestellter Stein.“

Da kam dem Flechtenasketen Uruvelakassapa folgender Gedanke: Der große Asket hat eine große übernatürliche Kraft, große Erhabenheit, weil der Götterkönig Sakka (ihm) zu Diensten ist, aber er ist kein Heiliger wie ich. Dann, nachdem der Erhabene das Essen des Flechtenasketen Uruvelakassapa gegessen hatte, weilte er in jenem Wäldchen.

Dann ging der Flechtenasket Uruvelakassapa, nachdem jene Nacht vergangen war, zum Erhabenen. Dort sagte er dem Erhabenen folgendes: „Es ist Zeit, großer Asket, das Essen ist bereit.“—„Gehe du vor, Kassapa, ich komme.“ Nachdem (der Erhabene) so den Flechtenasketen Uruvelakassapa fortgeschickt hatte, ging der Erhabene zu dem Jambubaum (Rosenapfelbaum), nach dem der Rosenapfelkontinent (Indien) benannt ist, nahm davon eine Frucht und saß dort als erster zum Feuerhaus zurückgekommen.

Der Flechtenasket Uruvelakassapa sah den Erhabenen am Feuerhaus sitzen. Nachdem er ihn gesehen hatte, sagte er dem Erhabenen folgendes: „Auf welchem Wege, großer Asket, bist du gekommen? Ich ging als erster (los), und du sitzt am Feuerhaus als erster angekommen.“

„Dies tat ich, Kassapa, nachdem ich dich fortgeschickt hatte, ging ich zu dem Rosenapfelbaum, nach dem der Rosenapfelkontinent benannt ist, nahm davon eine Frucht und als erster zum Feuerhaus zurückgekommen sitze ich hier. Hier, Kassapa, ist der Rosenapfel, versehen mit Farbe, Geruch und Geschmack, wenn du zweifelst, genieße ihn.“—„Nein, großer Asket, du bist seiner würdig, du magst ihn genießen.“ Da kam dem Flechtenasketen Uruvelakassapa folgender Gedanke: Der große Asket hat eine große übernatürliche Kraft, große Erhabenheit, weil (er) mich als ersten fortgeschickt hat, (er) ging dann zum Rosenapfelbaum, nach dem der Rosenapfelkontinent benannt ist, nahm davon eine Frucht und als erster zum Feuerhaus zurückgekommen saß er (dort), aber er ist kein Heiliger wie ich. Dann, nachdem der Erhabene das Essen des Flechtenasketen Uruvelakassapa gegessen hatte, weilte er in jenem Wäldchen.

(Die Absätze 7–9 werden wiederholt mit: in der Nähe (des Rosenapfelbaumes) ist ein Mangobaum.—in der Nähe (des Mangobaumes) ist ein Amalakibaum—in der Nähe (des Amalakibaumes) ist ein Haritakibaum—in die Welt der Götter der Dreiunddreißig gegangen holte er eine Blüte vom Paricchattabaum.)

„Dies tat ich, Kassapa, nachdem ich dich fortgeschickt hatte ging ich zu den Göttern der Dreiunddreißig und nahm eine Blüte vom Paricchattabaum und als erster zum Feuerhaus zurückgekommen sitze ich hier. Hier, Kassapa, ist die Blüte vom Paricchattabaum, versehen mit Farbe und Geruch, wenn du zweifelst nimm sie.“—„Nein, großer Asket, du bist ihrer würdig, du magst sie riechen.“ Da kam dem Flechtenasketen Uruvelakassapa folgender Gedanke: Der große Asket hat eine große übernatürliche Kraft, große Erhabenheit, weil er mich als ersten fortgeschickt hat, (er) ging zu den Göttern der Dreiunddreißig, nahm dort eine Blüte vom Paricchattabaum und als erster angekommen saß er am Feuerhaus, aber er ist kein Heiliger wie ich.

Zu jener Zeit wollten jene Flechtenasketen das Feuer verehren, (aber) sie konnten kein Feuerholz zerkleinern. Da kam jenen Flechtenasketen folgender Gedanke: Ohne Zweifel ist das die große übernatürliche Kraft und Erhabenheit des großen Asketen, daß wir das Feuerholz nicht zerkleinern können. Da sagte der Erhabene zu Uruvelakassapa dem Flechtenasketen folgendes: „Zerkleinere, Kassapa, das Feuerholz“—„Zerkleinere du, großer Asket.“ Sofort zerkleinerte sich das Feuerholz in fünfhundert Stücke. Da kam dem Flechtenasketen Uruvelakassapa folgender Gedanke: Der große Asket hat eine große übernatürliche Kraft, große Erhabenheit, weil er das Feuerholz zerkleinerte, aber er ist kein Heiliger wie ich.

Zu jener Zeit wollten jene Flechtenasketen das Feuer verehren, (aber) sie konnten kein Feuer entzünden. Da kam jenen Flechtenasketen folgender Gedanke ... Da sagte der Erhabene zu Uruvelakassapa dem Flechtenasketen folgendes: „Entzünde, Kassapa, das Feuer ...

Zu jener Zeit hatten jene Flechtenasketen das Feuer verehrt, (aber) sie konnten das Feuer nicht löschen. Da kam jenen Flechtenasketen folgender Gedanke ... Da sagte der Erhabene zu Uruvelakassapa dem Flechtenasketen folgendes: „Lösche, Kassapa, das Feuer ...

Zu jener Zeit tauchten jene Flechtenasketen in den Nächten der kalten Winterzeit an acht festgelegten Tagen (im Januar und Februar), wenn der Schnee fällt, im Nerañjara Fluß unter, tauchten auf, tauchten auf und unter. Da schuf der Erhabene fünfhundert Kohlebecken. Nachdem jene Flechtenasketen aufgetaucht waren, wärmten sie sich. Da kam jenen Flechtenasketen folgender Gedanke: Ohne Zweifel ist das die große übernatürliche Kraft und Erhabenheit des großen Asketen, daß die Kohlebecken erschaffen wurden. Da kam dem Flechtenasketen Uruvelakassapa folgender Gedanke: Der große Asket hat eine große übernatürliche Kraft, große Erhabenheit, weil er große Kohlebecken erschaffen hat, aber er ist kein Heiliger wie ich.

Zu jener Zeit regnete eine große unzeitgemäße Wolke; daraus entstand eine große Wassermasse. Die Gegend, wo der Erhabene verweilte, überflutete das Wasser. Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: So laß mich nun das Wasser nach allen Seiten zurückgehen lassen, um inmitten von (staub-) trockenem Boden auf und ab zu gehen. Da ging der Erhabene, nachdem er das Wasser nach allen Seiten zurückgehen ließ, inmitten von (staub)trockenem Boden auf und ab. Der Flechtenasket Uruvelakassapa fuhr zu jener Gegend, wo der Erhabene verweilte, mit einem Boot, mit vielen Flechtenasketen ging er in diese Gegend: Möge der Erhabene nicht vom Wasser fortgetrieben werden. Dort sah der Flechtenasket Uruvelakassapa den Erhabenen, der hatte das Wasser nach allen Seiten zurückgehen lassen und ging inmitten von (staub-)trockenem Boden auf und ab. Nachdem er das gesehen hatte, sagte er folgendes: „Hier bist du, großer Asket.“—„Hier bin ich, Kassapa“ so sagend stieg der Erhabene in die Luft auf und in das Boot. Da kam dem Flechtenasketen Uruvelakassapa folgender Gedanke: der große Asket hat eine große übernatürliche Kraft, große Erhabenheit, weil ihn nämlich das Wasser nicht forttrieb, aber er ist kein Heiliger wie ich.

Da kam dem Erhabenen folgender Gedanke: Lange Zeit fiel diesem törichten Menschen ein: Der große Asket hat eine große übernatürliche Kraft, große Erhabenheit, aber er ist kein Heiliger wie ich. So laß mich nun diesen Flechtenasketen aufrütteln. Da sagte der Erhabene dem Flechtenasketen Uruvelakassapa folgendes: „Nicht bist du, Kassapa, ein Heiliger, noch hast du dich auf den heiligen Pfad begeben, noch hast du (die richtige) Vorgehensweise, durch die du ein Heiliger (wirst) oder (dich) auf den heiligen Pfad begeben kannst. Da fiel der Flechtenasket Uruvelakassapa nieder, indem er den Kopf zu den Füßen des Erhabenen beugte, und sagte folgendes: „Ich möchte beim verehrungswürdigen Erhabenen die Ordination nehmen, die Vollordination nehmen.“

„Du bist, Kassapa, der Führer, Lenker, Höchste, Erste, Beste von fünfhundert Flechtenasketen, befrage die anderen noch, was jene meinen, das sollen jene machen.“ Da ging Uruvelakassapa zu den Flechtenasketen, dort sagte er den Flechtenasketen folgendes: „Ich wünsche, ihr Freunde, bei dem großen Asketen den Reinheitswandel auf mich zu nehmen, was ihr Freunde meint, das tut.“—„Seit langem, Freund, fanden wir am großen Asketen Gefallen. Wenn (du) Freund beim großen Asketen den Reinheitswandel auf dich nimmst, nehmen wir alle auch den Reinheitswandel beim großen Asketen auf uns.“

Dann warfen jene Flechtenasketen das gesamte (abgeschnittene) Haar, die Flechten, die Asketenbedarfsgegenstände und die Feuerverehrungsgegenstände in das Wasser und gingen zum Erhabenen. Dort fielen sie nieder, indem sie den Kopf zu den Füßen des Erhabenen beugten, und sagten folgendes: „Wir möchten beim verehrungswürdigen Erhabenen die Ordination nehmen, die Vollordination nehmen.“—„Kommt, ihr Mönche, sagte der Erhabene, gut dargelegt ist die Lehre, nehmt den Reinheitswandel auf euch, um allem Leid ein Ende zu machen.“ Das war für diese Ehrwürdigen die Vollordination.

Der Flechtenasket Nadīkassapa sah abgeschnittene Haare, abgeschnittene Flechten, Asketenbedarfsgegenstände und Feuerverehrungsgegenstände im Wasser schwimmen. Als er das gesehen hatte, kam ihm folgender Gedanke: Möge für meinen Bruder keine Gefahr sein. So sandte er Flechtenasketen: Geht und erfahrt etwas über meinen Bruder. Selber ging er mit den dreihundert Flechtenasketen dorthin, wo der ehrwürdige Uruvelakassapa war. Dort sagte er dem ehrwürdigen Uruvelakassapa folgendes: „Ist dieses, oh Kassapa, das Heil?“—„Ja, Bruder, dies ist das Heil.“

Dann warfen jene Flechtenasketen das gesamte (abgeschnittene) Haar, die Flechten, die Asketenbedarfsgegenstände und die Feuerverehrungsgegenstände in das Wasser und gingen zum Erhabenen ... „Kommt, ihr Mönche“, sagte der Erhabene, „gut dargelegt ist die Lehre, nehmt den Reinheitswandel auf euch, um allem Leid ein Ende zu machen.“ Das war für diese Ehrwürdigen die Vollordination.

(Wiederholung von 20–21 mit Gayākassapa und zweihundert Flechtenasketen)

Durch die Willenskraft des Erhabenen konnten fünfhundert Holzstücke nicht zerkleinert werden, dann konnten sie zerkleinert werden, es konnte kein Feuer entzündet werden, dann konnte Feuer entzündet werden, sie konnten nicht gelöscht werden, dann konnten sie gelöscht werden, er erschuf fünfhundert Kohlebecken; in dieser Weise waren es dreitausendfünfhundert Wunder.

Ādittapariyāya—Die Feuerpredigt

Dann, nachdem der Erhabene so lange es ihm beliebte in Uruvelā geweilt hatte, ging er zum Gayāsisa zusammen mit einer großen Mönchsgemeinde von tausend Mönchen, alle waren ehemalige Flechtenasketen. Dort weilte der Erhabene am Gayāsisa in Gayā mit den tausend Mönchen.

Dort sprach der Erhabene zu den Mönchen: „Alles brennt, ihr Mönche. Und was alles brennt, ihr Mönche? Das Sehen, ihr Mönche, brennt, die sichtbaren Gestalten brennen, das Sehbewußtsein brennt, die Sehberührung brennt und was durch die Bedingung der Sehberührung entsteht, nämlich freudiges, leidiges oder neutrales Gefühl, auch das brennt. Durch was brennt es? Durch das Feuer des Begehrens, durch das Feuer des Hasses, durch das Feuer der Verblendung brennt es, durch Geburt, Alter, Tod, Kummer, Jammer, Schmerz, Leid und Verzweiflung brennt es, so sage ich.

Alles brennt, ihr Mönche. Und was alles brennt, ihr Mönche? Das Hören, die Töne—das Riechen, die Gerüche—das Schmecken, die Geschmäcker—das Tasten, die tastbaren Dinge—das Denken, die Gedanken brennen, das Denkbewußtsein brennt, die Denkberührung brennt und was durch die Bedingung der Denkberührung entsteht, nämlich freudiges, leidiges oder neutrales Gefühl, auch das brennt. Durch was brennt es? Durch das Feuer des Begehrens, durch das Feuer des Hasses, durch das Feuer der Verblendung brennt es, durch Geburt, Alter, Tod, Kummer, Jammer, Schmerz, Leid und Verzweiflung brennt es, so sage ich.

So sehend, ihr Mönche, wird der belehrte, edle Hörer des Sehens überdrüssig, der sichtbaren Gestalten überdrüssig, des Sehbewußtseins überdrüssig, der Sehberührung überdrüssig und was durch die Bedingung der Sehberührung entsteht, nämlich freudiges. leidiges oder neutrales Gefühl, auch dessen wird er überdrüssig. Er wird des Hörens, des Riechens, des Schmeckens, des Tastens, des Denkens überdrüssig, des Denkbewußtseins überdrüssig, der Denkberührung überdrüssig und was durch die Bedingung der Denkberührung entsteht, nämlich freudiges. leidiges oder neutrales Gefühl, auch dessen wird er überdrüssig. Überdrüssig, löst er sich ab, abgelöst befreit er sich, durch die Befreiung weiß er: ich bin befreit, vernichtet ist die Geburt, der Reinheitswandel ist erfüllt, das zu Tuende ist getan, er weiß, nichts gibt es mehr zu tun in diesem Dasein.“ Als diese Belehrung vorgetragen wurde, wurde den tausend Mönchen die Gemütsverfassung frei von den Beeinflussungen ohne zu ergreifen.

Beendet ist die Rede über das Brennen.

Ende des dritten Kapitels, der Wunder in Uruvelā.

13. Bimbisārasamāgamakathā—König Seniyo Bimbisāro

Dann, nachdem der Erhabene, so lange es ihm beliebte am Gayā­si­sa geweilt hatte, ging er nach Rājagaha zusammen mit einer großen Mönchsgemeinde von tausend Mönchen, alle waren ehe­malige Flechtenasketen. Dann reiste der Erhabene nach und nach nach Rājagaha und kam dort an. Dort verweilte der Erhabene an der Gedenkstätte Supatittha im Latthi Hain.

Dies hörte der König von Magadha, Seniya Bimbisāra: Der Asket Gotama, der Sohn der Sakya, der vom Sakya­geschlecht in die Hauslosigkeit ging, ist in Rājagaha angekommen; er verweilt an der Gedenkstätte Supatittha im Latthi Hain. Diesem erhabenen Gotama eilt dieser gute Ruhmesruf voraus, nämlich: Dies ist der Erhabene, heilige, voll­kommen Er­wachte, der in Wissen und Wandel Vollendete, der Pfadvollender, der Kenner der Welt, der unübertroffene Lenker der zu zähmenden Menschen, der Lehrer der Götter und Men­schen, der Erwachte, der Erhabene, er er­klärt diese Welt mit den Göttern, Māras, Brahmas, Asketen und Brahmanen, Lebewesen, Göttern und Menschen, nachdem er (es) selbst durch Weisheit erkannt hat, verkündet er die Lehre, die am Anfang gute, in der Mitte gute, am Ende gute, er erklärt der Bedeutung und den Worten nach den völlig vollendeten, völ­lig geläuterten Reinheitswandel. Gut ist es, solche Heilige zu sehen.

Dann ging der König von Magadha, Seniya Bimbisāra, gefolgt von zwölf Myriaden von Brahmanen und Hausleu­ten zum Erhabenen. Nach­dem er den Erhabenen verehrt hatte, setzt er sich beiseite nieder. Von jenen zwölf Myriaden Magadhabrahmanen und Hausleuten setzten sich einige beiseite nieder, nachdem sie den Erhabenen verehrt hatten, einige wech­selten freundliche Worte mit dem Erhabenen, nachdem sie höfliche und freundliche Worte ausge­tauscht hatten, setzten sie sich beiseite nieder, einige grü­ßten den Erhabenen mit zusammen­gelegten Händen und setzten sich beiseite nieder, einige teilten Vor- und Zuna­men dem Er­habenen mit und setzten sich beiseite nieder, einige setzten sich schweigend beiseite nieder.

Da fiel den zwölf Myriaden Magadhabrahmanen und Hausvätern fol­gendes ein: Hat nun der große Asket bei Uruvela­kassapa den Reinheitswandel auf sich genommen oder hat Uruve­lakassapa bei dem großen Asketen den Reinheitswandel auf sich genommen? Da erkannte der Erhabene in seinem Geiste die Gedankengänge der zwölf Myriaden Magadhabrahmanen und Hausleute und trug Uruvela­kassapa folgenden Vers vor:

„Was gesehen habend, in Uruvelā Weilender (bekannt als dünner Asket), gabst du die Feuerver­ehrung auf? Ich frage dich, Kas­sa­pa, über diese Angelegenheit, warum hast du die Feuervereh­rung aufgegeben?“

(Kassapa): „Die Opfer versprechen (schöne) Gestalten, Geräu­sche, Geschmäcker, Sinnesge­nüsse und Frauen. Wissend, dies ist Schmutz, dies ist Wiederdasein, fand ich keinen Ge­fallen am Opfern und an der Feuerver­ehrung.“

„Wenn dein Geist, Kassapa, hier in diesen sichtbaren Gestal­ten, Geräuschen und Ge­schmäckern keinen Gefallen findet“, sag­te der Erhabene, „wo findet dann dein Geist in der Götter- und Menschenwelt Gefallen, Kassapa, sage es mir?“—„(Ich) sah die Grundlage des Friedens, das was ohne Wiedergeburt, das was ohne Leidenschaften (ist), ohne Haften am Werden der Sinnesge­nüsse, das Unveränderliche, zu dem andere nicht hinbringen kön­nen, daher fand ich keinen Gefallen am Opfern und an der Feu­erverehrung.“

Da sagte der ehrwürdige Uruvelakassapa, nachdem er vom Sitz aufgestanden war, das Obergewand auf eine Schulter gelegt hat­te und den Kopf zu Füßen des Erhabenen gebeugt hatte, fol­gendes: „Du bist mein Lehrer, ver­ehrungswürdiger Erhabener, ich bin dein Schü­ler, du bist mein Lehrer, ver­ehrungswürdiger Erhabener, ich bin dein Schü­ler.“ Da kam den zwölf Myriaden Magadhabrahmanen folgender Gedan­ke: Uruvelakassapa hat beim großen Aske­ten den Reinheits­wandel auf sich genom­men.

Dann, nachdem der Erhabene die Gedankengänge der zwölf Myriaden Magadhabrahmanen in seinem Geist erkannt hatte, gab er ihnen eine einführende Lehre in folgender Weise: Er sprach über das Geben, die Sittlichkeit, den Himmel, das Elend und die Nich­tigkeit und die Verderbtheit der Sinnesgenüsse, die Vorteile des Verzichtes. Als der Erhabene wußte, daß sie in der Gemüts­verfassung zugänglich, sanft, unvoreingenommen, froh, hell waren, da hat (der Erhabene) diese ver­kündet, welche ist die zusammen gefaßte Lehre der Buddhas, nämlich das Leid, seine Entste­hung, seine Überwindung und den Weg dazu.

Genauso, wie ein sauberer fleckenloser Stoff gut Farbe anneh­men würde, so ging den zwölf Myriaden Magadha­brahmanen dort auf dem Sitz das reine, klare Auge der Wahrheit auf: Wenn irgend etwas als eine Eigenschaft das Entstehen hat, alles das hat als seine Eigen­schaft das Vergehen. So nahmen zwölf Myriaden Lai­enanhänger­schaft an.

Dann sagte der König von Magadha, Seniya Bimbisāra, nachdem er die Wahrheit gese­hen, die Wahrheit erlangt, die Wahrheit ver­standen, die Wahrheit durchdrungen, den Zwei­fel überwunden, die Ungewißheit beseitigt, die voll­kommene Zuversicht aus ei­gener Kraft in der Lehre erlangt hatte, folgendes: „Früher, Erhabener, gab es für mich, den Prinzen, fünf Wünsche, die sich jetzt erfüllt haben. Früher, Erhabener, als Prinz dachte ich folgen­des: Daß ich als König inthroni­siert werde, dieses, Erhabener, war mein erster Wunsch, dieser ist mir in Erfüllung gegangen. Daß in meinem Königreiche ein Heiliger, vollkom­men Erwachter erscheint, dieses, Erhabener, war mein zweiter Wunsch, dieser ist mir in Erfüllung gegangen.

Daß ich diesen Erhabenen aufsuche, dieses war mein dritter Wunsch, dieser ist mir in Erfül­lung gegangen. Daß mir der Er­habene die Lehre verkündet, dieses war mein vierter Wunsch, dieser ist mir in Erfüllung gegangen. Daß ich die Lehre des Erhabenen verstehe, dieses war mein fünfter Wunsch, dieser ist mir in Erfüllung gegangen. Früher, Erhabener, gab es für mich, den Prinzen, diese fünf Wünsche, die sich jetzt erfüllt haben.

Sehr, sehr gut, Verehrungswürdiger, wie wenn (man) etwas Umge­drehtes richtig hinstellen würde oder etwas Verdecktes aufdecken würde oder einem Verirrten den Weg zeigen würde oder wie wenn man in der Dunkelheit eine Öllampe hinhalten würde, damit wer Augen hat, die Gestalten sieht, genauso hat der Erhabene auf ver­schiedene Weise die Lehre verkündet. Ich, Erhabener, nehme meine Zuflucht zum Erhabenen, zur Lehre als auch zum Sangha der Mönche, der Erhabene möge mich als Laienanhänger annehmen, der von heute an für das ganze Leben seine Zuflucht genommen hat. Möge der Erhabene das morgige Mahl annehmen zu­sammen mit dem Sangha.“ Durch Schweigen gab der Erhabene seine Zustimmung.

Nachdem der König von Magadha, Seniya Bimbisāra, wußte, daß der Erhabene zuge­stimmt hatte, stand er vom Sitz auf, verehrte den Erhabenen, ging rechts herum und ging fort. Dann ließ der König von Magadha, Seniya Bimbisāra, als jene Nacht vergangen war, vorzügliche feste und weiche Speise zubereiten. Er ließ den Erhabenen wissen: es ist Zeit, Zeit ist es, Erhabe­ner, das Essen ist bereitet. Der Erhabene, nachdem er sich am Morgen angezogen hatte, die Almosen­schale und das Obergewand genommen hatte, ging nach Rājagaha mit einem großen Sangha, mit tausend Mönchen, alles ehemalige Flechtenasketen.

Zu jener Zeit erschuf der Götterkönig Sakka die Gestalt eines jungen Brahmanen und ging der Mönchs­gemeinde mit dem Erwachten an der Spitze voraus, diese Verse singend:

Ein Gezähmter mit gezähmten ehemaligen Flechtenasketen,
Ein Erlöster mit erlösten ehemaligen Flechtenasketen
Der goldfarbene Erhabene betritt Rājagaha

Ein Befreiter mit befreiten ehemaligen Flechtenasketen
Ein Erlöster mit erlösten ehemaligen Flechtenasketen
Der goldfarbene Erhabene betritt Rājagaha

Ein Hinübergelangter mit hinübergelangten ehemaligen Flechtenasketen
Ein Erlöster mit erlösten ehemaligen Flechtenasketen
Der goldfarbene Erhabene betritt Rājagaha.

Er hat die zehn Zustände, die zehn Kräfte, er weiß die zehn Gesetze, er erlangte die zehn Gesetze.
Er, der Erhabene, gefolgt von zehn mal hundert betritt Rājagaha

Als die Menschen den Götterkönig Sakka sahen, sag­ten sie fol­gendes: „Dieser Brahma­nenjüngling ist schön anzuse­hen, dieser Brahmanenjüngling ist entzückend anzusehen, von woher stammt dieser Brahmanenjüngling?“ Als dies gesagt wurde, sagte Sak­ka, der Götter­könig, den Menschen diesen Vers:

„Wer standhaft, völlig gezähmt, erwacht, einzig(artig),
heilig, wohlgegangen in der Welt, dessen Diener bin ich.“

Dann kam der Erhabene zum Haus des Königs von Magadha, Seniya Bimbisāra, setzte sich dort auf die vorbereiteten Sitze zusam­men mit dem Mönchssangha. Es bewirtete und bediente der Kö­nig von Magadha, Seniya Bimbisāra, eigenhändig den Mönchssangha mit dem Erhabe­nen an der Spitze mit vorzüglicher fester und wei­cher Speise. Als der Erhabe­ne ge­gessen hatte und die Hand von der Almosenschale zurückgezo­gen hatte, setze er (Bim­bisāra) sich beiseite nie­der.

Bei dem beiseite sitzenden König von Magadha, Seniya Bimbisā­ra, kam folgender Gedan­ke auf: Wo sollte der Erhabene jetzt verweilen, (ein Platz), der von hier nicht sehr entfernt ist, nicht sehr nahe ist, damit den (der Lehre) bedürftigen Men­schen das hin- und zurück­gehen, das sich annähern möglich ist, der am Tag nicht bevölkert ist, in der Nacht wenig laut, wenig geräusch­voll ist, wenig Menschen (Atem) hat, vor Men­schen ver­borgen ist, für die Abge­schiedenheit geeignet ist?

Da kam dem König von Magadha, Seniya Bimbisāra, folgender Ge­danke: Dieser, unser Bambushain­gar­ten ist von hier nicht sehr weit entfernt, nicht sehr nahe, da ist den (der Lehre) bedürf­tigen Menschen das hin- und zurück­gehen, das sich annähern möglich, (er) ist am Tag nicht bevölkert, in der Nacht wenig laut, wenig geräuschvoll, hat wenig Men­schen, ist vor Menschen verborgen, für die Abgeschiedenheit geeignet. Nun laß mich den Bambushaingar­ten dem Mönchs­sangha mit dem Erhabenen an der Spitze geben.

Da nahm der König von Magadha, Seniya Bimbisāra, eine gol­de­ne Wasserschale und gab ihn (den Bambushain­garten) dem Erhabenen (durch eine Handwa­schung, indem er sagte:) „Ich gebe den Bam­bushaingarten dem Sangha mit dem Erhabenen an der Spitze.“ Durch Schwei­gen nahm der Erhabene an. Dann, nachdem der Erha­bene den König von Magadha, Seniya Bimbisāra durch eine Lehr­rede veranlaßt hat­te, zu verstehen, auf­zunehmen, davon moti­viert zu sein, sich dar­an zu erfreuen, stand er vom Sitz auf und ging fort. Dann, nach­dem der Erhabene in diesem Zusammen­hang eine Lehrre­de ge­geben hatte, sprach er die Mönche an: „Ich erlaube, ihr Mön­che, Hai­ne (Klöster) (anzunehmen).“

14. Sāriputtamoggallānapabbajjākathā—Sāriputto

Zu jener Zeit verweilte der Wandermönch Sañjaya in Rājagaha mit einer großen Gruppe Wander­mön­chen, (mit) zweihundertfünfzig Wandermön­chen. Zu jener Zeit nahmen Sāriputta und Mogga­lāna bei dem Wandermönch Sañjaya den Reinheitswandel auf sich. Von denen war eine Verein­barung getroffen: Wer zuerst das Todlose er­reicht, sollte (es dem anderen) sagen.

Es ging der ehrwürdige Assaji, nachdem er am Morgen aufge­stan­den war, sich angezogen hatte, Almosenschale und Oberge­wand genommen hatte, nach Rājagaha auf Almosengang. (Er war) ange­nehm anzusehen beim Kommen und Gehen, beim vorwärts und rück­wärts Sehen, beim Beugen und Strecken, hielt die Augen nieder­geschlagen, war beherrscht in der Körperhaltung. (Dort) sah der Wander­mönch Sāriputta den ehrwürdigen Assaji in Rāja­gaha auf dem Almosengang, angenehm anzusehen beim Kommen und Ge­hen, beim vorwärts und rückwärts Sehen, beim Beugen und Strecken, (er) hielt die Augen niedergeschlagen, war be­herrscht in der Körperhaltung. Nachdem er ihn gesehen hatte, kam ihm fol­gender Gedanke: Dies ist von den Mönchen einer, die wirklich Heilige in der Welt sind oder in den Weg zur Hei­lig­keit eingetreten sind. So laß mich nun (mich) zu jenem Mönche be­geben und fragen: Für wen bist du, Bruder, in die Haus­lo­sig­keit gegangen, wer ist dein Lehrer, zu wessen Lehre be­kennst du dich?

Da kam dem Wandermönch Sāriputta folgender Gedanke: Jetzt ist die falsche Zeit, jenen Mönch zu fragen, er ist von Haus zu Haus auf Almosengang, so laß mich ihm auf dem Fuße folgen, (ihm) der den Weg weiß für die Bedürf­tigen. Dann, nachdem der ehrwürdige Assaji in Rājagaha auf Almosen­gang gegangen war, Almosen genommen hatte, kam (er) zurück. Da kam der Wander­mönch Sāriputta zum ehrwürdigen Assaji, tauschte dort freund­liche Worte aus und nachdem er freundli­che und höfliche Worte ausgetauscht hatte, stand er beiseite, beiseite stehend sagte der Wandermönch Sāriputta dem ehrwürdigen Assaji folgen­des: „Bruder, deine Er­scheinung ist klar, rein und hell ist deine Hautfarbe. Bei wem hast du die Ordination ge­nommen oder wer ist dein Lehrer oder wessen Lehre bekennst du?“

„Also, Bruder, (das ist) der große Asket, der Sohn der Sakya, der aus dem Sakyageschlecht in die Hauslosigkeit gegan­gen ist, ich ging bei dem Erhabenen in die Hauslosigkeit, die­ser ist mein erhabener Lehrer, zu dessen Lehre bekenne ich mich.“—„Welche Lehre, oh Asket, verkündet der Lehrer?“—„Ich, Bruder, bin ein Neuling, erst seit kurzem in der Hauslosig­keit, in dieser Leh­re und Zucht ein Neuling, nicht kann ich die aus­führliche Leh­re darlegen, aber ich kann den Sinn in Kürze sa­gen.“ Darauf­hin sagte der Wandermönch Sāriputta dem ehrwürdi­gen Assaji fol­gen­des: „So sei es Bruder, sage viel oder sage wenig, aber sage mir den Sinn, mein Interesse gilt dem Sinn, warum soll­test du viele Worte machen.“

Da sagte der ehrwürdige Assaji dem Wandermönch Sāriputta fol­genden Lehrspruch:

„Welche Dinge durch Ursa­chen entstehen, diese Ursachen verkündet der Vollendete und auch deren Aufhö­ren, so ist die Lehre des Großen Asketen.“

Während dieser Lehrspruch verkündet wurde, kam bei dem Wandermönch Sāriputta das klare, reine Auge der Wahrheit auf: Wenn irgendwas als seine Eigen­schaft das Entstehen hat, alles das hat als Eigen­schaft das Vergehen. „Wenn das die Lehre ist, dann hast du die Stätte, die frei von Sorge ist, durchdrungen, die unzählig vie­le Kalpas (Weltperioden) nicht geschaut, nicht erkannt wur­de.“

Dann kam der Wandermönch Sāriputta zum Wandermönch Moggalāna. Da sah der Wander­mönch Mogga­lāna den Wandermönch Sāriputta von Ferne kommen. Als er ihn sah, sagte er dem Wandermönch Sāri­putta folgendes: „Deine Erscheinung ist klar, rein und hell ist deine Hautfarbe, könntest du, Bruder, das Todlose erreicht haben?“—„Ja, Bruder, ich habe das Todlose er­reicht.“—„Wie hast du, Bruder, das Todlose erreicht?“

„Also, Bruder, ich sah den ehrwürdigen Assaji in Rājaga­ha beim Almosengang. (Er war) angenehm anzusehen beim Kommen und Gehen, beim vorwärts und rückwärts Sehen, beim Beugen und Strecken, hielt die Augen nieder­geschlagen, war beherrscht in der Körperhaltung. Als ich ihn gesehen hatte, kam mir folgen­der Gedanke: Dies ist von den Mönchen einer, die wirklich Heilige in der Welt sind oder in den Weg zur Hei­lig­keit eingetreten sind. So laß mich nun (mich) zu jenem Mönche be­geben und fragen: Für wen bist du, Bruder, in die Haus­lo­sig­keit gegangen, wer ist dein Lehrer, zu wessen Lehre be­kennst du dich? ... „Welche Dinge durch Ursachen entstehen, diese Ursa­chen verkündet der Vollendete und auch deren Aufhö­ren, so ist die Lehre des Großen Asketen.“ Als dieser Lehr­spruch ver­kün­det wurde, kam bei dem Wandermönch Moggalāna das klare, reine Auge der Wahrheit auf: Wenn irgendwas als seine Eigen­schaft das Entstehen hat, alles das hat als Eigen­schaft das Vergehen. „Wenn das die Lehre ist, dann hast du die Stätte, die frei von Sorge ist, durchdrungen, die unzählig vie­le Kalpas (Weltperioden) nicht geschaut, nicht erkannt wur­de.“

Die Aufnahme von Sāriputto und Moggallāno

Da sagte der Wandermönch Moggalāna dem Wandermönch Sāriputta folgendes: „Gehen wir, Bruder, zum Erhabe­nen, er ist unser erhabener Lehrer.“—„Hier, Bruder, verweilen zweihundertfünfzig Wan­dermönche, unseretwe­gen, zu uns aufsehend, wir befragen sie, was sie mei­nen, das sollen sie tun.“ Dann gingen Sāriputta und Moggalāna zu den Wandermönchen. Dort sagten sie den Wandermön­chen fol­gendes: „Wir gehen, Brüder, zum Erhabenen, er ist unser erha­bener Lehrer.“—„Wir ver­weilen hier wegen der Ehrwürdigen, se­hen zu den Ehrwürdigen auf, wenn die Ehrwürdigen den Reinheit­swandel beim großen Asketen auf sich nehmen, nehmen wir alle (auch) den Reinheits­wandel beim großen Asketen auf uns.“

Dann gingen Sāriputta und Moggalāna zum Wandermönch Sañjaya. Dort sagten sie dem Wandermönch Sañjaya folgendes: „Wir gehen, Bruder, zum Erhabenen, er ist unser erhabener Lehrer.“—„Nein, mögen die Ehrwürdigen nicht gehen, wir drei werden uns um die Gruppe (Wandermönche) sorgen.“ Zum zweiten Male, zum dritten Male sagten Sāri­putta und Moggalāna dem Wander­mönch Sañjaya folgendes: „Wir gehen, Bruder, zum Erhabenen, er ist unser erhabener Lehrer.“

Da gingen Sāriputta und Moggalāna zum Bambushain und nahmen die zweihundertfünfzig Wandermön­che mit. Auf der Stelle kam dem Wandermönch Sañ­jaya heißes Blut aus dem Mund heraus. Der Erhabene sah Sā­ri­putta und Moggalāna von Ferne herankommen. Als er sie gese­hen hatte, sprach (er) die Mönche an: „Diese, ihr Mönche, die zwei Freunde Kolita und Upatissa (die Namen von Sāriputta und Moggalāna) kommen, jene werden meine beiden Hörer werden, die höchsten und besten zwei.“ Wenn (sie) den tiefen, unübertroffenen Be­reich der Weisheit, die Ver­nichtung der Wiedergeburt erreicht haben (seltene Konstruktion des Textes, in Singh. Version: Wenn (sie)nicht den tiefen, unübertroffenen Bereich ...), dann verkündete der Lehrer im Bambushain über sie: „Diese zwei Freunde, Kolita und Upatissa, kom­men, jene werden meine beiden Hörer werden, die höchsten und besten zwei.“

Dann kamen Sāriputta und Moggalāna zum Erhabenen. Dort fielen sie nieder, indem sie den Kopf zu Füßen des Erhabenen beugten und sag­ten folgendes: „Wir möchten beim verehrungs­würdigen Erhabenen die Ordination nehmen, die Vollordination nehmen.“—„Kommt, ihr Mönche, sagte der Erhabene, gut dargelegt ist die Lehre, nehmt den Reinheitswandel auf euch, um allem Leid ein Ende zu ma­chen.“ Das war für diese Ehrwürdigen die Vollordina­tion.

Zu jener Zeit nahmen wohlbekannte Magadhasöhne aus gutem Haus den Reinheitswandel beim Erha­be­nen auf sich. Die Men­schen wur­den (darüber) verärgert, unruhig, erregt: Der Asket Gotama lei­tet zur Sohnlosigkeit, der Asket Gotama leitet zu Verwit­wung, der Asket Gotama leitet zur Familien­zerstörung. Jetzt wurden tausend Flechten­asketen von ihm in die Hauslosigkeit ge­sandt, und jetzt wurden auch zweihundertfünfzig Wandermönche von Sañjaya in die Hauslo­sigkeit ge­sandt; auch die wohlbekannten Magadhasöhne aus gutem Haus nahmen beim Aske­ten Gotama den Rein­heitswandel auf sich. Nachdem sie diese Mönche gesehen hatten tadelten (sie diese) mit die­sem Vers:

Der große Asket kam nach Giribbaja in Magadha.
nachdem er die Wandermönche von Sañjaya führte,
wen wird er jetzt wohl (ver)führen?

Die Mönche hörten, daß jene Menschen verärgert, unruhig, er­regt sind. Da erzählten jene Mönche dem Erhabenen den Sachver­halt. „Nicht, ihr Mönche, werden diese Worte lange da sein, sieben Tage werden sie da sein, nach sieben Tagen werden sie verschwunden sein. Deshalb näm­lich, ihr Mönche, welche euch mit diesem Vers tadeln: (wie oben), diese tadelt wider mit diesem Vers:

Die Vollendeten, großen Helden
führen durch die wahre Lehre,
Warum ist da Neid,
wenn Wahrheit den Verständ`gen leitet?

Zu jener Zeit, als die Leute die Mönche sahen (und) sie mit diesem Vers tadelten: Der große Asket kam nach Giribbaja in Magadha, nachdem er die Wandermönche von Sañjaya führte, wen wird er jetzt wohl (ver)führen? Tadelten die Mönche jene Leute mit diesem Vers wider: Die Voll­endeten, großen Helden führen durch die wahre Lehre, warum ist da Neid, wenn Wahrheit den Verständ`gen leitet? Die Leute dachten: Man sagt, durch die Wahr­heit leiten die Asketen, die Sakyasöh­ne, nicht durch die Unwahrheit. Sieben Tage waren jene Reden, nach sieben Tagen ver­schwan­den sie.

Der Gang von Sāriputta und Moggalāna in die Hauslosigkeit ist beendet.

Ende des 4. Kapitels.

15. Upaj­jhā­ya­vatta­ka­thā

Zu jener Zeit waren die Mönche ohne Unterweiser und gingen ohne ermahnt zu werden, ohne belehrt zu werden, schlecht angezo­gen, schlecht bekleidet, schlecht angekleidet auf den Almosen­gang. Jene (Mönche) halten die Almosen­schale, während die Leute essen, für den Rest der weichen Speisen hin (oder: jene (Mönche) halten die Almosenschale hoch hin, während die Leute weiche Speisen essen), halten die Almosen­schale für den Rest der harten Speisen hin, halten die Almosen­schale für den Rest der schmackhaften Speisen hin, für den Rest der Getränke hin, selber gekochten Reis und Beilagen bestellt habend, aßen sie. Am Ende des Essens verweilten sie mit großer und lauter Unterhaltung.

Die Leute (sagten) verärgert, unruhig, erregt: Wie können die Asketen, die Söhne aus dem Sakyageschlecht falsch angezogen, falsch gekleidet, ohne richtig bekleidet zu sein auf den Almo­sengang gehen. Jene (Mönche) halten die Almosenschale, während die Leute essen, für den Rest der weichen Spei­sen hin, halten die Almosen­schale für den Rest der harten Speisen hin, halten die Almosenschale für den Rest der schmackhaften Spei­sen hin, für den Rest der Getränke hin, selber gekochten Reis und Bei­lagen bestellt habend, aßen sie. Am Ende des Essens verweilen sie mit großer und lauter Unterhaltung.

Die Mönche hörten, daß die Leute verärgert, unruhig, erregt waren. Die Mönche, die mäßig, zufrieden, gewissen­haft, getreu, lernwillig waren, jene waren verärgert, unruhig erregt: Wie können die Mönche falsch angezogen, falsch geklei­det, ohne richtig bekleidet zu sein auf den Almosengang gehen. Jene (Mönche) halten die Almosen­schale, während die Leute essen, für den Rest der weichen Speisen hin ... Am Ende des Essens verweilen sie mit großer und lauter Unter­hal­tung.

Jene Mönche erzählten dem Erhabenen jenen Sachverhalt. Der Erha­bene veranlaßte die Mönche sich zu sammeln und be­fragte sie in diesem Zusammenhang und aus diesem Anlaß: „Ist es wahr, oh Mönche, daß die Mönche falsch angezo­gen, falsch geklei­det, ohne richtig bekleidet zu sein auf den Almosengang gehen. Jene (Mönche) halten die Almosenschale, während die Leute essen, für den Rest der weichen Speisen hin ... Am Ende des Essens verweilen sie mit großer und lauter Unter­haltung?“ „Das ist wahr, Erha­bener.“

Der Erhabene, Erwachte tadelte: „Unpassend, ihr Mönche, von je­nen törichten Menschen (ist es) unangemessen, ungeziemend, für Asketen ungebührlich, unerlaubt, verwerflich. Wie konntet ihr, ihr Mönche, falsch angezogen, falsch geklei­det, ohne richtig bekleidet zu sein auf den Almosen­gang gehen. Jene (Mönche) halten die Almosen­schale, während die Leute essen, für den Rest der weichen Speisen hin ... Am Ende des Essens verweilen sie mit großer und lauter Unterhal­tung. Dieses Verhalten macht nicht, ihr Mönche, die Unzufrie­denen zufrieden oder vermehrt die Zufrie­denheit der Zufriede­nen, sondern es macht, ihr Mönche, die Unzufriedenen noch un­zufrie­dener und einige Zufriedene wandelt es.“

Dann, nachdem der Erhabene jene Mönche in verschiedener Weise getadelt hatte, sprach er über die Nachteile des Schwierig-zu-unterhalten-seins, des Schwer-zu-versorgen-seins, des Große-wünsche-Habens, der Unzufrie­denheit, des Hängens am Müßiggang, in verschiedener Weise sprach (er) über Vorteile des Einfach-zu-unterhalten-seins, des Einfach-zu-versorgen-seins, des We­nig-wünsche-Habens, der Zufriedenheit, des Austreibens des Schlechten, dessen Vertreiben, der Genügsamkeit, des Abtra­gens des Schlechten, des Auf-sich-Nehmens der Anstrengung zu den Mönchen. Nachdem er von der dafür geeigneten und angemesse­nen Lehre gesprochen hatte, sprach er zu den Mönchen: „Ich erlaube euch, ihr Mönche, einen Unterweiser. Der Unterweiser, ihr Mön­che, bringt für seinen Auszubildenden (saddhivihārika = der die Zelle mit ihm teilt) die Gemütsverfassung (wie für) ei­nen Sohn auf. Der Auszubildende bringt für den Unterweiser die Gemütsverfassung (wie für) einen Vater auf. So leben jene gegen­seitig mit Ver­ehrung, mit Achtung, in gegenseiti­gem Respekt und sie er­langen in der Lehre und Zucht Wachstum, Entwicklung und Größe.

In dieser Weise ist der Unterweiser zu nehmen: Nachdem das Obergewand auf eine Schulter gelegt wurde, sich zu seinen Fü­ßen verbeugt wur­de, sich in die Hocke niedergesetzt wurde, die Hände zusammen­gelegt wurden, soll man in dieser Weise zu ihm sprechen: „Wer­de, oh Ehrwürdiger, mein Unterweiser ,wer­de, oh Ehrwürdiger, mein Unterweiser, wer­de, oh Ehrwürdiger, mein Unterweiser. Dieser zeigt durch Gesten, zeigt durch Worte, zeigt durch Gesten und Worte: „gut“ oder „jawohl“ oder „sicherlich“ oder „in Ord­nung, mache es gut;“ dann ist die Un­terweisung angenommen. Zeigt dieser nicht durch Gesten, nicht durch die Worte, nicht durch Gesten und Worte (die Zustim­mung), dann ist die Unterweisung nicht ange­nom­men.

Der Auszubildende, ihr Mönche, verhält sich gut dem Unterwei­ser gegenüber. Dieses ist gutes Verhalten: Frühzeitig aufge­standen, die Fußbekleidung abgelegt, das Obergewand auf eine Schulter gelegt, soll (er) das Zahnstäbchen (Zahnbürstener­satz) reichen, das Wasser zum Mundspülen reichen, den Sitz vor­bereiten. Wenn es Reisschleim gibt, soll (er) nachdem (er) den Behälter gewaschen hat, den Reisschleim überreichen. Nach­dem (er) dem Reisschleim getrunken Habenden Wasser gegeben hat, soll (er) den Behälter zurücknehmen, ihn tiefer halten, ohne zu kratzen ihn gut auswaschen und zurückstellen. Wenn der Un­terweiser aufgestanden ist, soll (er) den Sitz zurückstel­len. Wenn jener Platz schmutzig ist, soll (er) jenen Platz kehren.

Wenn der Unterweiser in das Dorf gehen will, soll (er) ihm das Hüfttuch geben, die zurück­gegebene Kleidung (abge­legte Kleidung) soll er annehmen, den Gürtel soll (er) geben, das zusammengelegte Obergewand soll er geben, die Almosenscha­le soll er, nachdem sie gewa­schen wurde, mit Wasser geben. Wenn der Unterweiser einen Begleiter wünscht, soll (er) die drei Kreise (= Körperpunkte = Fesseln, Knie, Schulter) bedecken, vollständig die Kreise angezogen (bedeckend), den Gürtel um­binden, das Obergewand zusammenlegen, dann anziehen, die Bän­der der Robe verknoten, die Almosenschale waschen und (sie) mitnehmen, (so) soll (er) dem Unterweiser Begleiter sein. (Er) soll nicht (vom Unterweiser) zu fern gehen, nicht zu nahe ge­hen. Die Almosen­schale und den Inhalt soll (er) annehmen (tra­gen).

Während der Unterweiser spricht, soll (er) ihn nicht unter­bre­chen. Wenn der Unterweiser beim Reden im Begriff ist einen Fehler zu machen, soll (er ihn) davon abhalten. Zuerst ange­kommen soll (er) dem Zurückkeh­renden den Sitz vorbereiten, das Wasser für die Füße, den Schemel für die Füße, das Tuch zum Trocknen der Füße (padakathalika) hinlegen. (Dem Unterweiser) entgegengegan­gen, soll (er) die Almosenschale und die Robe ent­gegennehmen, (er) soll ihm ein neues Hüfttuch geben, das Hüft­tuch entgegen­neh­men. Wenn die Robe verschwitzt ist, soll (er sie) eine kur­ze Zeit in der Hitze (Sonne) trocknen, er soll sie nicht (lan­ge) in die Hitze legen. Er soll die Robe zusam­menlegen. Der die Robe Zusammenlegende soll sie mit vier Fingern an (zwei) Ecken hochheben und die Robe zusammenlegen: mögen dabei keine Knit­terfalten in der Mitte entstehen. Der Gürtel soll in eine Fal­te der Robe ge­legt werden. Wenn der Unterweiser Almo­sen­speise essen möch­te, soll (er), nachdem er Wasser gereicht hat, auch die Almo­sen­speise reichen.

Er soll den Unterweiser fragen, ob er Trinkwasser möchte. Nachdem er dem gegessen Habenden Wasser gegeben hat, die Almo­senschale entgegengenommen hat, sie tiefer gehalten hat, ohne zu kratzen sie gut gewaschen hat, sie getrocknet hat, soll (er) sie kurze Zeit in der Hitze trocknen, er soll sie nicht lange in die Hitze legen. Die Robe und die Almosenschale soll er weglegen. Beim Weglegen soll er die Almosenschale mit einer Hand anfassen, mit einer Hand unter dem Bett oder unter dem Sitz (vor)fühlen, die Almosenschale wegstellen, er soll sie nicht auf die bloße Erde stellen. Beim Weglegen der Robe soll er mit einer Hand die Robe halten, mit der anderen Hand den Bam­busstab oder die Leine (zum Aufhänger der Robe) abwischen, die (gefaltete) Robe weghängen, mit der Seite der Enden ent­fernt und der Seite, wo sie gefaltet ist, zu sich. Wenn der Un­ter­weiser (nach dem Essen) aufgestanden ist, soll er den Sitz wegstel­len, das Fußwaschwasser, den Fußschemel, das Tuch zum Trocknen der Füße soll er in Ordnung bringen, wenn jener Platz schmutzig ist, soll er jenen Platz kehren.

Wenn der Unterweiser baden möchte, soll (er) das Bad vorbe­rei­ten. Wenn es zur Abkühlung sein soll, soll er ein kaltes vor­bereiten, wenn es zur Erwärmung sein soll, soll er ein war­mes vorbereiten. Wenn der Unterweiser in das Haus, wo das Feu­er unterhalten wird (Badehaus), eintreten möchte, soll er den (Reinigungs)puder zusammenstellen, den (Reinigungs)lehm an­feuchten, den Badeschemel mitnehmend hinter dem Unterweiser gehen, den Badeschemel geben, das Obergewand nehmen, beiseite legen, den Reinigungspuder soll er geben, den Reinigungslehm soll er geben. Wenn es ihm möglich ist (wenn er nicht krank ist), soll er ins Badehaus eintreten. Der ins Badehaus (oft ein Dampfbad) Eintre­tende soll Lehm in das Gesicht gerieben, vorn und hinten bedeckt ins Badehaus eintreten.

Ohne die alten Mönche zu stören, soll er sich hinsetzen, nicht soll er die neuen Mönche von ihren Sitzen vertreiben. Im Bade­haus soll er dem Unterweiser die notwendigen Hilfsdienste tun. Der aus dem Badehaus Kommende soll, nachdem er den Bade­schemel genommen hat, sich vorne und hinten bedeckt hat, aus dem Bade­haus kommen. Beim Wasser soll er dem Unterweiser die notwendi­gen Hilfsdienste tun. Der Badende (Auszubildende) soll, nach­dem er als erster herausgekommen ist, den eigenen Körper abge­trocknet hat, sich angezogen hat, das Wasser vom Körper des Unterweisers wegwischen, das Hüfttuch soll er ge­ben, das Oberge­wand soll er geben. Nachdem er den Badeschemel genommen hat, als erster zurückge­kommen ist, soll er den Sitz vorberei­ten, daß Fußwasser, den Fußschemel und das Tuch zum Trocknen der Füße soll er hinstellen. Er soll den Unterweiser fragen, ob er Trinkwasser möchte.

Wenn er (der Unterweiser) wünscht, daß (jemand) veranlaßt wird zu rezitieren, so soll er veranlassen, daß jemand rezi­tiert. Wenn er (der Unterweiser) wünscht, daß gefragt wird, soll (er) fragen. (Im Sinne, wenn der Unterweiser etwas kommen­tieren möch­te, soll der Auszubil­dende dies durch Fragen ermög­lichen). In dem Kloster, wo der Unterweiser verweilt, wenn die­ses Kloster schmutzig ist, wenn er kann, soll er es sauber­ma­chen. Der das Kloster Sauber­machende soll, nachdem er zuerst die Almosenschale und das Obergewand (aus der Zelle) herausge­nommen hat, sie zur Seite legen. Nachdem er das Tuch für den Sitzplatz herausge­nommen hat, soll er es zur Seite legen. Nachdem er die Nackenrolle und die Kissen her­ausgenommen hat, soll er sie zur Seite legen.

Nachdem er das Bett niedrig gemacht hat (zusammengelegt hat, es hatte oft Beine die entfernt wer­den konnten), in guter Wei­se herausgenommen hat, ohne es zu zerkratzen und ohne an die Tür und die Türpfosten anzustoßen, soll er es beiseite stel­len. Nachdem er den Schemel niedrig gemacht hat, in guter Wei­se herausgenommen hat, ohne ihn zu zerkratzen und ohne an die Tür und die Türpfosten anzustoßen, soll er ihn beiseite stel­len. Nachdem er die Bettpfosten herausgetan hat, soll er sie bei­seite stellen. Nachdem er den Spucknapf herausgetan hat, soll er ihn beiseite stellen. Nachdem er das Nacken­brett her­ausge­tan hat, soll er es beiseite stellen. Nachdem er sich einge­prägt hat, wie die Bodenmatte ausgebrei­tet war, soll er, nach­dem er sie herausgetan hat, sie beiseite legen. Wenn in dem Kloster Spinnenge­webe ist, soll er sie zuerst mit einem Tuche entfer­nen (Übersetzung zweifel­haft!). Er soll die Fen­sterläden abwischen. Wenn die mit Ocker bearbei­tete Wand schmutzig ist, nachdem er ein kleines Tuch feucht­gemacht und ausgewrungen hat, soll er sie abwischen. Wenn der schwarz­ge­färbte Boden schmutzig ist, nachdem er ein kleines Tuch feuchtgemacht und ausgewrungen hat, soll er ihn wischen. Wenn der Boden nicht bearbeitet ist, soll er ihn, nachdem er ihn mit Wasser be­sprengt hat, kehren: möge das Klo­ster nicht vom Staub be­schmutzt werden. Nachdem er den Abfall zusammen­getan hat, soll er ihn wegwerfen.

Nachdem er die Bodenmatte in der Sonne getrocknet, gereinigt, ausgeschüttelt und zurückge­bracht hat, so wie sie ausgebreitet war, soll er sie (wieder) ausbreiten. Nachdem er die Bettpfo­sten in der Sonne getrocknet, abgewischt, zurückgebracht hat, soll er sie am richtigen Platz hinstellen. Nachdem er das Bett in der Sonne getrocknet, gereinigt, den Schmutz abgeschüttelt und es zusam­mengelegt hat, in guter Weise ohne es zu zerkrat­zen und ohne an die Tür und die Türpfosten anzustoßen, soll er es aufstel­len wo es aufgestellt war. Nachdem er den Stuhl in der Sonne getrocknet, abgewischt, zurückgebracht hat, soll er ihn am richtigen Platz hinstellen. Nachdem er die Nacken­rolle und das Kissen in der Sonne gereinigt, ausgeschüt­telt und zurückgebracht hat, soll er sie hinlegen, wie sie hin­gelegt waren. Nachdem er die Decke für den Sitzplatz gereinigt, ausge­schüt­telt und zurückgebracht hat, soll er sie hinlegen, wie sie hin­gelegt war. Nachdem er den Spucknapf in der Sonne getrocknet, abge­wischt und zurückgebracht hat, soll er ihn am richtigen Platz hinstellen. Nachdem er das Nackenbrett in der Sonne getrocknet, abge­wischt und zurückge­bracht hat, soll er es am richtigen Platz hinstellen.

Die Almosenschale und die Robe soll er weglegen. Beim Weg­le­gen soll er die Almosen­schale mit einer Hand anfassen, mit einer Hand unter dem Bett oder dem Sitz (vor)fühlen, die Almo­sen­schale wegstellen, er soll sie nicht auf die bloße Erde stel­len. Beim Weglegen der Robe soll er mit einer Hand die Robe halten, mit der anderen Hand den Bambusstab oder die Lei­ne abwischen, die (gefaltete) Robe weghängen, mit der Seite der Enden entfernt und der Seite, wo sie gefaltet ist, zu sich.

Wenn staubiger Wind aus östlicher Richtung weht, soll er das östliche Fenster schließen. Wenn staubiger Wind aus westlicher, nördlicher, südlicher Richtung weht, soll er das westliche, nördliche, süd­liche Fenster schließen. Wenn es kalt ist, soll er am Tag die Fen­ster öffnen, in der Nacht die Fenster schließen, wenn es warm ist, soll er am Tag die Fenster schließen, in der Nacht die Fenster öffnen.

Wenn die Zelle schmutzig ist, soll er sie kehren. Wenn der Lagerraum, die Versammlungs­halle, das Feuerhaus, die Toilette schmutzig ist, soll er sie kehren. Wenn kein Trinkwasser da ist, soll er Trinkwasser holen. Wenn kein Waschwasser da ist, soll er Waschwasser ho­len. Wenn der Waschwasserbehälter (für das WC) kein Wasser enthält, soll er den Waschwas­serbe­hälter auffüllen.

Wenn dem Unterweiser Unzufriedenheit aufkommt, soll der Aus­zu­bildende ihn ablenken, ablenken lassen oder mit ihm ein Ge­spräch über die Lehre führen. Wenn dem Unterweiser Zweifel aufkommt, soll der Auszubildende ihn beseitigen, beseitigen lassen oder mit ihm ein Gespräch über die Lehre führen. Wenn dem Unterweiser falsche Ansicht aufkommt, soll der Auszubil­dende ihn davon abtrennen, abtrennen lassen oder mit ihm ein Gespräch über die Lehre führen.

Wenn der Unterweiser ein schwerwiegendes Vergehen tat, wird ihm eine Bewährungszeit (parivāsa) zuteil werden. Der Auszu­bildende soll be­strebt sein zu denken: Möge der Sangha dem Un­terweiser eine Be­währungszeit geben (und ihn nicht aus­schließen). Wenn dem Unter­weiser ein Neuanfang (mūlāya patikas­sanāraho) zuteil wird, soll der Auszubildende bestrebt sein zu denken: Möge der Sangha dem Unterweiser einen Neuanfang geben. Wenn dem Unter­weiser eine Mānattastrafe, eine Rehabilitation (abbhānāraho) zuteil wird, soll der Auszubildende bestrebt sein zu denken: Möge der Sangha dem Unterweiser eine Mānatta­strafe, eine Rehabilitation geben.

Wenn der Sangha gegen den Unterweiser ein Verfahren einleiten will,

  • ein Ermahnverfahren (tajjaniyam)
  • o­der ein Beistandsver­fahren (nissayam),
  • oder ein Ausschlußverfahren (pabbāja­niyam)
  • oder ein Ver­söhnungs­verfah­ren (patisāraniyam),
  • oder ein Ver­fahren zum zeitweisen Ausschluß (ukkhepaniyam),

soll der Aus­zu­bildende be­strebt sein zu denken: ob der Sangha gegen den Un­terweiser dieses Verfahren nicht einleiten wird, oder es zu einem geringeren (Verfahren) umwandelt. Wenn vom Sangha gegen ihn (den Unter­weiser) irgendein Verfahren, ein Ermahnverfah­ren, ein Beistandsverfahren, ein Aus­schlußver­fahren, ein Ver­söhnungs­ver­fahren, ein Verfahren zum zeitweisen Ausschluß durchgeführt wird, soll der Auszubildende bestrebt sein zu denken: Der Unterweiser möge zum Guten zurückkeh­ren, Demut haben, sich verbes­sern, möge der Sangha das Verfahren ruhen lassen.

Wenn die Robe des Unterweisers gewaschen werden soll, soll (sie) vom Auszubildenden gewaschen werden, oder (er) soll be­strebt sein zu denken: Ob ich die Robe des Unterweisers wa­sche? Wenn die Robe des Unter­weisers zurecht­gemacht werden soll ... wenn für den Unterweiser Farbe gekocht werden soll ... wenn die Robe des Unterweisers gefärbt werden soll, soll (sie) vom Auszubilden­den gefärbt werden, oder (er) soll be­strebt sein zu denken: Ob ich die Robe des Unterweisers färbe? Der die Robe Färbende soll (die Robe) immer wieder umwendend färben, er soll nicht fortgehen, (solange) das Tropfen nicht aufgehört hat.

Ohne den Unterweiser zu fragen,

  • soll (er) niemandem die Almo­senschale geben, soll er von niemandem eine Almosenschale an­nehmen,
  • soll er niemandem die Robe geben, soll er von nieman­dem eine Robe annehmen,
  • soll er niemandem Bedarfsgegenstände geben, soll er von niemandem Bedarfs­gegenstände annehmen,
  • soll er niemandem die Haare schneiden, soll er niemanden veranlas­sen, seine Haare zu schneiden,
  • soll er niemandem zu Diensten sein, soll er von niemandem Dienste ausführen lassen,
  • soll er nie­man­dem verpflichtet sein, soll er von niemandem Verpflich­tun­gen annehmen,
  • soll er niemandem ein Begleiter sein, soll er kei­nen Begleiter annehmen,
  • soll er keine Almosen wegbringen, soll er keine Almosen wegbringen lassen.

Ohne den Unterweiser zu fragen, soll er das Dorf nicht besuchen, nicht zum Friedhof gehen, nicht in (irgendeine) Richtung aufbrechen. Wenn der Unterweiser ein Kranker ist, soll er solange (dieser) lebt, ihn pflegen, soll er warten, (bis dieser) aufsteht.

Die Pflichten dem Unterweiser gegenüber sind beendet.

16. Sad­dhi­vihā­ri­ka­vatta­ka­thā

Der Unterweiser soll sich dem Auszubildenden gegenüber gut verhalten. Dieses ist gutes Verhal­ten: Ein Mönch, der Unter­weiser ist, soll dem Auszubildenden hilfreich sein, ihn unter­stützen durch Rezitation, durch Erklären, durch Instruieren, durch Unterweisen. Wenn der Unterweiser eine Almosenschale hat, und der Auszubildende hat keine Almosenschale, soll der Unter­weiser dem Auszubildenden eine Almosenschale geben, oder er soll zu­mindest bestrebt sein zu denken: Wie kann ich für den Auszu­bildenden eine Almosenschale beschaf­fen? Wenn der Unterweiser eine Robe/Bedarfsgegenstände hat, und der Auszubildende hat keine ... er soll zu­mindest bestrebt sein zu denken: Wie kann ich für den Auszu­bildenden eine Robe/Bedarfsgegenstände beschaf­fen?

Wenn der Auszubildende krank ist, soll er (der Unterweiser) zur rechten Zeit aufstehen, das Zahnstäbchen geben, Gesichts­wasser (zum Waschen) geben, den Sitz vorbereiten. Wenn es Reisschleim gibt, soll (er), nachdem (er) den Behälter gewa­schen hat, den Reisschleim über­reichen. Nachdem (er) dem Reis­schleim getrunken Habenden Wasser gegeben hat, soll (er) den Behälter zurücknehmen, ihn tiefer halten, ohne zu kratzen ihn gut auswaschen und zurück­stellen. Wenn der Auszubildende auf­ge­standen ist, soll (er) den Sitz zurückstellen. Wenn jener Platz schmutzig ist, soll (er) jenen Platz kehren.

Wenn der Auszubildende in das Dorf gehen will, soll (er) ihm die Kleidung (Hüfttuch) geben, die zurückgege­be­ne Kleidung (abge­legte Kleidung) soll er annehmen, den Gürtel soll (er) geben, das zusammengelegte Oberge­wand soll er geben, die Almo­senscha­le soll er, nachdem sie gewaschen wurde, mit Wasser ge­ben.

„Ungefähr jetzt wird er zurückkommen“, (so denkend) soll er den Sitz vorbereiten, das Wasser für die Füße, den Schemel für die Füße, das Tuch zum Trocknen der Füße hinlegen, (dem Aus­zubildenden) entgegenge­gan­gen, soll (er) die Almosenschale und die Robe ent­gegenneh­men, (er) soll ihm ein neues Hüfttuch ge­ben, die Robe entge­genneh­men. Wenn die Robe verschwitzt ist, soll (er sie) eine kurze Zeit in der Hitze (Sonne) trocknen, er soll sie nicht (lange) in die Hitze legen. Er soll die Robe einsam­meln. Der die Robe Einsammelnde soll sie mit vier Fingern an (zwei) Ecken hoch­heben und die Robe zusammenlegen, mögen dabei keine Knit­ter­falten in der Mitte entstehen. Der Gürtel soll in eine Fal­te der Robe ge­legt werden. Wenn der Auszubildende Al­mo­sen­speise essen möchte, soll (er), nachdem er Wasser ge­reicht hat, auch die Almosen­speise reichen.

(Wiederholung von 15/11–3 jeweils mit Auszubildender statt Un­ter­weiser).

In dem Kloster, wo der Auszubildende verweilt, wenn ... (ab dort Wiederholung von 15/14–22 jeweils mit Auszubildender statt Unterweiser).

Wenn die Robe des Auszubildenden gewaschen werden soll, soll der Unterweiser erklären: „so mögest du waschen“ oder (er) soll bestrebt sein zu denken „Wie könnte sie wohl gewa­schen wer­den?“ Wenn die Robe des Auszubildenden zurechtgemacht werden soll/ Farbe gekocht werden soll die Robe gefärbt werden soll ... „Wie könnte sie wohl gefärbt wer­den?“ Wenn der Auszu­bildende ein Kranker ist, soll er, solange die­ser lebt, ihn pflegen, soll warten bis dieser aufsteht.

Die Pflichten dem Auszubildenden gegenüber sind beendet.

17. Paṇāmitakathā

Zu jener Zeit hatten sich Auszubildende den Unterweisern ge­genüber nicht gut verhalten. Jene Mönche, die mäßig waren, wurden verärgert, unruhig, erregt: Wie nämlich können die Aus­zubilden­den sich den Unterweisern gegenüber nicht gut verhal­ten? Dem Erhabenen erzählten jene Mönche den Sachverhalt. „Ist es wahr, ihr Mönche, daß die Auszubildenden sich den Un­terwei­sern gegenüber nicht gut verhalten?“—„Es ist wahr, Erha­bener.“ Da tadelte der Erhabene: „Wie nämlich können die Aus­zubilden­den den Unterweisern gegenüber sich nicht gut verhal­ten?“ Nachdem er getadelt hatte, eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: „Oh Mönche, ein Auszubildender soll sich dem Unterweiser gegenüber nicht nichtgut verhalten. Wer (sich) nicht gut verhält, begeht ein dukkata Vergehen.“

Aber sie verhielten (sich) nicht gut. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ich erlaube, ihr Mönche, die sich nicht gut verhaltenden Auszubildenden zu entlassen. In dieser Weise sollt ihr, ihr Mönche, (sie) entlassen: „Ich entlasse dich“ oder: „Mögest du nicht hierher zurückkommen“ oder: „Trage die Al­mosen­schale und die Robe hinaus“ oder: „Mir soll nicht von dir auf­ge­wartet werden.“ (Der Unterweiser) zeigt dieses durch Gesten, durch Worte, durch Gesten und Worte: Ent­las­sen ist der Auszubildende. Wenn (er) nicht durch Gesten zeigt, nicht durch Worte zeigt, nicht durch Gesten und Wor­te zeigt, ist der Auszubildende nicht entlassen.“

Zu jener Zeit erbaten die entlassenen Auszubildenden keine Vergebung. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ich erlaube, ihr Mönche, sich Vergebung zu erbitten.“ Aber sie er­baten keine Vergebung. Dem Erhabenen erzählten sie die­sen Sachverhalt. „Der Entlasse­ne soll nicht nicht um Vergebung bitten. Wer nicht um Vergebung bittet, begeht ein dukkata Ver­gehen.“

Zu jener Zeit vergaben die um Vergebung gebetenen Unterweiser nicht. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ich erlaube, ihr Mönche, Vergebung zu gewähren.“ Aber sie gewähr­ten keine Vergebung. Die Auszu­bildenden gingen fort oder irr­ten herum oder gingen zu andersgläubigen Mönchen. Dem Erhabe­nen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Nicht, ihr Mönche, soll der um Vergebung Gebetene nicht vergeben. Wer nicht vergibt, begeht ein dukkata Vergehen.“

Zu jener Zeit entließen die Unterweiser die sich gut Verhal­tenden, die sich schlecht Verhal­tenden entließen sie nicht. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Nicht entlaßt, ihr Mönche, die sich gut Verhaltenden. Wer entläßt, begeht ein dukkata Vergehen. Nicht sollt ihr, ihr Mönche, den sich schlecht Verhaltenden nicht entlassen. Wer nicht entläßt, begeht ein dukkata Vergehen.

Der Auszubildende, ihr Mönche, der mit fünf Eigenschaften behaftet ist, soll entlassen wer­den:

  • Wer nicht viel Zuneigung zum Unterweiser hat,
  • wer nicht viel Vertrauen hat,
  • wer nicht viel Ehrfurcht hat,
  • wer keinen Re­spekt hat,
  • wer keine Fortent­wicklung hat.

Mit diesen fünf Ei­gen­schaften, ihr Mönche, soll ein Auszubildender entlassen werden.

Der Auszubildende, ihr Mönche, der nicht mit fünf Eigenschaften behaftet ist, soll nicht entlassen wer­den:

  • Wer viel Zuneigung zum Unterweiser hat,
  • wer viel Vertrauen hat,
  • wer viel Ehrfurcht hat,
  • wer Re­spekt hat,
  • wer eine Fortent­wicklung hat.

Mit diesen fünf Ei­gen­schaften, ihr Mönche, soll ein Auszubildender nicht entlas­sen werden.

Mit fünf Eigenschaften, ihr Mönche, verdient ein Auszubilden­der, entlassen zu werden: Wer nicht viel Zuneigung zum Unterweiser hat ... Mit fünf Eigenschaften, ihr Mönche, verdient ein Auszu­bildender nicht entlassen zu werden: Wer viel Zuneigung zum Unterweiser hat ...

Wer einen mit (diesen) fünf Eigenschaften behafteten Auszubildenden, ihr Mönche, nicht entläßt, dieser Unterweiser überschreitet (die Regeln); wenn er entläßt überschreitet (er die Regeln) nicht: Wer nicht viel Zuneigung zum Unterweiser hat, wer nicht viel Vertrauen hat, wer nicht viel Ehrfurcht hat, wer keinen Re­spekt hat, wer keine Fortentwicklung hat. Einen mit diesen fünf Eigenschaften, ihr Mönche, behafteten Auszubilden­den nicht zu entlassen, da über­schreitet der Unterweiser (die Re­geln); (wenn er ihn) entläßt, überschreitet (er die Regeln) nicht. Wer einen mit (diesen) fünf Eigenschaften behafteten Auszubildenden, ihr Mönche, entläßt, dieser Unter­weiser überschreitet (die Regeln); wenn er nicht entläßt überschreitet (er die Regeln) nicht: Wer viel Zuneigung zum Unterweiser hat ...

Zu jener Zeit kam ein gewisser Brahmane zu den Mönchen und bat um die Ordination. Die Mönche wollten ihn nicht ordinie­ren. Jener, nachdem er von den Mönchen die Ordination nicht erhalten hatte, wurde dünn, sah elend aus, wurde blasshäutig und ausgezehrt. Der Erhabene sah jenen Brahmanen, der dünn war, elend aussah, blasshäutig und ausgezehrt war. Nachdem er ihn gesehen hatte, sprach er die Mönche an: „Warum ist jener Brahmane, ihr Mönche, dünn, elend aussehend, blasshäutig und ausgezehrt?“—„Dieser Brahmane, Verehrungs­würdiger, kam zu den Mönchen und bat um die Ordination. Die Mönche wollten ihn nicht ordi­nieren. Jener, nachdem er von den Mönchen die Ordi­nation nicht erhalten hatte, wurde dünn, sah elend aus, wurde blasshäutig und ausge­zehrt.“

Darauf sprach der Erhabene die Mönche an: „Wer, ihr Mönche, erinnert sich an (irgendeine) Hilfeleistung (die dieser) Brah­mane tat?“ Als dies gesagt wurde, sagte der ehrwürdige Sāri­putta folgendes: „Ich, Verehrungs­würdiger, erinnere mich an eine Hilfeleistung, die dieser Brahmane tat.“ „Welche Hilfe­leistung, Sāriputta, tat jener Brahmane?“—„Als ich, Verehr­ungswürdiger, in Rājagaha auf Almosengang war, ließ mir jener Brahmane einen Löffel voll Speise geben. Dieses, Verehrungs­wür­diger, ist die Hilfeleistung des Brahmanen, derer ich mich er­innere.“

„Gut, gut, Sāriputta, diejenigen, Sāriputta, die gute Menschen sind, sind doch dankbar und erkenntlich, gib jenem Brahmanen die Ordination, gib die Vollor­dination.“ „Wie, Ver­ehrungs­würdiger, soll ich diesem Brahma­nen die Ordination ge­ben, die Vollordination geben?“ Dann, nachdem der Erhabene in diesem Zusammenhang eine Lehrre­de gehalten hatte, sprach er die Mönche an: „So wie ich, ihr Mönche, die Ordination durch die dreifache Zufluchtnahme er­laubte, lehne ich diese von heu­te an ab. Ich erlaube, ihr Mön­che, die Voll­ordination durch ein dreifaches formelles Aus­sprechen (dieser Vollordination) und (als viertes) die Fest­stellung (dieser Vollordination).

So, ihr Mönche, soll man Vollordinieren: Von einem erfahrenen und fähigen Mönch soll dem Sangha angekün­digt werden: Höre mich, verehrungswürdiger Sangha, dieser, der so und so Genann­te, (Auszubildender) des ehrwürdigen so und so Genannten, ist An­wärter für die Vollordination. Wenn es dem Sangha recht ist, möge der Sangha den so und so Genannten vollordinieren durch den so und so genannten Unterweiser. Das ist die Ankündigung.

‚Höre mich, verehrungswürdiger Sangha, dieser, der so und so Ge­nann­te, (Auszubildender) des ehrwürdigen so und so Genannten ist Anwärter für die Vollordination. Der Sangha gibt dem so und so Genannten die Voll­ordination durch den so und so genannten Unterweiser. Wenn es den Ehr­würdigen recht ist, die Vollordi­nation des so und so Genannten durch den so und so genannten Unterweiser, so mögen sie schweigen, wenn es einem nicht recht ist, so möge er sprechen. Zum zweiten Male sage ich diese An­gelegenheit: Höre mich, verehrungs­würdiger Sang­ha, dieser, der so und so Ge­nann­te, (Auszubildender) des ehrwürdigen so und so Genannten ist Anwärter für die Vollordination ... wenn es einem nicht recht ist, so möge er sprechen.

Zum dritten Male sage ich diese An­gelegen­heit: Höre mich, verehrungswürdiger Sangha, dieser, der so und so Ge­nann­te, (Auszubildender) des ehrwürdigen so und so Genannten ist Anwärter für die Vollordination ... wenn es einem nicht recht ist, so möge er sprechen. (Er ist) vollordiniert durch den Sangha, der so und so Genannte (Auszu­bildende) des ehrwürdigen so und so genannten Unterweisers. Dem Sangha ist es recht, daher das Schweigen, so nehme ich es an.“

Zu jener Zeit verhielt sich ein gewisser Mönch direkt nach der Vollordination schlecht. Die (anderen) Mönche sagten folgendes: „Möge der Bruder nicht derartiges tun, dies ist nicht angemessen.“ Jener sagte so: „Nicht bat ich euch, Ehrwürdige, ‚ordiniert mich‘, warum ordi­niertet ihr mich ungebeten?“ Dem Erhabenen erzählten sie die­sen Sachverhalt. „Nicht, ihr Mönche, sollt ihr ungefragt voll­ordinieren. Wer so vollordinieren würde, begeht ein dukkata Vergehen. Ich erlaube, ihr Mönche, gefragt die Vollordination zu geben.

So, ihr Mönche, soll man fragen: Jener Anwärter für die Voll­ordination, nachdem er zum Sangha gegangen ist, auf eine Schulter das Obergewand getan hat, zu den Füßen der Mönche sich verbeugt hat, sich in die Hocke niedergesetzt hat, die Hände zusammengelegt hat, sagt er so: ‚Verehrungs­würdige, ich bitte den Sangha um die Vollordination, nimm mich auf, ver­eh­rungswürdiger Sangha, von Mitleid bewogen. Zum zweiten Male: Verehrungswürdi­ge, ich bitte den Sangha um die Voll­ordination ... Zum dritten Male: Verehrungswürdi­ge, ich bitte den Sangha um die Vollordina­tion ...‘

Von einem erfahrenen und fähigen Mönch soll dem Sangha ange­kündigt werden: ‚Höre mich, ver­ehrungs­würdiger Sangha, dieser, der so und so Genannte, (Auszubildende) des ehrwürdi­gen so und so Genannten, ist An­wärter für die Vollordination. Wenn es dem Sangha recht ist, möge der Sangha den so und so Genannten vollordinieren durch den so und so genannten Unterweiser‘. Das ist die Ankündigung.

‚Höre mich, verehrungswürdiger Sangha, dieser, der so und so Genann­te, (Auszubildende) des ehrwürdigen so und so Genannten ist Anwärter für die Vollordination. Der so und so Ge­nannte bittet den Sangha durch den so und so genannten Unterweiser um die Vollordination. Wenn es den Ehrwürdigen recht ist, die Vollordi­nation des so und so Genannten durch den so und so genannten Unter­weiser, so mögen sie schweigen; wenn es einem nicht recht ist, so möge er sprechen. Zum zweiten Male sage ich diese An­gele­genheit: Höre mich, verehrungs­würdiger Sang­ha, dieser, der so und so Genann­te, (Auszubildende) des ehrwürdigen so und so Genannten ist Anwärter für die Vollordination ... wenn es einem nicht recht ist, so möge er spre­chen. Zum dritten Male sage ich diese An­gelegen­heit: Höre mich, ver­eh­rungswürdiger Sang­ha dieser, der so und so Genann­te, (Auszubilden­de) des ehrwürdigen so und so Genannten ist Anwärter für die Vollordination ... wenn es einem nicht recht ist, so möge er spre­chen. (Er ist) vollordiniert durch den Sangha, der so und so genannte (Auszu­bildende) des ehrwürdigen so und so ge­nannten Unterwei­sers. Dem Sangha ist es recht, daher das Schweigen, so nehme ich es an‘.“

Zu jener Zeit gab es in Rājagaha eine Reihe vorzüglicher Ein­ladungen zu Almosenspeisun­gen. Da kam einem gewissen Brah­manen folgender Gedanke: Diese Asketen, die Söhne aus dem Sa­kyage­schlecht, haben angenehme Regeln, ein angenehmes Leben, nach­dem sie gutes Essen aßen, schlafen sie an windgeschützten Or­ten. So laß (ich) mich nun ordinieren bei den Aske­ten, bei den Söh­nen aus dem Sakyageschlecht. Da ging der Brah­mane zu den Mön­chen und bat um die Ordination. Die Mönche or­dinierten und vollordinierten ihn.

Nachdem er ordiniert war, hörte die Reihe der Einladungen zu Almosenspeisungen auf. Die Mönche sagten folgendes: „Komm jetzt, Bruder, laß uns auf den Almosengang gehen.“ Dieser sag­te so: „Oh, Brüder, dafür bin ich nicht ordiniert, um (jetzt) auf Almosengang zu gehen; wenn ihr mir gebt, werde ich essen, wenn ihr mir nicht gebt, gehe ich fort“: „Hast du, Bruder, aufgrund deines Magens die Ordination genommen?“—„So ist es, Bruder.“

Jene mäßigen Mönche wurden verärgert, unruhig, erregt: Wie kann ein Mönch in dieser Lehre und Zucht aufgrund seines Ma­gens die Ordination nehmen? Jene Mönche erzählten dem Erhabe­nen diesen Sachverhalt. „Ist es wahr, wie man sagt, du Mönch, daß du aufgrund deines Magens die Ordination nahmst?“—„Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Erhabene: „Wie konntest du, du tö­richter Mensch, in dieser gut dargelegten Lehre und Zucht in den Orden gehen? Nicht ist dieses, du tö­richter Mensch, um die Unzufriedenen zufrieden zu stellen oder die Zufriedenheit der Zufriedenen zu mehren.“ Nachdem er geta­delt hatte, eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an:

„Ich erlaube, ihr Mönche, bei der Vollordination die vier Bedarfsgegenstände zu nennen:

Die Ordination ist nur für Almo­senspeise, darum sei bemüht bis zum Lebensende. Besondere Ga­ben sind:

  • Speisen für den (ganzen) Sangha,
  • Speisen für eine bestimmte Person,
  • eine Ein­ladung,
  • wenn Speisen ausgelost wer­den,
  • Speisen gegeben zum Mond­wechsel,
  • Speisen gegeben zum Upo­sathatag,
  • Speisen gegeben zum Tag nach Uposatha.

Die Ordina­tion ist nur für Kleidung aus fortgeworfenen Lumpen, darum sei bemüht bis zum Lebensende. Besondere Gaben sind:

  • Leinentuch, Baumwolltuch, Seidentuch, Wolltuch, Hanftuch, Leinwandtuch.

Die Ordination ist nur zum Verweilen am Fuße eines Baumes, darum sei bemüht bis zum Lebensende. Besondere Gaben sind:

  • eine Hütte, ein Haus mit einem Dach, ein großes Haus, ein mehrgeschossiges Haus, eine Höhle.

Die Ordination ist nur für verfaulten Rinderurin (als Medizin), darum sei bemüht bis zum Lebensende. Besondere Gaben sind:

  • Butter­schmalz, Butter, Öl, Honig, Melasse.“

Das 5. Kapitel der Pflichten des Unterweisers ist beendet.

18. Ācari­yavatta­ka­thā

Zu jener Zeit kam ein Brahmanenjüngling zu den Mönchen und bat um die Ordination. Jenem nannten die Mönche schon vorher die Bedarfsgegenstände. Er sagte so: „Wenn mir, Vereh­rungs­würdige, im Orden die Bedarfsgegenstände genannt worden wären, hätte ich (daran) Gefallen gefunden, nicht gehe ich jetzt, Ver­ehrungswürdige, in den Orden, für mich sind die Be­darfsgegen­stände abstoßend und widerlich.“ Dem Erhabenen er­zählten die Mönche diesen Sachverhalt. „Nicht soll man, ihr Mönche, schon vorher die Bedarfsgegenstände nennen. Wer sie vorher nennt, begeht ein dukkata Vergehen. Ich erlaube, ihr Mönche, die Bedarfsgegenstände gleich nach der Voll­ordination zu nennen.“

Zu jener Zeit vollordinierten die Mönche in Zweier- und Drei­ergruppen (von Mönchen, die bei der Ordination anwesend wa­ren). Dem Erhabenen erzählten die Mönche diesen Sachver­halt. „Nicht, ihr Mönche, gebt die Voll­ordination in einer Gruppe von weni­ger als zehn (Mönchen). Wer so ordi­niert, begeht ein dukkata Ver­gehen. Ich erlaube, ihr Mönche, die Vollordina­tion mit ei­ner Zehnergruppe oder einer Gruppe von mehr als zehn.“

Zu jener Zeit vollordinierten Mönche, die ein oder zwei Jahre Mönche waren, die Auszubil­denden. Der ein Jahr (Mönch) seiende ehrwürdige Upase­na Vañgataputta voll­or­dinierte Auszubildende. Nach einem Jahr nahm er, der zwei Jah­re verbracht hatte, einen Auszubilden­den, der ein Jahr ver­bracht hatte, und ging zum Erhabenen. Dort begrüßte er den Er­habenen ehrfürchtig und setzte sich beiseite nieder. Es ist Sitte jener Erwachten, Erhabenen, mit den her­ankommenden Mön­chen freundliche Worte zu wechseln.

Dann sagte der Erhabene dem ehrwürdigen Upasena Vañgataputta folgendes: „Wie geht es dir, Mönch, wie fühlst du dich, seid ihr mit wenig Anstrengung hergekommen?“—„Es geht uns gut, Er­habener, wir fühlen uns gut, Erhabener, wir kamen her mit we­nig Anstrengung.“ Wissend fragen die Vollendeten, wissend fra­gen sie nicht, die (rechte) Zeit wissend fragen sie, die (rechte) Zeit wissend fragen sie nicht, mit Bedacht fragen Vollendete, nicht ohne Bedacht, Unbedachtes tun Vollendete nicht. In zwei Weisen befragt der Erwachte, der Erhabene die Mönche, um die Lehre zu verkünden oder den Schülern Regeln zu geben.

Dann sagte der Erhabene dem ehrwürdigen Upasena Vañgataputta folgendes: „Wie viele Jahre bist du schon Mönch?“—„Zwei Jahre, Erhabener.“ „Jener, wie viele Jahre ist er Mönch?“—„Ein Jahr, Erhabener.“ „Was ist dieser Mönch für dich?“—„Dieser ist mein Auszubildender, Erhabener.“ Der Erwachte, Erhabene tadelte: „Das ist unangebracht, du törichter Mensch, nicht lehrgemäß, nicht ordnungsgemäß, nicht asketenwürdig, unwürdig, nicht zu tun. Wie kannst du, du törichter Mensch, von anderen belehrt und unterrichtet, vermeinen, einen anderen zu belehren und zu unterrichten. Leichtsinnig hast du dich, törichter Mensch, der Üppigkeit zugewendet, dich an andere Menschen gebunden. Das ist nicht, törichter Mensch, um die Unzufriedenen zufrieden zu stellen oder die Zufriedenheit der Zufriedenen zu meh­ren.“ Nachdem er getadelt hatte, eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche ­an: „(Wer) we­niger als zehn Jahre (voll­ordiniert) ist, soll nicht vollordi­nieren. Wer so vollordi­niert, begeht ein dukkata Ver­gehen. Ich erlaube, ihr Mönche, die Vollordination (an andere zu geben) nach zehn oder mehr als zehn Jahren.“

Zu jener Zeit (sagten) die Mönche: „Wir haben zehn Jahre (die Vollordination), wir haben zehn Jahre (die Voll­ordination), so vollordinierten Ungebildete und Unwissende. Es gab unwissende Unterweiser, wissende Auszubildende, es gab ungebildete Unter­weiser, gebildete Auszubildende, es gab unerfahrene Unterwei­ser, erfahrene Auszubildende, es gab unweise Unterweiser, wei­se Auszu­bildende. Irgendein vorher Andersgläubiger, nachdem er vom Unterweiser in Bezug auf eine Regel angesprochen, wider­spro­chen hatte, ging zu seiner (früheren) Glaubensgemeinschaft zurück.

Jene Mönche, die mäßig waren, wurden verärgert unruhig, er­regt: Wie können die Mönche sagen: „Wir haben zehn Jahre (die Vollordination), wir haben zehn Jahre (die Vollordination), so vollordinierten Ungebildete und Unwissende. Es gab unwissende Unterweiser, wissende Auszubilden­de, es gab ungebildete Unter­weiser, gebildete Auszubildende, es gab unerfahrene Unterwei­ser, erfahrene Auszubildende, es gab unweise Unterweiser, wei­se Auszubildende.“ Dem Erhabenen erzählten die Mönche diesen Sachverhalt. „Ist es wahr, ihr Mönche, spricht (man so): ‚Wir haben zehn Jahre, wir haben zehn Jahre‘, so voll­ordinierten Ungebildete und Un­wissende. Es gab unwissende Unterweiser, wissende Auszubilden­de, es gab ungebildete Unter­weiser, gebildete Auszubildende, es gab unerfahrene Unterwei­ser, erfahrene Auszubildende, es gab unweise Unter­weiser, wei­se Auszubildende?“—„Das ist wahr, Erhabener.“

Da tadelte der Erwachte, Erhabene: „Wie können jene Mönche, jene törichten Menschen (sagen): ‚Wir haben zehn Jahre, wir haben zehn Jahre‘. So vollordinierten Ungebilde­te und Un­wissende. Es gab unwis­sende Unterweiser, wissende Auszubilden­de, es gab ungebildete Unter­weiser, gebildete Auszubildende, es gab unerfahrene Un­terwei­ser, erfahrene Auszubildende, es gab unweise Unterwei­ser, wei­se Auszubildende? Das ist nicht, um die Unzufriedenen zufrie­den zu stellen oder die Zufrieden­heit der Zufriedenen zu meh­ren.“ Nachdem er getadelt hatte, eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: „Nicht, Mönche, soll ein Un­wissender, Ungebilde­ter die Voll­ordination geben. Wer (so) vollordiniert begeht ein dukkata Vergehen. Ich erlau­be, ihr Mönche, das Ge­bildete und Fähige nach zehn Jahren oder mehr als zehn Jahren die Vollordination geben.“

19. Antevā­si­ka­vatta­ka­thā

Zu jener Zeit gingen die Unterweiser von den Mönchen fort, verließen sie (den Orden), starben oder gingen zu anderen Gruppen. (Die Mönche,) ohne Lehrer, nicht belehrt, nicht un­terwiesen, gingen schlecht angezogen, schlecht bekleidet, schlecht angekleidet auf Almosengang. Jene (Mönche) halten die Almosenschale, während die Leute essen, für den Rest der wei­chen Speisen hin, halten die Almosenschale für den Rest der harten Speisen hin, halten die Almosen­schale für den Rest der schmackhaften Speisen hin, für den Rest der Getränke hin, selber gekochten Reis und Beilagen bestellt habend, aßen sie. Am Ende des Essens verweilten sie mit großer und lauter Unterhaltung. Die Leute (sagten) verärgert, unruhig, erregt: Wie können die Asketen, die Söhne aus dem Sakyageschlecht falsch angezogen, falsch gekleidet, ohne richtig bekleidet zu sein auf den Almo­sengang gehen. Jene (Mönche) halten die Almosenschale, während die Leute essen, für den Rest der weichen Speisen hin, halten die Almosen­schale für den Rest der harten Speisen hin, halten die Almosenschale für den Rest der schmackhaf­ten Spei­sen hin, für den Rest der Getränke hin, selber gekochten Reis und Bei­lagen bestellt habend, aßen sie. Am Ende des Essens verweilen sie mit großer und lauter Unterhaltung. Die Mönche hörten, daß die Leute verärgert, unruhig, erregt waren. Die Mönche, die mäßig, zufrieden, gewissenhaft, getreu, lernwillig waren, jene waren verärgert, unruhig erregt: Wie können die Mönche falsch angezogen, falsch geklei­det, ohne richtig bekleidet zu sein auf den Almosengang gehen. Jene (Mönche) halten die Almosenschale, während die Leute essen, für den Rest der weichen Speisen hin ... Am Ende des Essens verweilen sie mit großer und lauter Unter­hal­tung. Jene Mönche erzählten dem Erhabenen jenen Sach­verhalt. Der Erha­bene veranlaßte die Mönche sich zu sammeln und be­fragte sie in diesem Zusammen­hang und aus diesem Anlaß: „Ist es wahr, oh Mönche, daß die Mönche falsch angezo­gen, falsch geklei­det, ohne richtig bekleidet zu sein auf den Almosengang gehen. Jene (Mönche) halten die Almosen­schale, während die Leute essen, für den Rest der weichen Speisen hin ... Am Ende des Essens verweilen sie mit großer und lauter Unterhal­tung?“—„Das ist wahr, Erha­be­ner.“ Nac­hdem (er) getadelt hatte, eine Lehrrede gehalten hatte, sprach der Erhabene die Mön­che an: „Ich erlaube euch, ihr Mön­che, einen Lehrer. Der Leh­rer, ihr Mönche bringt für seinen Schüler die Gemütsver­fassung (wie für) einen Sohn auf. Der Schü­ler bringt für den Leh­rer die Gemüts­verfassung (wie für) einen Vater auf. So leben jene gegen­seitig mit Ver­ehrung, mit Ach­tung, in gegen­seitigem Re­spekt, und sie er­langen in der Lehre und Zucht Wachstum, Ent­wicklung und Größe. Ich erlaube, ihr Mönche, zehn Jahre mit Lehreran­leitung zu leben, nach zehn Jahren mag er selber An­leitung geben.

In dieser Weise ist der Lehrer zu nehmen: Nachdem das Oberge­wand auf eine Schulter gelegt wurde, sich zu seinen Füßen ver­beugt wurde, sich in die Hocke niedergesetzt wurde, die Hände zusammengelegt wurden, soll man in dieser Weise zu ihm spre­chen: Möge der Verehrungswürdige mein Lehrer werden, ich lebe unter der An­leitung des Ehr­würdigen. Möge der Verehrungswürdige mein Lehrer werden, ich lebe unter der An­leitung des Ehrwürdigen. Möge der Verehrungswürdige mein Lehrer werden, ich lebe unter der An­leitung des Ehrwürdigen. Dieser zeigt durch den Körper ... (= MV 1 15/7–24 jeweils „Lehrer“ statt „Un­terweiser“, jeweils „Schüler“ statt „Auszubilden­der“)

Was der Lehrer tun soll, ist beendet.

(Wiederholung von MV 1 16/1–11 und MV 1 17/1–8 jeweils mit „Lehrer“ statt „Unter­weiser“ und „Schüler“ statt „Auszubildender“)

Ende des 6. Kapitels.

20. Paṇāma­nā­kha­mā­panā

Zu jener Zeit (sagten) die Mönche: „Wir haben zehn Jahre (Vollordination), wir haben zehn Jahre (Vollordination), so gaben Ungebildete und Unwissende Anleitung. Es gab unwissende Lehrer, wissende Schüler ... (siehe MV 1 18/6) ... Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt ... „Das ist wahr, Erhabener.“ Da tadelte der Erhabene, Erwachte ... „Das ist nicht, um die Unzufriedenen zufrieden zu stellen oder die Zufriedenheit der Zufriedenen zu mehren.“ Nachdem er getadelt hatte, eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: „Nicht, Mönche, soll ein Unwissender, Ungebildeter die Anleitung geben. Wer (so) anleitet begeht ein dukkata Vergehen. Ich erlaube, ihr Mönche, das Gebildete und Fähige nach zehn Jahren oder mehr als zehn Jahren die Anleitung geben.“

21. Bāla­ab­yat­ta­vatthu

Zu jener Zeit gingen die Unterweiser und die Lehrer von den Mönchen fort, verließen (den Orden), starben, gingen zu anderen Gruppen. (Die Mönche) wußten nicht, (wann) die Lehrzeit aufgehoben ist. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Fünf Gründe, ihr Mönche, gibt es für die Aufhebung der Anleitung vom Unterweiser:

  • Entweder geht der Unterweiser fort
  • oder er verläßt (den Orden)
  • oder er stirbt
  • oder er geht zu anderen Gruppen
  • oder er ordnet (die Aufhebung) an, das ist der fünfte (Grund).

Dies, ihr Mönche, sind die fünf Gründe für die Aufhebung der Anleitung vom Unterweiser. Sechs Gründe, ihr Mönche, gibt es für die Aufhebung der Anleitung vom Lehrer:

  • entweder geht der Lehrer fort
  • oder er verläßt (den Orden)
  • oder er stirbt
  • oder er geht zu anderen Gruppen
  • oder er ordnet (die Aufhebung) an
  • oder wenn er (der Mönch) mit einem Unterweiser zusammen ist.

Das sind die sechs Gründe für die Aufhebung der Anleitung vom Lehrer.

Versehen mit fünf Eigenschaften, ihr Mönche, soll ein Mönch nicht voll ordinieren, nicht Anleitung geben, nicht von einem Novizen aufgewartet werden:

  • Wenn er nicht versehen ist mit vollkommener, vollständiger Sittlichkeit,
  • wenn er nicht versehen ist mit vollkommener, vollständiger Sammlung,
  • Weisheit,
  • Erlösung,
  • Wissen von der Erlösung.

Mit diesen fünf Eigenschaften, ihr Mönche, soll ein Mönch nicht voll ordinieren, nicht Anleitung geben, nicht von einem Novizen aufgewartet werden.

Versehen mit fünf Eigenschaften, ihr Mönche, soll ein Mönch voll ordinieren, Anleitung geben, von einem Novizen aufgewartet werden:

  • Wenn er versehen ist mit vollkommener, vollständiger Sittlichkeit,
  • wenn er versehen ist mit vollkommener, vollständiger Sammlung,
  • Weisheit,
  • Erlösung,
  • Wissen von der Erlösung.

Mit diesen fünf Eigenschaften, ihr Mönche, soll ein Mönch voll ordinieren, Anleitung geben, von einem Novizen aufgewartet werden.

Ein mit noch fünf (weiteren) Eigenschaften versehener Mönch soll nicht voll ordinieren, ihr Mönche, soll nicht Anleitung geben, nicht von einem Novizen aufgewartet werden:

  • Wenn er nicht versehen ist mit vollkommener, vollständiger Sittlichkeit, noch andere veranlaßt, vollkommene, vollständige Sittlichkeit anzustreben,
  • Sammlung,
  • Weisheit,
  • Erlösung,
  • Wissen von der Erlösung. anzustreben.

Mit diesen fünf Eigenschaften, ihr Mönche, soll ein Mönch nicht voll ordinieren, nicht Anleitung geben, nicht von einem Novizen aufgewartet werden.

Ein mit noch fünf (weiteren) Eigenschaften versehener Mönch soll voll ordinieren, ihr Mönche, soll Anleitung geben, soll von einem Novizen aufgewartet werden:

  • Wenn er versehen ist mit vollkommener, vollständiger Sittlichkeit, und andere veranlaßt, vollkommene, vollständige Sittlichkeit anzustreben,
  • Sammlung,
  • Weisheit,
  • Erlösung,
  • Wissen von der Erlösung anzustreben.

Mit diesen fünf Eigenschaften, ihr Mönche, soll ein Mönch vollordinieren, Anleitung geben, von einem Novizen aufgewartet werden.

Ein mit noch fünf (weiteren) Eigenschaften versehener Mönch soll nicht vollordinieren, ihr Mönche, soll nicht Anleitung geben, nicht von einem Novizen aufgewartet werden:

  • Wenn er kein Vertrauen hat,
  • wenn er keine Scham hat,
  • wenn er keine Scheu hat,
  • wenn er träge ist,
  • wenn er zerstreut ist.

Mit diesen fünf Eigenschaften, ihr Mönche, soll ein Mönch nicht vollordinieren, nicht Anleitung geben, nicht von einem Novizen aufgewartet werden.

(Wiederholung mit positiven Eigenschaften)

Ein mit noch fünf (weiteren) Eigenschaften versehener Mönch soll nicht voll ordinieren, ihr Mönche, soll nicht Anleitung geben, soll nicht von einem Novizen aufgewartet werden:

  • Wenn er moralisches Verhalten (adhisīla) verloren hat,
  • wenn er die höheren guten Verhaltensweisen (ajjhācāre ācāravipanno) verloren hat,
  • wenn er die höheren richtigen Ansichten verloren hat,
  • wenn er ungebildet ist,
  • wenn er unintelligent ist.

Mit diesen fünf Eigenschaften, ihr Mönche, soll ein Mönch nicht voll ordinieren, nicht Anleitung geben, nicht von einem Novizen aufgewartet werden.

(Wiederholung mit positiven Eigenschaften)

22. ­Nissa­ya­pa­ṭippas­sad­dhi­kathā

Ein mit noch fünf (weiteren) Eigenschaften versehener Mönch soll nicht voll ordinieren, ihr Mönche, soll nicht Anleitung geben, soll nicht von einem Novizen aufgewartet werden:

  • Wenn er nicht fähig, ist einen kranken Schüler oder Auszubildenden zu pflegen oder pflegen zu lassen,
  • ihn von entstandener Unzufriedenheit abzubringen oder abbringen zu lassen,
  • (seinen) entstandenen Zweifel mit Hilfe der Lehre zu vernichten oder vernichten zu lassen,
  • wenn er ein Vergehen nicht erkennt,
  • wenn er nicht weiß, wie ein Vergehen wieder gutgemacht wird.

Mit diesen fünf Eigenschaften, ihr Mönche, soll ein Mönch nicht voll ordinieren, nicht Anleitung geben, nicht von einem Novizen aufgewartet werden.

(Wiederholung mit positiven Eigenschaften)

Ein mit noch fünf (weiteren) Eigenschaften versehener Mönch soll nicht voll ordinieren, ihr Mönche, soll nicht Anleitung geben, soll nicht von einem Novizen aufgewartet werden: Wenn er nicht fähig ist, einen Schüler oder Auszubildenden

  • in den Grundlagen der guten Verhaltensweisen zu schulen,
  • in den Grundlagen des Reinheitswandels zu schulen,
  • in den Grundlagen der höheren Lehre (Abhidhamma) zu schulen,
  • in den Grundlagen der Zucht zu schulen,
  • (ihn) von entstandenen schlechten Ansichten mit Hilfe der Lehre zu trennen oder trennen zu lassen.

Mit diesen fünf Eigenschaften, ihr Mönche, soll ein Mönch nicht voll ordinieren, nicht Anleitung geben, nicht von einem Novizen aufgewartet werden.

(Wiederholung mit positiven Eigenschaften)

23. Upasam­pā­detab­ba­pañcaka

Ein mit noch fünf (weiteren) Eigenschaften versehener Mönch soll nicht voll ordinieren, ihr Mönche, soll nicht Anleitung geben, soll nicht von einem Novizen aufgewartet werden: Wenn er nicht weiß,

  • was ein Vergehen ist,
  • was kein Vergehen ist,
  • was ein leichtes Vergehen ist,
  • was ein schweres Vergehen ist,
  • wenn er die beiden Pātimokkhas (das der Mönche und der Nonnen) in ganzer Länge nicht auswendig gelernt hat, nicht auseinanderhalten kann, nur stockend rezitieren kann, die Regeln und deren Kommentare nicht genau und detailliert weiß.

Mit diesen fünf Eigenschaften, ihr Mönche, soll ein Mönch nicht voll ordinieren, nicht Anleitung geben, nicht von einem Novizen aufgewartet werden.

(Wiederholung mit positiven Eigenschaften)

Ein mit noch fünf (weiteren) Eigenschaften versehener Mönch soll nicht voll ordinieren, ihr Mönche, soll nicht Anleitung geben, soll nicht von einem Novizen aufgewartet werden: Wenn er nicht weiß,

  • was ein Vergehen ist,
  • was kein Vergehen ist,
  • was ein leichtes Vergehen ist,
  • was ein schweres Vergehen ist,
  • wenn er weniger als zehn Jahre (im Orden) ist.

Mit diesen fünf Eigenschaften, ihr Mönche, soll ein Mönch nicht voll ordinieren, nicht Anleitung geben, nicht von einem Novizen aufgewartet werden.

(Wiederholung mit positiven Eigenschaften)

Das Kapitel der sechzehn mal fünf Fälle, in denen man ordinieren soll ist beendet.

24. Upasam­pā­detab­ba­chakka

(Wiederholung von 21/2–23/15 mit: Mit sechs Eigenschaften, nämlich die vorigen fünf und: weniger bzw. mehr als 10 Jahre im Orden.)

Das Kapitel der sechzehn mal sechs Fälle, in denen man ordinieren soll, ist beendet.

25. Añña­titthi­ya­pubba­kathā

Zu jener Zeit wurde ein vorher Andersgläubiger von seinem Unterweiser auf die Mönchsregeln hin angesprochen. Nachdem er mit dem Unterweiser gestritten hatte, ging (er) zum Versammlungsort der Andersgläubigen. Nachdem er nochmals zurückgekommen war, bat er die Mönche um die Vollordination. Die Mönche erzählten dem Erhabenen diesen Sachverhalt. „Wenn, ihr Mönche, ein vorher Andersgläubiger von seinem Unterweiser auf die Mönchsregeln hin angesprochen mit seinem Unterweiser gestritten hat, zum Versammlungsort der Andersgläubigen zurückgegangen war, soll er, wenn er (wieder) zurückkommt, nicht voll ordiniert werden. Jener Andere, ihr Mönche, der vorher Andersgläubiger (war), (wenn) er in dieser Lehre und Zucht die Ordination (zu nehmen) wünscht, die Vollordination wünscht, jenem soll vier Monate Bewährungszeit gegeben werden.

In dieser Weise, ihr Mönche, soll man sie (die Bewährungszeit) geben: Zuerst veranlaßt, daß die Kopf- und Barthaare geschoren wurden, die gelbbraune Robe angezogen wurde, auf eine Schulter das Obergewand gelegt wurde, zu den Füßen der Mönche sich verbeugt wurde, sich in die Hocke niedergesetzt wurde, die Hände zusammengelegt wurden: „so sprich: ‚Ich nehme meine Zuflucht zum Buddha, ich nehme meine Zuflucht zur Lehre, ich nehme meine Zuflucht zum Sangha. Ich nehme meine Zuflucht zum Buddha, ich nehme meine Zuflucht zur Lehre, ich nehme meine Zuflucht zum Sangha. Ich nehme meine Zuflucht zum Buddha, ich nehme meine Zuflucht zur Lehre, ich nehme meine Zuflucht zum Sangha‘.“

Jener, ihr Mönche, der vorher Andersgläubiger war, nachdem er zum Sangha gekommen ist, das Obergewand auf eine Schulter gelegt hat, sich zu Füßen der Mönche verbeugt hat, sich nieder gehockt hat, soll folgendes sagen: „Ich, Verehrungswürdige, der so und so genannte vorher Andersgläubige, wünsche in dieser Lehre und Zucht die Vollordination zu nehmen. Ich, ihr Verehrungswürdigen, erbitte die Bewährungszeit von vier Monaten. Er soll zum zweiten Male bitten, er soll zum dritten Male bitten. Ein erfahrener und fähiger Mönch soll dem Sangha ankündigen: ‚Höre mich, verehrungswürdiger Sangha, dieser, der so und so genannte, vorher Andersgläubige, wünscht in dieser Lehre und Zucht die Vollordination zu nehmen. Er erbittet vom Sangha vier Monate Bewährungszeit. Wenn es dem Sangha recht ist, möge der Sangha dem so und so genannten, vorher Andersgläubigen vier Monate Bewährungszeit geben‘. Das ist die Ankündigung.

‚Höre mich, verehrungswürdiger Sangha, dieser, der so und so genannte, vorher Andersgläubige, wünscht in dieser Lehre und Zucht die Vollordination zu nehmen. Er erbittet vom Sangha vier Monate Bewährungszeit. Der Sangha gibt dem so und so genannten, vorher Andersgläubigen vier Monate Bewährungszeit. Wenn es den Ehrwürdigen recht ist, das Geben der vier Monate Bewährungszeit an den so und so genannten vorher Andersgläubigen, so mögen sie schweigen; wenn es einem nicht recht ist, so möge er sprechen. Gegeben hat der Sangha dem so und so genannten, vorher Andersgläubigen die vier Monate Bewährungszeit. Dem Sangha ist es recht, daher das Schweigen, so nehme ich es an‘.

So, ihr Mönche, ist ein vorher Andersgläubiger erfolgreich, so nicht erfolgreich. Und wie ist ein vorher Andersgläubiger nicht erfolgreich? In diesem Fall, ihr Mönche, geht der vorher Andersgläubige zu früh in das Dorf, kommt zu spät zurück. So ist, ihr Mönche, der vorher Andersgläubige nicht erfolgreich. Auch wenn, ihr Mönche, der vorher Andersgläubige in der Prostituiertengegend ist oder in der Witwengegend ist oder in der alten Jungferngegend ist oder in der Eunuchengegend ist oder in der Nonnengegend ist. So, ihr Mönche, ist der vorher Andersgläubige nicht erfolgreich.

Auch wenn, ihr Mönche, der vorher Andersgläubige bei den verschiedenen Pflichten der zusammen Reinheitswandelnden nicht gewandt ist, träge ist, nicht versehen ist mit dem Wissen über deren Methoden zur Erledigung, nicht fähig ist sie zu tun, nicht fähig ist andere anzuweisen. So ist, ihr Mönche, der vorher Andersgläubige nicht erfolgreich. Außerdem, ihr Mönche, wenn der vorher Andersgläubige keinen starken Wunsch hat nach Rezitation, Kommentierung, höherer Sittlichkeit, höherer Gemütsverfassung, höherer Weisheit. Auch so, ihr Mönche, ist der vorher Andersgläubige nicht erfolgreich.

Außerdem, ihr Mönche, wenn der vorher Andersgläubige vom Versammlungsort der Andersgläubigen herkommt und ärgerlich, unerfreut, unzufrieden wird, wenn Tadel ausgesprochen wird über (seinen früheren) Lehrer, seinen Glauben, das was er gut hieß, das wozu er sich bekannte, seine Überzeugung. Wenn Tadel gesprochen wird über den Buddha, die Lehre, den Sangha, wird er erfreut, begeistert und zufrieden. Wenn er vom Versammlungsort der Andersgläubigen herkommt und erfreut, begeistert und zufrieden wird, wenn Lob ausgesprochen wird über (seinen früheren) Lehrer, seinen Glauben, das was er gut hieß, das wozu er sich bekannte, seine Überzeugung. Wenn Lob gesprochen wird über den Buddha, die Lehre, den Sangha so wird (er) ärgerlich, unerfreut, unzufrieden. Dieses, ihr Mönche, ist die Zusammenfassung der Mißerfolge der vorher Andersgläubigen. So, ihr Mönche, wird der vorher Andersgläubige ein Erfolgloser, ein so Erfolgloser, (zu uns) Gekommener, vorher Andersgläubiger soll nicht voll ordiniert werden.

Wie, ihr Mönche, ist ein vorher Andersgläubiger erfolgreich? In diesem Fall, ihr Mönche, geht der vorher Andersgläubige nicht zu früh in das Dorf, kommt nicht zu spät zurück ... (Wiederholung 5,6,7 jeweils mit umgekehrten Eigenschaften) ... So, ihr Mönche, wird der vorher Andersgläubige ein Erfolgreicher, ein so Erfolgreicher, (zu uns) Gekommener, vorher Andersgläubiger soll voll ordiniert werden.

Wenn, ihr Mönche, ein vorher Andersgläubiger nackt kommt, soll (er) vom Unterweiser eine Robe erhalten. Wenn er mit ungeschnittenem Haar kommt, soll der Sangha um die Erlaubnis zur Rasur gebeten werden (siehe ). Wenn, ihr Mönche, Feuer- und Flechtenasketen gekommen sind, soll (man) die Vollordination geben, nicht soll man (jenen) die Bewährungszeit geben. Aus welchem Grund? Sie haben die Lehre vom Kamma, von den Taten. Wenn vorher Andersgläubige aus dem Sakyageschlecht kommen, soll man den Gekommenen die Vollordination geben, nicht soll (man jenen) die Bewährungszeit geben. So gebe ich, ihr Mönche, meinen Verwandten ein außerordentliches Privileg.“

Erzählung von den vorher Andersgläubigen.

Das 7. Kapitel ist beendet.

26. Pañ­cābādha­vatthu

Zu jener Zeit kamen in Magadha fünf Krankheiten auf: Lepra, Beulenpest, eitriger Hautausschlag, TBC, Epilepsie. Die Menschen, von den fünf Krankheiten befallen, gingen zu Jīvaka Komārabhacca, so sprechend: „Es wäre gut, Meister, (wenn) du uns heilen würdest.“ „Ich, ihr Leute, bin viel beschäftigt, viel tätig, den König von Magadha, Seniya Bimbisāra, muß ich pflegen, sein Frauenhaus, den Mönchsorden mit dem Erwachten an der Spitze, nicht vermag ich (euch) zu heilen.“ „All unseren Besitz geben wir, Meister, wir sind deine Diener, gut wäre es, Meister, wenn du uns heilen würdest.“ „Ich, ihr Leute, bin viel beschäftigt, viel tätig, den König von Magadha, Seniya Bimbisāra, muß ich pflegen, sein Frauenhaus, den Mönchsorden mit dem Erwachten an der Spitze, nicht vermag ich (euch) zu heilen.“

Da kam jenen Menschen folgender Gedanke: Diese Asketen, die Söhne aus dem Sakyageschlecht haben leichte Sittenregeln, leichte Lebensführung, nachdem sie gutes Essen aßen, schlafen sie an windgeschützten Orten. Was, wenn wir nun die Ordination nähmen bei den Asketen aus dem Sakyageschlecht, dann pflegen uns die Mönche und Jīvaka Komārabhacca wird uns heilen. Da begaben sich die Menschen zu den Mönchen und baten um die Ordination. Die Mönche ordinierten und vollordinierten, die Mönche pflegten sie und Jīvaka Komārabhacca heilte sie.

Zu jener Zeit lebten die Mönche viele kranke Mönche pflegend, viele Bitten, viele Forderungen erhaltend: Gebt den Kranken Essen, gebt den Krankenpflegern Essen, gebt den Kranken Medizin. Auch Jīvaka Komārabhacca, viele kranke Mönche heilend, vernachlässigte die Pflichten für den König.

Ein gewisser Mann, von fünf Krankheiten befallen, kam zu Jīvaka Komārabhacca (und) sagte folgendes: „Es wäre gut, Meister, wenn du mich heilen würdest.“—„Ich, mein Herr, bin viel beschäftigt, viel tätig, den König von Magadha, Seniya Bimbisāra, muß ich pflegen, sein Frauenhaus, den Mönchsorden mit dem Erwachten an der Spitze, nicht vermag ich (dich) zu heilen.“—„All mein Besitz sei deiner, Meister, und ich bin dein Diener, gut wäre es Meister, wenn du mich heilen würdest.“—„Ich, mein Herr, bin viel beschäftigt, viel tätig, den König von Magadha, Seniya Bimbisāra, muß ich pflegen, sein Frauenhaus, den Mönchsorden mit dem Erwachten an der Spitze, nicht vermag ich (dich) zu heilen.“

Da kam jenem Menschen folgender Gedanke: Diese Asketen, die Söhne aus dem Sakyageschlecht haben leichte Sittenregeln, leichte Lebensführung, nachdem sie gutes Essen aßen, schlafen sie an windgeschützten Orten. Was, wenn ich nun die Ordination nähme bei den Asketen aus dem Sakyageschlecht, dann pflegen mich die Mönche und Jīvaka Komārabhacca wird mich heilen. Dann werde ich als Gesunder den Orden verlassen. Da begab sich der Mensch zu den Mönchen und bat um die Ordination. Die Mönche ordinierten und vollordinierten, die Mönche pflegten ihn und Jīvaka Komārabhacca heilte ihn. Jener Gesunde verließ den Orden. Jīvaka Komārabhacca sah jenen Menschen den Orden verlassen. Diese gesehen sagte er jenem Menschen folgendes: „Ist es nicht so, Herr, das du bei den Mönchen ordiniert warst?“—„So ist es, Meister“—„Warum hast du, Herr, derartiges getan?“ Dann erzählte jener Mensch Jīvaka Komārabhacca den Sachverhalt.

Da wurde Jīvaka Komārabhacca verärgert, unruhig, erregt: wie können jene Ehrwürdigen einen ordinieren, der mit den fünf Krankheiten behaftet ist? Dann ging Jīvaka Komārabhacca zum Erhabenen. Dort, nachdem er den Erhabenen verehrt hatte, setzte er sich seitwärts nieder. Seitwärts sitzend sagte Jīvaka Komārabhacca dem Erhabenen folgendes: „Gut wäre es, Verehrungswürdiger, wenn die Ehrwürdigen einen mit den fünf Krankheiten Behafteten nicht ordinieren würden.“

Dann hat der Erhabene Jīvaka Komārabhacca durch ein Lehrgespräch veranlaßt es zu verstehen, es aufzunehmen, davon motiviert zu sein, sich daran zu erfreuen. Dann war Jīvaka Komārabhacca durch die Lehrrede des Erhabenen verständig geworden, hatte sie aufgenommen, war davon motiviert, erfreut, nachdem er vom Sitz aufgestanden war, den Erhabenen verehrt hatte, ihn rechts umrundet hatte, ging er fort. Dann, nachdem der Erhabene aus diesem Grund, aus diesem Anlaß eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: „Nicht soll man, ihr Mönche, mit fünf Krankheiten Behafteten die Ordination geben. Wer so ordiniert, begeht ein dukkata Vergehen.“

27. Rājabha­ṭa­vatthu

Zu jener Zeit wurden (die Menschen) in einer Provinz des Königs von Magadha, Seniya Bimbisāra, verärgert (aufständisch). Da ordnete der König von Magadha, Seniya Bimbisāra, den Heerführern und Großministern an: „Geht, so sage ich, und sucht die Provinz heim.“ „So sei es, König“ stimmten jene Heerführer und Großminister dem König von Magadha, Seniya Bimbisāra, zu.

Dann kam einigen wohlbekannten Kriegern folgender Gedanke: Wir, an der Kriegslust Erfreuten, (in den Krieg) gehend, tun wir Übles, wir erzeugen viel Schlechtes. Mit welchem Mittel würden wir das Üble vermeiden, das Gute tun? Da kam jenen Kriegern folgender Gedanke: Diese Asketen, die Söhne aus dem Sakyageschlecht tun Rechtes, tun Mäßiges (ohne Übertreibung), tun Reines, sagen Wahres, handeln sittlich, haben gute Eigenschaften. Wenn wir bei den Asketen, bei den Söhnen aus dem Sakyageschlecht, die Ordination nähmen, so würden wir Übles vermeiden und das Gute tun. Dann, nachdem die Krieger zu den Mönchen gekommen waren, baten sie um die Ordination. Die Mönche ordinierten und vollordinierten.

Die Heerführer und Großminister fragten die Königskrieger: „Warum sehen wir den so und so genannten und den so und so genannten Krieger nicht?“—„Der so und so genannte und der so und so genannte Krieger, oh Herr, nahm bei den Mönchen die Ordination.“ Die Heerführer und Großminister wurden verärgert, unruhig, erregt: Wie können die Asketen, die Söhne aus dem Sakyageschlecht, den Kriegern des Königs die Ordination geben? Die Heerführer und Großminister erzählten dem König von Magadha, Seniya Bimbisāra, den Sachverhalt. Der König von Magadha, Seniya Bimbisāra, fragte den Gesetzesgroßminister: „Wer, so sage ich, den Königskriegern die Ordination gibt, was verursacht dieser? (Welche Strafe verdient dieser?) „Dem Unterweiser, Herr König, soll man den Kopf abschlagen, dem (die Ordination) Aussprechenden soll man die Zunge herausreißen, der (Ordinations)gruppe soll man die Hälfte der Rippen brechen.“

Dann kam der König von Magadha, Seniya Bimbisāra, zum Erhabenen, dort, nachdem er den Erhabenen verehrt hatte, setzte er sich beiseite nieder. Beiseite sitzend sagte der König von Magadha, Seniya Bimbisāra, dem Erhabenen folgendes: „Es sind, Verehrungswürdiger, Könige ohne Vertrauen, ohne Klarheit, jene könnten aus geringem Grund die Mönche quälen. Gut wäre es, Verehrungswürdiger, wenn die Herren (Mönche) den Königskriegern nicht die Ordination geben würden.“ Dann veranlaßte der Erhabene den König von Magadha, Seniya Bimbisāra, durch eine Lehrrede zu verstehen, aufzunehmen, davon motiviert zu sein, sich daran zu erfreuen. Dann war der König von Magadha, Seniya Bimbisāra, durch die Lehrrede des Erhabenen verständig geworden, hatte sie aufgenommen, war davon motiviert, erfreut, nachdem er vom Sitz aufgestanden war, den Erhabenen verehrt hatte, ihn rechts umrundet hatte, ging er fort. Dann, nachdem der Erhabene aus diesem Grund, aus diesem Anlaß eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: „Nicht soll man einem Königskrieger die Ordination geben. Wer (ihn) ordiniert, begeht ein dukkata Vergehen.“

28. Aṅguli­māla­cora­vatthu

Zu jener Zeit nahm ein Räuber, der eine Kette aus Fingern trug bei den Mönchen die Ordination. Nachdem die Menschen das sahen, fürchteten, ängstigten (sie sich), liefen fort, gingen (einen) anderen (Weg), wendeten das Gesicht ab, verschlossen die Türen. Die Menschen (sagten) verärgert, unruhig, erregt: „Wie können jene Asketen, die Söhne aus dem Sakyageschlecht, einem wohlbekannten Räuber die Ordination geben?“ Die Mönche hörten jene Menschen, die verärgert, unruhig, erregt waren. Da erzählten jene Mönche dem Erhabenen den Sachverhalt. Der Erhabene sprach zu den Mönchen: „Nicht, ihr Mönche, soll man einem als Räuber Erkennbaren die Ordination geben. Wer (ihn) ordiniert, begeht ein dukkata Vergehen.“

29. Kāra­bheda­ka­cora­vatthu

Zu jener Zeit war von dem König von Magadha, Seniya Bimbisāra, angeordnet worden: „Welche bei den Asketen, den Söhnen aus dem Sakyageschlecht, die Ordination nahmen, jenen soll nichts angetan werden, gut dargelegt ist die Lehre, wandelt den Reinheitswandel, um alles Leid zu beenden.“ Zu jener Zeit war ein gewisser Mensch, der Diebstahl begangen hatte, im Gefängnis eingesperrt; nachdem jener aus dem Gefängnis ausgebrochen und geflohen war, nahm er bei den Mönchen die Ordination.

Als die Leute (dieses) sahen, sprachen sie so: „Dieses ist jener aus dem Gefängnis ausgebrochene Dieb, also bringen wir (ihn) zurück.“ Einige sprachen so: „Sagt das nicht, ihr Herren, angeordnet wurde vom König von Magadha, Seniya Bimbisāra: Welche bei den Asketen, den Söhnen aus dem Sakyageschlecht, die Ordination nahmen, jenen soll nichts angetan werden; gut dargelegt ist die Lehre, wandelt den Reinheitswandel, um alles Leid zu beenden.“ Die Leute wurden verärgert, unruhig, erregt: Sicher und geschützt sind jene Asketen, die Söhne aus dem Sakyageschlecht, diesen soll nichts angetan werden. Wie nämlich können (sie) dem aus dem Gefängnis ausgebrochenen Dieb die Ordination geben? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Nicht soll man, ihr Mönche, einem aus dem Gefängnis ausgebrochenen Dieb die Ordination geben. Wer (ihn) ordiniert, begeht ein dukkata Vergehen.“

30. Likhi­ta­ka­cora­vatthu

Zu jener Zeit hatte ein gewisser Mensch, nachdem er einen Diebstahl begangen hatte und geflohen war, bei den Mönchen die Ordination genommen. (Über) ihn wurde am Königspalast geschrieben: Wo (er) gesehen wird, soll (man) ihn töten. Nachdem die Leute (ihn) sahen, sagten sie folgendes: „Dieser ist der beschriebene Dieb, also töten wir ihn.“ Einige sprachen so: „Sagt das nicht, ihr Herren, angeordnet wurde vom König von Magadha, Seniya Bimbisāra: Welche bei den Asketen, den Söhnen aus dem Sakyageschlecht, die Ordination nahmen, jenen soll nichts angetan werden, gut dargelegt ist die Lehre, wandelt den Reinheitswandel, um alles Leid zu beenden. Die Leute wurden verärgert, unruhig, erregt: Sicher und geschützt sind jene Asketen, die Söhne aus dem Sakyageschlecht, diesen soll nichts angetan werden. Wie nämlich können (sie) dem beschriebenen Dieb die Ordination geben? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Nicht soll man, ihr Mönche, einem beschriebenen Dieb die Ordination geben. Wer (ihn) ordiniert, begeht ein dukkata Vergehen.“

31. Kasāhatavatthu

Zu jener Zeit hatte ein durch Auspeitschen Bestrafter bei den Mönchen die Ordination genommen. Die Leute wurden verärgert, unruhig, erregt: Wie können die Asketen, die Söhne aus dem Sakyageschlecht, einem durch Auspeitschen Bestraften die Ordination geben? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Nicht soll man, ihr Mönche, einem durch Auspeitschen Bestraften die Ordination geben. Wer (ihn) ordiniert, begeht ein dukkata Vergehen.“

32. ­Lak­kha­ṇā­ha­tavat­thu

Zu jener Zeit hatte ein durch ein Brandmal Bestrafter bei den Mönchen die Ordination genommen. Die Leute wurden verärgert, unruhig, erregt: Wie können die Asketen, die Söhne aus dem Sakyageschlecht, einem durch ein Brandmal Bestraften die Ordination geben? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Nicht soll man, ihr Mönche, einem durch ein Brandmal Bestraften die Ordination geben. Wer (ihn) ordiniert, begeht ein dukkata Vergehen.“

33. Iṇāyikavatthu

Zu jener Zeit hatte ein gewisser Mensch, ein Schuldner, nachdem er geflohen war, bei den Mönchen die Ordination genommen. Die Gläubiger, nachdem sie ihn gesehen hatten, sagten folgendes: „Dieser ist jener, unser Schuldner, also bringen wir ihn zurück.“ Einige sprachen so: „Sagt das nicht, ihr Herren, angeordnet wurde vom König von Magadha, Seniya Bimbisāra: Welche bei den Asketen, den Söhnen aus dem Sakyageschlecht, die Ordination nahmen, jenen soll nichts angetan werden; gut dargelegt ist die Lehre, wandelt den Reinheitswandel um alles Leid zu beenden.“ Die Leute wurden verärgert, unruhig, erregt: Sicher und geschützt sind jene Asketen, die Söhne aus dem Sakyageschlecht, diesen soll nichts angetan werden. Wie nämlich können (sie) einem Schuldner die Ordination geben? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Nicht soll man, ihr Mönche, einem Schuldner die Ordination geben. Wer (ihn) ordiniert, begeht ein dukkata Vergehen.“

34. Dāsavatthu

Zu jener Zeit hatte ein gewisser Sklave (Diener?) nachdem er geflohen war, bei den Mönchen die Ordination genommen. Die Herrinnen, nachdem sie ihn gesehen hatten, sagten folgendes: „Dieser ist jener, unser Sklave, also bringen wir ihn zurück“ ... Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Nicht soll man, ihr Mönche, einem Sklaven die Ordination geben. Wer (ihn) ordiniert, begeht ein dukkata Vergehen.“

35. Kammā­ra­bhaṇḍu­vatthu

Zu jener Zeit hatte ein gewisser kahlköpfiger Schmied, nachdem er mit seinen Eltern gestritten hatte und zum Kloster gegangen war, bei den Mönchen die Ordination genommen. Dann kamen die Eltern jenes kahlköpfigen Schmiedes jenen kahlköpfigen Schmied suchend zum Kloster und fragten die Mönche: „Verehrungswürdige, habt ihr einen derartigen (kahlköpfigen) jungen Mann gesehen?“ Die Mönche, nicht wissend, sagten: „Wir wissen es nicht“, nicht sehend sagten sie: „Wir sahen (ihn) nicht.“

Es hatten die Eltern jenes kahlköpfigen Schmiedes jenen kahlköpfigen Schmied gesucht und sahen, daß er bei den Mönchen die Ordination genommen hatte. Sie wurden verärgert, unruhig, erregt: Gewissenlos sind diese Asketen, die Söhne aus dem Sakyageschlecht, von schlechten Sitten, Lügner, wissend sagten sie „Wir wissen nicht“, sehend sagten sie „wir sehen nicht“, dieses Kind ist ordiniert bei den Mönchen. Die Mönche hörten, daß die Eltern des kahlköpfigen Schmiedes verärgert, unruhig, erregt waren. Dem Erhabenen erzählten diese Mönche den Sachverhalt. „Ich erlaube, ihr Mönche, den Sangha um Erlaubnis zu bitten zum Rasieren des Hauptes. (Das bedeutet, daß dem Sangha angekündigt werden muß, wenn jemandem das Haupt rasiert wird; da der Schmied kahl war, wurde sein Haupt nicht rasiert und kein Mönch wußte, daß er ordiniert ist. Nach dieser Regel muß trotz eines Kahlkopfes der Sangha um Erlaubnis gefragt werden).“

36. Upāli­dāraka­vatthu

Zu jener Zeit war in Rājagaha eine Gruppe von siebzehn Kindern, die Freunde waren; das Kind Upāli war der Anführer von jenen. Da kam den Eltern des Upāli folgender Gedanke: Mit welchem Mittel sollte Upāli, wenn wir vergangen sind, glücklich leben, (sich) nicht plagen. Da kam den Eltern des Upāli folgender Gedanke: Wenn Upāli das Schreiben lernen würde, dann würde Upāli, wenn wir vergangen sind, glücklich leben, sich nicht plagen. Da kam den Eltern des Upāli folgender Gedanke: Wenn Upāli Schreiben lernen wird, werden ihm seine Finger schmerzen. Da kam den Eltern des Upāli folgender Gedanke: Wenn Upāli das Rechnen lernen würde, dann würde Upāli, wenn wir vergangen sind, glücklich leben, sich nicht plagen.

Da kam den Eltern des Upāli folgender Gedanke: Wenn Upāli Rechnen lernen wird, wird ihm die Brust schmerzen. Da kam den Eltern des Upāli folgender Gedanke: Wenn Upāli das Malen und Zeichnen (könnte auch mit Geldwechseln übersetzt werden) lernen würde, dann würde Upāli, wenn wir vergangen sind, glücklich leben, sich nicht plagen. Da kam den Eltern des Upāli folgender Gedanke: Wenn Upāli Malen und Zeichnen lernen wird, werden ihm seine Augen schmerzen. Diese Asketen, die Söhne aus dem Sakyageschlecht, haben leichte Sittenregeln, leichte Lebensführung, nachdem sie gutes Essen aßen, schlafen sie an windgeschützten Orten. Wenn Upāli bei den Asketen, den Söhnen aus dem Sakyageschlecht, die Ordination nehmen würde, dann würde Upāli, wenn wir vergangen sind glücklich leben, sich nicht plagen.

Das Kind Upāli hörte das Gespräch der Eltern. Da ging das Kind Upāli zu jenen Kindern. Dort sagte es jenen Kindern: „Kommt, wir Freunde werden bei den Asketen, den Söhnen aus dem Sakyageschlecht die Ordination nehmen.“ „Wenn du, Freund, die Ordination nehmen wirst, werden auch wir die Ordination nehmen.“ Da gingen die Kinder zu ihren jeweiligen Eltern. Dort sagten sie folgendes: „Erlaubt mir, vom Haus in die Hauslosigkeit zu gehen, die Ordination zu nehmen.“ Da erlaubten (es) die Eltern jener Kinder: Alle diese Kinder haben den gleichen Willen und die gute Absicht. Sie (die Kinder) gingen zu den Mönchen und baten um die Ordination. Die Mönche ordinierten und vollordinierten sie.

In der Nacht, kurz vor Morgengrauen standen sie (die Kinder) auf und weinten: „Gebt Reisschleim, gebt Reis, gebt feste Speise.“ Die Mönche sagten folgendes: „Wartet, Brüder, bis die Sonne aufgeht. Wenn Reisschleim da ist, dann trinkt, wenn Reis da ist, dann eßt, wenn feste Speise da ist, dann eßt, wenn Reisschleim oder Reis oder feste Speise nicht da ist, nachdem ihr den Almosengang gemacht habt, eßt.“ Obwohl jene Mönche (Kinder) von den Mönchen so angesprochen wurden, weinten sie: „Reisschleim gebt, Reis gebt, feste Speise gebt.“ Sie ließen Stuhl und Harn in der Unterkunft.

Der Erhabene stand in der Nacht, kurz vor Morgengrauen auf und hörte das Geschrei der Kinder. Nachdem (er es) gehört hatte, sprach er den ehrwürdigen Ānanda an: „Was ist das für ein Geschrei von Kindern?“ Da erzählte der ehrwürdige Ānanda dem Erhabenen den Sachverhalt. „Ist es richtig, wie man sagt, ihr Mönche, daß die Mönche wissend einen Menschen von weniger als zwanzig Jahren vollordinierten?“—„Es ist wahr, Erhabener.“ Der Erwachte, Erhabene tadelte: „Wie, ihr Mönche, können nur jene Mönche, jene törichten Menschen, wissend weniger als zwanzig Jahre alte Menschen vollordinierten?

Ein Mensch, der weniger als zwanzig Jahre alt ist, ist nicht fähig zu ertragen: Kälte, Hitze, Hunger, Durst, Berührung mit Bremsen, Moskitos, Wind, Sonnenhitze und Kriechtieren, böse verletzende Worte, entstandene Körpergefühle, (nämlich) leidvolle, schneidende, schmerzhafte, bittere, unangenehme, unerfreuliche, tödliche. Ein Mensch, ihr Mönche, von (mehr als) zwanzig Jahren ist fähig zu ertragen: Kälte, Hitze, Hunger, Durst, Berührung mit Bremsen, Moskitos, Wind, Sonnenhitze und Kriechtieren, böse verletzende Worte, entstandene Körpergefühle, (nämlich) leidvolle, schneidende, schmerzhafte, bittere, unangenehme, unerfreuliche, tödliche. Dies dient nicht, ihr Mönche, um die Unzufriedenen zufrieden zu stellen und die Zufriedenheit der Zufriedenen zu mehren.“ Nachdem er getadelt hatte, eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: „Nicht soll man wissend, ihr Mönche, einem weniger als zwanzig Jahre alten Menschen die Vollordination geben. Wer (so) vollordiniert, soll nach den Regeln behandelt werden.“

37. Ahi­vātaka­roga­vatthu

Zu jener Zeit starb eine gewisse Familie an Malaria. Davon blieben der Vater und ein kleiner Sohn übrig. Nachdem jene bei den Mönchen die Ordination (als Novizen) genommen hatten, gingen sie zusammen auf Almosengang. Da kam der Sohn zum Vater, dem Almosen gegeben wurde, und sagte: „Auch mir gib, Vater, auch mir gib, Vater.“ Die Menschen wurden verärgert, unruhig, erregt: Nicht auf dem Reinheitswandel sind diese Asketen, die Söhne aus dem Sakyageschlecht, dieses Kind ist von einer Nonne geboren. Die Mönche hörten jene verärgerten, unruhigen, erregten Menschen. Dem Erhabenen erzählten sie den Sachverhalt. „Nicht, ihr Mönche, gebt einem weniger als fünfzehn Jahre alten Kind die Ordination. Wer so ordiniert, begeht ein dukkata Vergehen.“

38. Kaṇṭakavatthu

Zu jener Zeit starb die Familie an Malaria, die den ehrwürdigen Ānanda unterstützte (und) ihm vertrauend und gläubig (zugetan war). Zwei Kinder blieben übrig. Diese liefen aus alter Gewohnheit zu den Mönchen, wenn sie sie sahen. Die Mönche schickten sie zurück. Jene, von den Mönchen zurückgeschickt, weinten. Da kam dem ehrwürdigen Ānanda folgender Gedanke: Vom Erhabenen wurde erlassen, keinem von weniger als fünfzehn Jahren die Ordination zu geben, diese beiden Kinder sind weniger als fünfzehn Jahre alt, durch welche Methode gehen diese beiden Kinder nicht zugrunde? Der ehrwürdige Ānanda erzählte dem Erhabenen den Sachverhalt. „Können jene Kinder Krähen aufscheuchen?“—„Sie können es, Erhabener.“ Dann, nachdem der Erhabene aus diesem Grund, in diesem Zusammenhang eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: „Ich erlaube, ihr Mönche, die Ordination von Kindern von weniger als fünfzehn Jahren, die Krähen verscheuchen können.“

39. Āhun­dari­ka­vatthu

Zu jener Zeit waren bei dem ehrwürdigen Upananda, dem Sohn aus dem Sakyageschlecht, zwei Novizen (nämlich) Kandaka und Mahaka. Diese verdarben sich gegenseitig. Die Mönche wurden verärgert, unruhig, erregt: Wie können diese Novizen sich derartig unangemessen verhalten? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Nicht soll sich, ihr Mönche, einer von zwei Novizen aufwarten lassen. Wer sich (so) aufwarten läßt, begeht ein dukkata Vergehen.“

40. ­Nissa­ya­muc­canaka­kathā

Zu jener Zeit verweilte der Erhabene dort in Rājagaha eine Regenzeit (lang), einen Winter, einen Sommer. Die Menschen wurden verärgert, unruhig, erregt: Bevölkert ist der Ort von Asketen, den Söhnen aus dem Sakyageschlecht, ist dunkel (von Menschen) geworden, nicht ist dieser Ort mehr sichtbar. Es hörten die Mönche jene verärgerten, unruhigen, erregten Menschen. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt.

Da sprach der Erhabene den ehrwürdigen Ānanda an: „Gehe Ānanda, nimm einen Schlüssel (und gehe) der Reihe nach zu den Mönchsbehausungen und sprich die Mönche an: Es wünscht, Bruder, der Erhabene zu einer Reise nach Dakkhināgiri aufzubrechen. Wenn es für den Ehrwürdigen zweckdienlich ist, so möge er mitkommen.“ „So sei es, Verehrungswürdiger.“ Nachdem der ehrwürdige Ānanda (dies) dem Erhabenen geantwortet hatte, nahm er den Schlüssel, ging der Reihe nach zu den Mönchsbehausungen und sprach die Mönche an: „Es wünscht, Bruder, der Erhabene zu einer Reise nach Dakkhināgiri aufzubrechen. Wenn es für den Ehrwürdigen zweckdienlich ist, so möge er mitkommen.“

Die Mönche sagten folgendes: „Durch den Erhabenen, Bruder Ānanda, ist der Erlaß, daß zehn Jahre unter Anleitung zu leben ist, nach zehn Jahren (kann man) Anleitung geben. Wenn auch wir dorthin gehen sollen, müssen wir dort (neue) Anleitung suchen, kurz ist der Aufenthalt (dort), wenn auch wir wieder zurückkommen, müssen wir wieder neue Anleitung suchen. Wenn unsere Lehrer und Unterweiser gehen werden, werden auch wir gehen und wenn unsere Lehrer und Unterweiser nicht gehen werden, werden auch wir nicht gehen. Es erscheint uns leichtsinnig, Bruder Ānanda, (zu gehen).“

Dann brach der Erhabene ohne den Mönchssangha zu einer Reise nach Dakkhināgiri auf. Nachdem der Erhabene in Dakkhināgiri, so lange es ihm gefiel, verweilt hatte, ging er wieder nach Rājagaha zurück. Dann sprach der Erhabene den ehrwürdigen Ānanda an: „Warum, Ānanda, brach der Vollendete ohne den Mönchssangha zu einer Reise nach Dakkhināgiri auf?“ Da erzählte der ehrwürdige Ānanda dem Erhabenen den Sachverhalt. Dann, nachdem der Erhabene aus diesem Grund in diesem Zusammenhang eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: „Ich erlaube, ihr Mönche, einem erfahrenen und fähigen Mönch, fünf Jahre unter Anleitung zu leben, unerfahrenen ein Leben lang.

Versehen mit fünf Eigenschaften, ihr Mönche, soll ein Mönch nicht nicht unter Anleitung leben, wenn er nicht versehen ist mit vollkommener, vollständiger Sittlichkeit, wenn er nicht versehen ist mit vollkommener, vollständiger Sammlung, Weisheit, Erlösung, Wissen von der Erlösung. Mit diesen fünf Eigenschaften, ihr Mönche, soll ein Mönch nicht nicht unter Anleitung leben. Versehen mit fünf Eigenschaften, ihr Mönche, soll ein Mönch nicht unter Anleitung leben, wenn er versehen ist mit vollkommener, vollständiger Sittlichkeit, wenn er versehen ist mit vollkommener, vollständiger Sammlung, Weisheit, Erlösung, Wissen von der Erlösung. Mit diesen fünf Eigenschaften, ihr Mönche, soll ein Mönch nicht unter Anleitung leben.

Ein mit noch fünf weiteren Eigenschaften versehener Mönch ...

= 21/6,7

= 21/8,9

= 23/14,15

= 23/16,17

Ein mit sechs Eigenschaften versehener Mönch ...

= 24/1,2

= 24/5,6

= 24/7,8

= 24/13,14

Beendet ist das 8. Kapitel über Schutz und Sicherheit.

41. Rāhulavatthu

Dann, nachdem der Erhabene in Rājagaha, so lange es ihm ge­fiel, geweilt hatte, brach er zu einer Reise nach Kapilavatthu auf. Nach und nach wandernd kam er in Kapilavatthu an. Dort weilte er im Gebiete der Sakka in Kapilavatthu im Nigrodhahain. Dann, nachdem der Erhabene am Vormittag sich angezogen hatte, die Almosen­schale und die Robe genommen hat­te, ging er zum Anwesen des Suddhodana Sakka. Dort setzte er sich auf einem vorberei­teten Sitz nieder. Da sagte die Köni­gin, die Mutter des Rāhula dem Prinzen Rāhula: „Dieses ist dein Vater, Rāhula, gehe und erbitte das Erbe.“

Da ging der Prinz Rāhula zum Erhabenen. Dort stand er vor dem Erhabenen: Angenehm ist deine Nähe (Schatten). Da ging der Erhabene, nachdem er vom Sitz aufgestanden war, fort. Da folgte der Prinz Rāhula dem Erhabenen dicht auf: Gib mir das Erbe, Asket, gib mir das Erbe, Asket. Da sprach der Erhabene den ehr­würdigen Sāriputta an: „Dann, Sāriputta, ordiniere den Prinzen Rāhula.“ „Wie, Verehrungswürdiger, soll ich den Prin­zen Rāhula ordinieren?“

Dann, nachdem der Erhabene aus diesem Grund, in diesem Zusam­menhang eine Lehrrede gehalten hatte, sprach er die Mönche an: „Ich er­laube, ihr Mönche, durch die dreifache Zufluchtnahme die Ordination als Novize. So soll man die Ordination (als Novize) geben, ihr Mönche: Zuerst veranlaßt, daß die Kopf- und Barthaare ge­scho­ren wur­den, die gelbbraune Robe angezogen wur­de, auf eine Schulter das Obergewand gelegt wurde, zu den Füßen der Mönche sich verbeugt wurde, sich in die Hocke nieder­gesetzt wurde, die Hände zusammen­gelegt wurden: „so sprich: 'Ich nehme meine Zu­flucht zum Buddha, ich nehme meine Zuflucht zum Dhamma, ich nehme meine Zuflucht zum Sangha. Ich nehme meine Zu­flucht zum Buddha, ich nehme meine Zuflucht zum Dhamma, ich nehme meine Zuflucht zum Sangha. Ich nehme meine Zu­flucht zum Buddha, ich nehme meine Zuflucht zum Dhamma, ich nehme meine Zuflucht zum Sangha'. Ich erlau­be, ihr Mön­che, durch diese dreifache Zuflucht­nahme die Ordina­tion als Novize.“

Da gab der ehrwürdige Sāriputta dem Prinzen Rāhula die Ordi­nation (als Novize). Da kam Suddho­dana Sakka zum Erhabenen, dort, nachdem er den Erhabenen begrüßt hatte, setzte er sich beiseite nieder. Beiseite sitzend sagte Suddhodana Sakka dem Erhabenen folgendes: „Einen Wunsch, Ver­ehrungswürdiger, Erha­bener, gewähre mir.“ „Vollendete, oh Gotama, stehen darüber (Wünsche zu gewähren).“ „Etwas Angemessenes, etwas Untadeli­ges (wünsche ich).“ „Sprich, Gotama.“

„Als der Erhabene in die Hauslosigkeit ging, war für mich, Verehrungswürdiger, großes Leid, ebenso bei Nanda, sehr großes bei Rāhula. Sohnesliebe, Verehrungswürdiger, durch­dringt die Oberhaut, nach der Oberhaut durchdringt es die Unterhaut, nach der Unterhaut durchdringt es das Fleisch, nach dem Fleisch durchdringt es die Sehnen, nach den Sehnen durchdringt es die Knochen, nach den Knochen trifft es das Mark. Gut, Ver­ehrungs­würdiger, (wäre es,) wenn die Herren (Mönche) nicht Kinder or­dinierten ohne die Zustimmung von Vater und Mutter.“

Dann veranlaßte der Erhabene den Suddhodana Sakka, durch eine Lehrrede zu verstehen, es aufzunehmen, davon motiviert zu sein, sich daran zu erfreuen. Dann war Suddhodana Sakka durch die Lehrrede des Erhabenen verständig (geworden), hatte sie aufgenommen, war davon motiviert, erfreut. Nachdem er vom Sitz aufgestanden war, den Erhabenen verehrt hatte, ihn rechts um­rundet hatte, ging er fort. Dann, nachdem der Erhabene aus die­sem Grund, in diesem Zusammenhang eine Lehrrede gehalten hatte, sprach der die Mönche an: „Nicht, ihr Mönche, gebt die Ordination an Kinder ohne die Zustimmung von Vater und Mutter. Wer so ordiniert, begeht ein dukkata Vergehen.“

42. Sikkhā­pada­kathā

Dann, nachdem der Erhabene in Kapilavatthu, so lange es ihm gefiel, geweilt hatte, brach er zu einer Reise nach Sāvatthi auf. Nach und nach wandernd kam er in Sāvatthi an. Dort weilte der Erhabene in Sāvatthi im Jetavana im Kloster des Anāthapin­di­ka. Zu jener Zeit sandte eine den ehrwürdigen Sāriputta un­ter­stützende Familie zum ehr­würdigen Sāriputta ein Kind: (Mö­ge) der Thera dieses Kind ordinieren. Da kam dem ehr­würdigen Sāri­putta folgen­der Gedanke: Der Erhabene erließ folgende Re­gel: Nicht soll einem von zwei Novizen aufgewartet werden, auch dieser, der Rāhula ist mein Novize. Wie soll ich mich (jetzt) verhalten? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachver­halt. „Ich erlaube, ihr Mönche, daß einem erfahrenen und fähi­gen Mönch von zwei Novizen aufgewartet wird. Wieviele (er) fähig ist zu unterweisen und anzuleiten, so viele sollen ihm aufwar­ten.“

Dann kam den Novizen folgender Gedanke: Wieviele Übungsregeln sind für uns (da), und in welchen sollen wir uns üben? Dem Er­habenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Mönche, ich erlasse für die Novizen zehn Regeln. In diesen sollen sie sich üben:

  1. Abstehen vom Töten der Wesen,
  2. vom Nehmen des Nichtgegebenen,
  3. vom Nichtreinheitswandel (Unkeuschheit),
  4. von falscher Rede,
  5. vom Alkohol und Rauschmitteln,
  6. vom Essen zu falscher Zeit,
  7. vom Besuchen von Tanz, Gesang, Musik, Schauspiel,
  8. vom sich ver­schönern mit Schmuck, Parfüm, Salben,
  9. von hohen und breiten Betten,
  10. vom Annehmen von Gold und Silber.

43. Daṇḍa­kam­ma­vatthu

Ich erlasse, ihr Mönche, Novizen diese zehn Übungsregeln, in diesen sollen sich die No­vizen üben.“

Zu jener Zeit waren die Novizen den Mönchen gegenüber re­spektlos, nicht fügsam, un­höflich. Die Mönche wurden verär­gert, unruhig, erregt: Wie können sich die Novizen den Mönchen gegenüber respektlos, nicht fügsam, unhöflich verhalten. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ich erlaube, ihr Mönche, einen Novizen zu bestrafen, der mit fünf Eigenschaften versehen ist:

  1. Er betreibt Dinge zum Nachteil der Mönche,
  2. er betreibt Dinge zum Unheil der Mönche,
  3. er betreibt Dinge zum Zwist unter den Mönchen,
  4. er beschimpft und beleidigt die Mön­che,
  5. er treibt Mönche auseinander.

44. Anā­pucchā­varaṇa­vatthu

Ich erlaube, ihr Mönche, einen mit diesen fünf Eigen­schaften versehenen Novizen zu be­strafen.“

Da kam den Mönchen folgender Gedanke: Wie ist nun die Strafe auszuführen? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ich erlaube die Aussperrung.“ Zu jener Zeit sperrten die Mön­che Novizen vom ganzen Klosterbezirk aus. Die Novizen, nachdem sie keinen Zutritt zum Kloster bekamen, gingen fort, verließen den Orden, traten zu Anders­gläubigen über. Dem Erhabenen er­zählten sie diesen Sachverhalt. „Nicht, ihr Mönche, sperrt (sie) vom gesamten Klosterbezirk aus. Wer so tun würde, begeht ein dukkata Vergehen. Ich erlaube, ihr Mönche, wo (er) wohnt, oder wohin er sich zurückzieht, davon soll (er) ausge­sperrt werden.“

Zu jener Zeit sperrten die Mönche die Novizen vom Essen und Speisen aus. Die Menschen, die Reisschleim und das Sanghaessen machten, sagten den Novizen folgendes: „Kommt, Verehrungswürdige, trinkt Reisschleim, kommt Verehrungswürdige, eßt Essen.“ Die Novizen sagten folgendes: „Nicht nehmen (dürfen) wir, die Mönche haben uns ausgesperrt.“ Die Menschen wurden verärgert, unruhig, erregt: Wie können die Verehrungswürdigen die Novizen vom Essen und Speisen aussperren? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. „Nicht, ihr Mönche, sperrt die Novizen vom Essen und Speisen aus. Wer so tun würde, begeht ein dukkata Vergehen.“

Das Kapitel von der Bestrafung ist beendet.

45. Apalāḷa­navat­thu

Zu jener Zeit sperrte die Sechser Gruppe Mönche, ohne die Un­terweiser zu fragen, die Novizen aus. Die Unter­wei­ser suchten: Wieso sind unsere Novizen nicht zu sehen? Die Mönche sagten folgendes: „Die Sechser Gruppe Mönche, Brüder, hat (sie) ausge­sperrt.“ Die Unterweiser wurden verärgert, unruhig, er­regt: Wie kann die Sechser Gruppe Mönche, ohne zu fragen unse­re Novi­zen aussperren? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­ver­halt. „Nicht, ihr Mönche, sperrt, ohne den Unterweiser ge­fragt zu haben, aus. Wer so tut, begeht ein dukkata Vergehen.“

46. Kaṇṭa­ka­sāma­ṇera­vatthu

Zu jener Zeit lockte die Sechser Gruppe Mönche die Novizen von den alten Mönchen fort. Die alten (Mönche) ­hatten Probleme mit dem Zahnholz und dem Mundspülwasser. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Nicht soll man von anderen Gruppen fortlocken. Wer fortlockt, begeht ein dukkata Verge­hen.“

Zu jener Zeit hatte ein Novize des Upananda Sakyaputta mit Namen Kandaka eine Nonne mit Namen Kandaka verführt. Die Mön­che wur­den verärgert, unruhig, erregt: Wie kann sich ein Novi­ze der­art schlecht verhalten? Dem Erhabenen erzählten sie die­sen Sachverhalt: „Ich erlaube, ihr Mönche, einen mit zehn Ei­gen­schaften versehenen Novizen zu vertreiben (aus dem Sangha aus­zuschließen):

  1. Wer Wesen tötet,
  2. Nichtgegebenes nimmt,
  3. un­keusch ist,
  4. falsch redet,
  5. sich berauscht,
  6. den Buddha tadelt,
  7. die Leh­re tadelt,
  8. den Sangha tadelt,
  9. falsche Ansich­ten hat,
  10. Nonnen verführt.

47. Paṇḍakavatthu

Ich erlaube, ihr Mönche, einen mit diesen zehn Ei­genschaften versehenen Novizen zu vertreiben.“

48. They­yasaṃ­vāsa­ka­vatthu

Zu jener Zeit hatte irgendein Eunuch* bei den Mönchen die Or­dination genommen. Nachdem er zu den jungen Mönchen gekommen war, sagte er folgendes: „Kommt, verführt mich, ihr Ehrwürdi­gen.“ Die Mönche wiesen (ihn) ab: „Geh fort, Eunuch, laß dich nicht mehr sehen, Eunuch, was bezweckst du damit?“ Er, nachdem er von den Mönchen abgewiesen wurde, ging zu den großen statt­lichen Novizen. Dort sagte er folgendes: „Kommt, verführt mich, Brüder.“ Die Novizen wiesen (ihn) ab: „Geh fort, Eunuch, laß dich nicht mehr sehen, Eunuch, was bezweckst du damit?“ Er, nachdem er von den Novizen abgewiesen worden war, ging er zu den Elefanten- und Pferdeknechten. Dort sagte er folgendes: „Kommt, verführt mich, ihr Herren.“ Die Elefanten- und Pferde­knechte verführten ihn.

Sie wurden verärgert, unruhig, erregt: Eunuchen sind diese Asketen, die Söhne aus dem Sakyage­schlecht, welche von diesen nicht Eunuchen sind, die verführen die Eunuchen. So gehen alle diese den Nichtreinheits­wandel. Die Mönche hörten die verär­gerten, unruhigen, erregten Elefanten- und Pferdeknechte. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Einen Eunuchen, ihr Mönche, der nicht vollordiniert ist, soll man nicht voll­ordinieren, ein Vollordinierter soll ausgeschlossen werden.“

49. Tiracchā­na­gata­vatthu

Zu jener Zeit lebte ein gewisser zartgliedriger Sohn aus ei­ner altehrwürdigen, herunterge­kommenen Familie. Da kam dem Sohn aus der altehrwürdigen, heruntergekommenen Familie fol­gender Gedanke: Ich bin zartglied­rig, unfähig nicht erlang­ten Besitz zu erlangen oder erlangten Besitz zu vermehren. Mit welchem Mittel lebe ich glücklich, ohne mich anzustren­gen? Da kam dem Sohn aus der altehrwürdigen, heruntergekommenen Fa­mi­lie folgen­der Gedanke: Diese Asketen, die Söhne aus dem Sa­kya­ge­schlecht habe leichte Sittenregeln, leichte Lebensfüh­rung, nachdem sie gutes Essen aßen, schlafen sie an windge­schützten Orten. So laß mich nun, nachdem ich selber Almosen­schale und Robe genom­men, Bart und Haare geschoren habe, das gelbbraune Gewand an­gezogen habe, zum Klosterbezirk gegangen bin, mit den Mönchen zu­sammen wohnen.

Dann begrüßte jener Sohn aus altehrwürdiger, heruntergekomme­ner Familie, nachdem er selber Almosenschale und die Robe ge­nommen hatte, Bart und Haare geschoren hatte, das gelbbraune Gewand angezogen hatte, zum Klosterbe­zirk gegangen war, die Mönche. Die Mönche sagten folgendes: „Wie viele Jahre (bist du im Orden) Bruder?“—„Was bedeutet das, Bruder, wie viele Jahre (bist du im Orden)?“—„Wer ist dein Unterweiser, Bruder?“—„Was bedeutet das, Bruder, Unterweiser?“ Die Mönche sagten dem ehr­würdigen Upāli folgendes: „Komm, Bruder Upāli, prüfe diesen Ordinierten.“

Dann, als der Sohn aus altehrwürdiger, heruntergekommener Fa­milie durch den ehrwürdigen Upāli geprüft wurde, sagte er ihm den Sachverhalt. Der ehrwürdige Upāli sagte den Mönchen den Sach­verhalt. Die Mönche sagten dem Erhabenen den Sachverhalt. „Einem Nichtvoll­ordinierten, ihr Mönche, der vor­gibt, Mönch zu sein, soll man nicht die Voll­ordination ge­ben, einen Vollordi­nierten soll (man) ausschlie­ßen. Ein Nicht­vollordinierter, der zu einer anders­gläu­bi­gen Gruppe gehört, ihr Mönche, soll nicht vollordiniert wer­den, ein Voll­ordinierter soll ausgeschlossen werden.“ (Da die Mönche der Andersgläubigen gleiches Aus­sehen wie die bud­dhi­stischen Mön­che hatten und diese sich ge­gensei­tig besuch­ten, konnten Ver­wechslungen vorkommen).

50. Mātu­ghā­ta­ka­vatthu

Zu jener Zeit war ein gewisser Nāga über seine Existenz als Nāga bekümmert, beschämt, ver­abscheute sie. Da kam dem Nāga folgender Gedanke: Mit welchem Mittel kann ich von der Nāga­existenz mich befreien, und wie könnte ich schnell Menschsein erlangen? Da kam dem Nāga folgen­der Gedanke: Diese Asketen, die Söhne aus dem Sakya­geschlecht tun Rechtes, tun Mäßiges, tun Reines, sagen Wahres, handeln sittlich, haben gute Eigen­schaften. Wenn ich bei den Asketen, den Söhnen aus den Sakya­geschlecht, die Ordination nehmen würde, werde ich mich von der Nāgaexistenz befreien und schnell Menschentum erreichen.

Dann, nachdem der Nāga in Gestalt eines (Brahmanen)jünglings zu den Mönchen gekommen war, bat er um die Ordination. Dann ordinierten und vollordinierten die Mönche. Zu jener Zeit wohnte jener Nāga mit einem Mönch zusammen in einer Behausung am Rand (des Klosters). Dann ging jener Mönch, kurz vor Son­nen­aufgang, nachdem er aufgestanden war, unter freiem Himmel auf und ab. Als jener Nāga sicher war, daß der Mönch fortge­gangen war, fiel er in den Schlaf. Die ganze Behau­sung war gefüllt von dem Schlan­gen­(leib), die Windungen ragten aus den Fenstern heraus.

Dann (dachte) jener Mönch: Ich werde in die Behausung eintre­ten. Als er die Tür öffnete, sah er, die ganze Behausung war gefüllt von dem Schlangen(leib), die Windungen ragten aus den Fenstern heraus. Nachdem er das gesehen hatte, tat der Ängst­liche einen Schrei der Furcht. Nachdem die Mönche herangekom­men waren, sagten sie jenem Mönch folgendes: „Warum, Bruder, tatest du einen Schrei der Furcht?“—„Die ganze Behau­sung, Brü­der, ist gefüllt von dem Schlan­gen(leib), die Windungen ragen aus den Fenstern heraus.“ Dann, nachdem jener Nāga durch das Geräusch aufgewacht war, setzte er sich auf seinen Sitz. Die Mönche sagten ihm: „Wer bist du, Bruder?“—„Ich, Verehrungswür­dige, bin ein Nāga.“ „Warum, Bruder, machtest du derartiges?“ Dann erzählte der Nāga den Mönchen den Sach­verhalt. Die Mönche erzählten dem Erhabenen den Sach­verhalt.

Dann, nachdem der Erhabene aus diesem Grund in diesem Zusam­menhang den Mönch­ssangha zusammen­gerufen hatte, sagte er dem Nāga folgendes: „Ihr Nāgas, fürwahr, seid nicht fähig, in die­ser Lehre und Zucht zu wachsen. Gehe du, Nāga, und beachte die Uposathatage, den vierzehnten und den fünfzehnten Tag und die beiden achten Tage bei Halbmond, dann wirst du von der Nāgaexistenz befreit wer­den und schnell die Men­schenexistenz erreichen.“ Dann (dach­te) jener Nāga: Ich soll nicht fähig sein, in dieser Lehre und Zucht zu wachsen. Traurig, mit betrübtem Geist, Tränen ver­gie­ßend tat er einen Schrei und ging fort.

Dann sprach der Erhabene die Mönche an: „In zwei Fällen, ihr Mönche, wird die wahre Natur der Nāgaexistenz offensichtlich, wenn er mit (einer Frau) der eigenen Rasse Ge­schlechtsverkehr ausübt, wenn er vertrauend in den Schlaf fällt. In diesen zwei Fällen, ihr Mönche, wird die wahre Natur der Nāgas offensicht­lich. Tiere, ihr Mönche, die nicht vollordiniert sind, sollen nicht vollordiniert werden, vollordinierte sollen ausgeschlos­sen werden.“

51. Pitu­ghāta­ka­vatthu

Zu jener Zeit hatte ein junger Mann seiner Mutter das Leben geraubt. Wegen dieser schlech­ten Tat war er bekümmert, be­schämt, verabscheute sie. Da kam jenem jungen Mann folgen­der Gedanke: Durch welches Mittel kann ich diese schlechte Tat tilgen? Da kam dem jungen Mann folgender Gedanke: Diese Aske­ten, die Söhne aus dem Sakya­geschlecht, tun Rechtes, tun Mäßi­ges, tun Reines, sagen Wahres, handeln sittlich, haben gute Eigenschaften. Wenn ich bei den Asketen, den Söhnen aus den Sakya­geschlecht, die Ordination nehmen würde, werde ich diese schlechte Tat tilgen.

Dann, nachdem jener junge Mann zu den Mönchen gekommen war, bat er um die Ordina­tion. Die Mönche sagten dem ehrwürdigen Upāli folgendes: „Vorher, ehrwürdiger Upāli, nahm ein Nāga in Menschengestalt bei den Mönchen die Ordination, komm, Bruder Upāli, prüfe diesen jungen Mann.“ Dann, als dieser junge Mann vom ehrwürdigen Upāli geprüft wurde, erzählte er ihm diesen Sach­verhalt. Der ehrwürdige Upāli erzählte den Mönchen den Sachverhalt. Die Mönche erzählten dem Erhabenen den Sachver­halt. „Muttermörder, ihr Mönche, sollen nicht vollordiniert werden, vollordinierte sollen ausgeschlossen werden.“

Zu jener Zeit hatte ein junger Mann seinem Vater das Leben geraubt. Wegen dieser schlech­ten Tat war er bekümmert, be­schämt, verabscheute sie ... „Vatermörder, ihr Mönche, sollen nicht voll­ordiniert werden, vollordinierte sollen ausgeschlossen werden.“

52. Arahan­ta­ghāta­ka­vatthu

Zu jener Zeit waren viele Mönche unterwegs auf der Straße von Sāketa nach Sāvatthi. Zu dieser Straße waren Räuber ausgezo­gen. Einige Mönche raubten sie aus, einige Mönche töteten sie. Nachdem von Sāvatthi Königs­soldaten ausgezogen waren, fingen sie einige Räuber, einige Räuber flüchteten. Die, welche flüchteten nahmen bei den Mönchen die Ordination. Die, die gefangen wur­den, wur­den zur Hinrichtung geführt.

Dann sahen jene Hauslosen jene Räuber, die zum Töten abge­führt wurden. Nachdem sie sie gesehen hatten, sagten sie fol­gendes: „Gut, daß wir geflüchtet sind. Wenn wir gefangen wor­den wären, wären auch wir so hingerichtet worden.“ Die Mönche sagten fol­gendes: „Was habt ihr getan, Brüder?“ Dann erzählten jene Hauslosen den Mönchen den Sachverhalt. Dann erzählten jene Mönche dem Erhabenen den Sachverhalt. „Heilige waren jene (ge­töteten) Mönche, ihr Mönche. Töter von Heiligen sollen nicht vollordiniert werden, vollordinierte sollen ausgeschlos­sen werden.“

53. Bhik­khu­ni­dūsaka­vatthu

Zu jener Zeit waren viele Nonnen unterwegs auf der Straße von Sāketa nach Sāvatthi. Zu dieser Straße waren Räuber ausgezo­gen. Einige Nonnen raubten sie aus, einige Nonnen vergewaltigten sie ... „Nonnenver­gewaltiger, Spalter des Sangha, ein das Blut (des Erwachten) Vergießender soll nicht voll­ordiniert werden, vollordinierte sollen ausgeschlos­sen werden.“

54. Ubhatob­yañ­jana­ka­vatthu

Zu jener Zeit nahm ein gewisser Hermaphrodit (Zwitter) bei den Mönchen die Ordination. Jener übte (Geschlechtsver­kehr) aus und ließ ihn ausüben. Dem Erhabenen wurde dieser Sachverhalt erzählt. „Ein Hermaphrodit, der nicht vollordiniert ist, soll nicht vollordiniert werden, vollordinierte sollen ausgeschlossen werden.“

55. Anu­paj­jhā­ya­kā­divat­thu

Zu jener Zeit gaben die Mönche (einem) die Vollordination, ohne (daß er einen) Unterweiser (hatte). Dem Erhabenen erzähl­ten sie diesen Sachverhalt. „Nicht soll man, ihr Mönche, ohne (einen) Unterweiser voll­ordinieren. Wer so vollordiniert, be­geht ein dukkata Vergehen.“

Zu jener Zeit gaben die Mönche (einem) die Vollordination, der den gesamten Sangha als Unter­weiser hatte

eine Gruppe von Mönchen als Unterweiser hatte

einen Eunuchen, einen der vorgibt, ein Mönch zu sein, einen der zu einer andersgläubigen Gruppe gehört, einen, der ein Tier ist, einen Muttermörder, einen Vater­mörder, einen Heili­gentö­ter, einen Nonnenvergewaltiger, einen Spalter des Sangha, einen das Blut des Erhabenen Vergießenden, einen Hermaphrodi­ten als Unterweiser hatte. „Nicht soll man, ihr Mönche, mit einem Hermaphrodi­ten als Unterweiser voll­ordinieren. Wer so vollordiniert, be­geht ein dukkata Vergehen.“

56. Apatta­kā­divat­thu

Zu jener Zeit vollordinierten die Mönche (welche), die ohne Almosenschale war. Sie gingen (nur) mit den Händen auf Almo­sengang. Die Menschen wurden verärgert, unruhig, erregt: Wie die Anders­gläubigen (verhalten sich diese Mönche). Dem Erhabe­nen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Nicht, ihr Mön­che, soll man ohne Almosenschale vollordinieren. Wer so voll­ordiniert, begeht ein dukkata Vergehen.“

Zu jener Zeit vollordinierten die Mönche (welche), die ohne Robe war. Sie gingen nackt auf Almo­sengang. ... ohne Almosenschale und ohne Robe ...

Zu jener Zeit vollordinierten die Mönche (welche), die eine geliehene Almosenschale hatte. Nach der Voll­ordination gab (er) die Schale zurück und ging mit den Händen auf Almo­sengang ...

... eine geliehene Robe ... ... eine geliehene Almosenschale und eine geliehene Robe ...

Das Kapitel der 20 Fälle in denen nicht ordiniert werden soll ist beendet.

57. ­Napab­bā­jetab­bad­vattiṃ­sa­vāra

Zu jener Zeit vollordinierten die Mönche (einen), dem die Hände abgeschlagen waren, die Füße abgeschlagen waren, die Hände und die Füße abgeschlagen waren, die Ohren abge­schnitten waren, die Nase abgeschnitten war, die Ohren und die Nase ab­geschnitten waren, die Finger, die Nägel abgeschnitten waren, die Fußsehne durchtrennt war, die Finger zu­sammengewachsen waren (?), einen Buckligen, einen Zwergwüchsigen, einen mit einem Kropf, einen Gebrandmark­ten, einen Ausge­peitschten, ei­nen per Anschlag gesuch­ten, einen mit Elefantia­sis, mit Ge­schlechtskrankheiten, einen eine Gruppe Irreführenden, einen Halb­blinden, einen mit ver­krüp­pelten Gliedern, einen Lahmen, einen halbseitig Gelähmten, einen Krüppel, einen Altersschwa­chen, einen Blinden, einen Stum­men, einen Tauben, einen Blind­stummen, einen Taubblinden, einen Taubstummen, einen Taub­stummblinden. Dem Erhabenen er­zählten sie diesen Sachver­halt.

„Nicht soll man einem, dem die Hände abgeschlagen waren ... ei­nem Taubstummblinden die Ordina­tion geben. Wer so or­di­niert, begeht ein dukkata Vergehen.“

Das Kapitel der zweiunddreißig, die nicht ordiniert werden sollen, ist be­endet.

Das neunte Kapitel ist erzählt: Das des Erbes.

58. Alajjī­nissa­ya­vatthu

Zu jener Zeit gab die Sechser Gruppe Mönche Gewissenlosen Anlei­tung. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Nicht soll man, ihr Mönche, Gewissenlosen Anleitung geben. Wer so gibt, begeht ein dukkata Vergehen.“ Zu jener Zeit lebten Mön­che unter der Anleitung von Gewissenlosen, auch jene wurden nach kurzer Zeit Gewissenlose, schlechte Mönche. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Nicht soll man bei Gewis­senlosen in der Anleitung leben. Wer (so) lebt, begeht ein duk­kata Vergehen.“

Da kam den Mönche folgender Gedanke: Vom Erhabenen ist erlas­sen worden, Gewissenlo­sen soll man keine Anleitung geben, bei Gewissenlosen soll man nicht unter Anleitung leben. Wie erken­nen wir Gewissenhafte oder Gewissenlose? Dem Erhabenen er­zählten sie diesen Sachverhalt. „Ich erlaube, ihr Mönche, vier oder fünf Tage zu warten, bis man das Wesen des Mönches weiß.“

59. Gamikā­di­nissa­ya­vatthu

Zu jener Zeit war ein gewisser Mönch im Kosalaland auf der Straße unterwegs. Da kam jenem Mönch folgender Gedanke: Der Erhabene erließ: Nicht soll man ohne Anleitung leben. Ich bin einer, der Anleitung nehmen soll, aber ich bin auf der Straße unterwegs. Wie soll ich mich verhalten? Dem Erhabenen erzähl­ten sie diesen Sachverhalt. „Ich erlaube, ihr Mönche, einem auf der Straße unterwegs seienden Mönch, der Anleitung nicht er­halten kann, ohne Anleitung zu leben.“

Zu jener Zeit waren zwei gewisse Mönche im Kosalaland auf der Straße unterwegs. Jene kamen bei einer anderen Mönchsklause an. Dort wurde ein Mönch krank. Da kam jenem kranken Mönch der Gedanke: Der Erhabene erließ: Nicht soll man ohne Anleitung leben, ich bin einer der Anleitung nehmen soll, aber ein Kran­ker, wie soll ich mich verhalten? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ich erlaube, ihr Mönche, einem kranken Mönch, der Anleitung nicht er­halten kann, ohne Anleitung zu leben.“

Da kam dem (den) Kranken Pflegenden folgender Gedanke: Der Erhabene erließ: Nicht soll man ohne Anleitung leben, ich bin einer, der Anleitung nehmen soll, aber dieser Mönch ist krank, wie soll ich mich verhalten? Dem Erhabenen erzählten sie die­sen Sachverhalt. „Ich erlaube, ihr Mönche, einem Mönch, wenn er einen Kranken pflegt und Anleitung nicht er­halten kann, wenn er darum gebeten wird, ohne Anleitung zu le­ben.“

Zu jener Zeit lebte ein gewisser Mönch im Wald. Dieser Auf­enthaltsort war ihm genehm. Da kam jenem Mönch folgender Ge­dan­ke: Der Erhabene erließ: Nicht soll man ohne Anleitung le­ben. Ich bin einer, der Anleitung nehmen soll, aber ich bin einer, der im Wald lebt, und dieser Aufenthalts­ort ist mir ge­nehm. Wie soll ich mich verhalten? Dem Erhabe­nen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ich erlaube, ihr Mönche, einem im Wald lebenden Mönch, der dieses angenehme Verweilen schätzt, der auch ohne Anleitung lebt, ohne Anleitung zu le­ben (so den­kend): Wenn ein passender Anlei­tunggebender kommt, dann werde ich unter (seiner) Anleitung leben.“

60. Got­tena­anus­sāva­nānujā­nana—61. Dveu­pasam­pa­dā­pekkhā­divat­thu

Zu jener Zeit hatte der ehrwürdige Mahākassapa einen Anwärter für die Vollordination. Da sandte der ehrwürdige Mahākassapa dem ehrwürdigen Ānanda einen Boten: Komme, Ānanda, dieser (An­wärter) (will seine Vollordination) bekannt geben. Der ehrwür­dige Ānanda sagte folgendes: „Nicht bin ich fähig, den Namen des Thera (in den Mund) zu nehmen, dieser ist mein Lehrer (es galt als un­höflich den Namen von Höherstehenden aus­zusprechen), (zu) ehrwürdig ist dieser Thera.“ Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sach­verhalt. „Ich erlaube, ihr Mönche, die Bekanntgabe auch mit dem Fami­liennamen.“

Zu jener Zeit hatte der ehrwürdige Mahākassapa zwei Anwärter für die Vollordination. Jene stritten: Ich will als erster vollordiniert werden, ich will als erster vollordiniert wer­den. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ich er­laube, ihr Mönche, für zwei eine Bekannt­gabe.“

Zu jener Zeit gab es Anwärter für die Vollordination von vie­len Theras, jene (Anwärter) stritten: Ich will als erster vollordiniert werden, ich will als erster vollordiniert wer­den. Die Theras sagten: „Laßt uns, Brüder, alle mit einer Be­kanntgabe vollordinieren.“ Dem Erhabenen erzählten sie die­sen Sachverhalt. „Ich erlaube, ihr Mönche, zwei oder drei mit ei­ner Bekannt­gabe (zu vollordinieren), dies aber durch einen Unterweiser, nicht etwa durch mehrere Unterweiser.“

62. Gabbha­vī­sū­pasam­padā­nu­jānana

Zu jener Zeit war der ehrwürdige Kumārakassapa zwanzig Jahre alt, von der Empfängnis (an gerechnet). Da kam dem ehrwürdigen Ku­mārakassapa folgender Gedanke: Der Erhabene erließ die Regel: Nicht soll eine Person von weniger als zwanzig Jahren vollordiniert werden, ich bin zwanzig Jahre von der Empfängnis (an gerechnet). Bin ich jetzt ein Vollordinierter (oder) bin ich jetzt kein Voll­ordinierter? Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachver­halt. „Wenn, ihr Mönche, im Mutterschoß zum ersten Mal „Gemütsverfassung“ entsteht, zum ersten Mal „Bewußtsein“ entsteht, aufgrund dessen entsteht seine Geburt. Ich erlaube, ihr Mönche, einen der zwanzig Jahre alt von der Empfängnis (an gerechnet) ist, vollzuordi­nie­ren.“

63. Upasam­padā­vidhi

Zu jener Zeit erschienen die Vollordinierten mit Lepra, Beu­lenpest, eitrigem Hautausschlag, TBC, Epilepsie. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ich erlaube, ihr Mönche, den Vollzuordinierenden über seine Hindernisse (zur Vollordi­nation) zu befragen. So soll (man) ihr Mönche, fragen: Sind an dir derartige Krankhei­ten: Lepra, Beulenpest, eitriger Haut­ausschlag, TBC, Epilepsie? Bis du ein Mensch? Bist du ein Mann? Bist du ein freier Mann? Bist du ein Schuldenfreier? Bist du kein Königssoldat? Haben Vater und Mutter zugestimmt? Bist du zwanzig Jahre alt? Hast du Almosenschale und Robe? Wie ist dein Name? Wie ist der Name deines Unter­weisers?“

Zu jener Zeit fragten die Mönche uninstruierte Vollordina­tionsanwärter nach ihren Hinder­nissen. Die Voll­ordinationsan­wärter waren verwirrt, waren verschämt, nicht fähig zu antwor­ten. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ich er­laube, ihr Mönche, nachdem man zuerst (die Anwärter) instru­iert hat, (sie) nachher über die Hindernisse zu befra­gen.“

Sie instruierten (die Anwärter) inmitten des Sangha. Die Vollordinationsan­wärter waren genauso verwirrt, verschämt, nicht fähig zu antworten. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Ich erlaube, ihr Mönche, nachdem man beiseite instruiert hat, inmitten des Sangha nach den Hindernissen zu fragen. So soll man, ihr Mönche, instruieren: Zuerst soll man veranlassen, ei­nen Unterweiser zu nehmen. Nachdem man einen Unter­weiser ge­nommen hat soll man auf die Almosenschale und die Robe zei­gen: Das ist deine Almosenschale, das ist dein Obergewand, das ist dein Schul­tertuch, das ist dein Hüfttuch, gehe und stehe dort.“

Ungebildete, Unerfahrene instruierten, Instruierte waren ver­wirrt, verschämt, nicht fähig zu antworten. Dem Erhabe­nen er­zählten sie diesen Sachverhalt. „Nicht sollen Un­gebildete, Unerfahre­ne instruieren, wer so instruiert, begeht ein dukkata Vergehen. Ich erlaube, ihr Mönche, gebildeten und erfahrenen Mönchen zu instruieren.“

Unbevollmächtigte (Mönche) instruierten (der Sangha besprach vorher, wer die Instruktion aus­füh­ren sollte). Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „Nicht soll man, ihr Mönche, unbevoll­mächtigt instruieren. Wer (so) instruiert, begeht ein dukkata Vergehen. Ich erlaube, ihr Mönche, einem Bevollmäch­tigten zu instruieren. So, ihr Mönche, soll man bevollmächti­gen: Durch sich selbst soll man sich selbst bevollmächtigen, durch einen anderen soll ein anderer bevoll­mächtigt werden. Wie soll man sich selbst durch sich selbst bevoll­mächtigen? Ein fähiger und erfahrener Mönch soll dem Sangha ankündigen: 'Höre mich, verehrungswürdi­ger Sangha, der so und so Genannte (ist) Vollordinationsanwär­ter des ehrwürdigen so und so Ge­nannten. Wenn es dem Sangha recht ist, werde ich den so und so Genannten instru­ieren'. So soll man sich selbst durch sich selbst bevollmächtigen.

Wie soll man einen anderen durch einen anderen bevollmächti­gen? Ein fähiger und erfahre­ner Mönch soll dem Sangha ankündi­gen: 'Höre mich, verehrungswürdi­ger Sangha, der so und so Ge­nannte (ist) Vollordinations­anwär­ter des ehrwürdigen so und so Genannten (Unter­weisers). Wenn es dem Sangha recht ist, wird der so und so Genannte den so und so Genann­ten instruieren'. So soll man ei­nen anderen durch einen anderen bevoll­mächtigen.

Jener bevollmächtigte Mönch, nachdem er zum Vollordinations­anwärter gekommen ist, soll (er) ihm sagen: „Höre, so und so Genannter, jetzt ist die Zeit die Wahrheit (zu sagen), die Tat­sa­chen (zu sagen). Wenn inmitten des Sanghas gefragt wird, ob etwas ist, dann sage, wenn es ist „es ist“, wenn es nicht ist „es ist nicht.“ Sei nicht verwirrt, sei nicht verschämt. So werde ich fragen: Sind an dir derartige Krankheiten: Lepra, Beulenpest, eitriger Haut­aus­schlag, TBC, Epilepsie? Bis du ein Mensch? Bist du ein Mann? Bist du ein freier Mann? Bist du ein Schuldenfreier? Bist du kein Königssoldat? Haben Vater und Mutter zugestimmt? Bist du zwanzig Jahre alt? Hast du Almosen­schale und Robe? Wie ist dein Name? Wie ist der Name deines Unterwei­sers?“

Sie kommen zusammen an. Sie sollen nicht zusammen ankommen. Der Instruierende soll, nachdem er zuerst angekommen ist, dem Sangha ankündigen: „Höre mich, verehrungswürdi­ger Sangha, der so und so Genannte ist Vollordinationsanwärter des ehrwürdigen so und so genannten (Unterweisers). Er ist von mir instruiert worden. Wenn es dem Sangha recht ist, soll der so und so Ge­nannte kommen.“ Der Sangha soll sagen: „Komme.“ Nachdem man (den Anwärter) veran­laßt hat, das Oberge­wand auf eine Schulter zu tun, sich zu den Füßen der Mönche zu verbeugen, sich in die Hocke niederzusetzen, die Hände zusammenzulegen, die Vollordi­nation zu erbitten: „Ich erbitte vom verehrungs­würdigen Sangha die Vollordination, möge mich der verehrungswürdige Sangha aufneh­men von Mitleid bewogen.“ Zum zweiten Male: „Ich erbitte ... von Mitleid bewogen.“ Zum dritten Male: „Ich erbitte ... von Mitleid bewogen.“

Ein fähiger und erfahrener Mönch soll dem Sangha ankündigen: „Höre mich, verehrungs­würdiger Sangha, dieser, der so und so Genannte ist Vollordinationsanwärter des ehrwürdigen so und so Genann­ten. Wenn es dem Sangha recht ist, frage ich den so und so Genannten nach den Hindernis­sen. Höre, so und so Genannter, jetzt ist die Zeit die Wahrheit zu sagen: Wenn etwas da ist, da­nach frage ich. Wenn etwas da ist, soll man sagen „es ist“, wenn etwas nicht da ist, soll man sagen „es ist nicht.“ Sind an dir derartige Krankheiten: Lepra, Beulenpest ... Wie ist der Name deines Unter­weisers?“

Ein fähiger und erfahrener Mönch soll dem Sangha ankündigen: „Höre mich, verehrungs­würdiger Sangha, der so und so Genannte ist Vollordinationsanwärter des ehrwürdigen so und so Genann­ten (Unterweisers). Er ist völlig frei von Hindernissen, seine Almosenschale und die Robe sind vollständig. Der so und so Genannte bittet den Sangha um die Vollordination durch den so und so genannten Unterweiser. Wenn es dem Sangha recht ist, möge der Sangha dem so und so Genannten die Vollordination geben durch den so und so genannten Unter­weiser.“ Das ist die Ankündigung.

„Höre mich, verehrungswürdiger Sangha, der so und so Genannte ist Vollordinationsanwärter des ehrwürdigen so und so genann­ten (Unterweisers). Er ist völlig frei von Hindernissen, seine Almosenschale und die Robe sind vollständig. Der so und so Genannte bittet den Sangha um die Vollordination durch den so und so genannten Unterweiser. Der Sangha gibt dem so und so genann­ten die Voll­ordination durch den so und so genannten Unterweiser. Wenn es den Ehrwürdigen recht ist, daß der so und so genannte vollor­diniert wird durch den so und so genannten Unterweiser, so möge er schweigen, wenn es nicht recht ist, so möge er spre­chen.

Zum zweiten Mal trage ich diese Angelegenheit vor: Höre mich, ... so möge er sprechen. Zum dritten Mal trage ich diese An­gelegenheit vor: Höre mich, ... so möge er sprechen. Vollor­diniert vom Sangha ist der so und so Genannte durch den so und so genannten Unter­weiser. Dem Sangha ist es recht, daher das Schweigen, so nehme ich es an.“

Der Abschnitt des Vollordinationsaktes ist beendet.

64. Cattāronissaya

Zuerst soll der Schatten gemessen werden (damit der Anwärter die Uhrzeit kennt), die Länge der Jahreszeiten soll erklärt werden, die Tageszeiten sollen erklärt werden (z.B. ab wann nicht mehr gegessen werden darf), die Rezitationen sollen er­klärt werden, die vier Bedarfsgegen­stände sollen erklärt wer­den. Die Ordination ist nur für Almo­senspeise, darum sei be­müht bis zum Lebensende. Besondere Ga­ben sind: Speisen für den (ganzen) Sangha, Speisen für eine bestimmte Person, eine Ein­ladung, wenn Speisen ausgelost wer­den, Speisen gegeben zum Mondwechsel, Speisen gegeben zum Upo­sathatag, Speisen gegeben zum Tag nach Uposatha. Die Ordina­tion ist nur für Kleidung aus fort­geworfenen Lumpen, darum sei bemüht bis zum Lebensende. Besondere Gaben sind: Leinentuch, Baumwolltuch, Seidentuch, Wolltuch, Hanftuch, Leinwandtuch. Die Ordination ist nur zum Verweilen am Fuße eines Baumes, darum sei bemüht bis zum Le­bensende. Besondere Gaben sind: eine Hütte, ein Haus mit einem Dach, ein großes Haus, ein mehrgeschossiges Haus, eine Höhle. Die Ordination ist nur für verfaulten Rinderurin (als Medi­zin), darum sei bemüht bis zum Lebensende. Besondere Gaben sind: Butter­schmalz, Butter, Öl, Honig, Melasse“

Der Abschnitt über die vier Bedarfsgegenstände ist beendet.

65. Cattā­ri­akara­ṇīya

Zu jener Zeit ließen die Mönche, einen gewissen Mönch, nach­dem sie ihn vollordiniert hatten, allein zurück. Jener, (je­nen) allein nachfolgend begegnete seiner früheren Frau. Sie sagte folgendes: „Was, bist du jetzt ein Hausloser?“—„Ja, ich bin ein Hausloser.“ „Schwer zu bekommen ist für Hauslose Ge­schlechtsverkehr, komm, lasse uns Geschlechts­verkehr aus­üben.“ Dieser, nachdem er Geschlechtsverkehr ausgeübt hatte, kam mit Verspätung an. Die Mönche sagten folgen­des: „Was, Bruder, hast du diese lange Zeit gemacht?“

Da erzählte der Mönch den Mönchen den Sachverhalt. Die Mönche erzählten dem Erhabenen den Sachverhalt. „Ich empfehle, ihr Mönche, nachdem man die Vollordination gab, einen (Mönch) als Begleiter und die vier nicht auszu­übenden Dinge zu nennen. Ein vollordinierter Mönch soll keinen Geschlechtsverkehr ausüben, nicht mal mit einem Tier. Welcher Mönch Geschlechtsverkehr ausübt, ist kein Asket, kein Sohn aus dem Sakyageschlecht. Wie ein Mensch mit abgeschlagenem Kopf (nur) mit dem Rumpf nicht leben kann, ebenso ist ein Mönch, der Geschlechtsverkehr aus­übt, kein As­ket, kein Sohn aus dem Sakyageschlecht. Dies soll von euch, so lange ihr lebt nicht getan werden.

Ein vollordinierter Mönch soll Nichtgegebenes, wie ein Dieb, nicht nehmen, nicht einmal einen Grashalm. Welcher Mönch wie ein Dieb nimmt, ist kein As­ket, kein Sohn aus dem Sakya­ge­schlecht. Wie ein welkes Blatt, abgelöst vom Stengel nicht wieder grün werden kann, ebenso ist ein Mönch, der Nichtgege­benes, wie ein Dieb, nimmt, ein pada (kleines Geldstück), oder den Wert eines pa­das, oder mehr als ein pada Nichtgegebenes, kein As­ket, kein Sohn aus dem Sa­kyageschlecht. Dies soll von euch, so lange ihr lebt, nicht getan werden.

Ein vollordinierter Mönch soll mit Absicht keinem Lebewesen das Leben rauben, nicht einmal einer Ameise. Welcher Mönch auch immer einem Menschen mit Absicht das Leben raubt, bis hin zu einer Abtreibung, ist kein Asket, kein Sohn aus dem Sakya­geschlecht. Wie ein großer Stein, in zwei Teile zerbrochen nicht wieder ganz werden kann, so ist ein Mönch, der einem Menschen mit Absicht das Leben raubt, kein As­ket, kein Sohn aus dem Sakyage­schlecht. Dies soll von euch, so lange ihr lebt, nicht getan werden.

Von einem vollordinierten Mönch soll nicht behauptet werden, daß überweltliche Zustände (von ihm erreicht wurden), nicht einmal „ich finde Gefallen an der Einsamkeit.“ Welcher Mönch mit unheilsamen Wünschen (und) erfüllt von Begehren überwelt­liche Zustände behauptet, die nicht existieren, die nicht der Tatsache entsprechen, (nämlich) Vertiefungen oder Erlösung oder Sammlung oder Versenkung oder der Weg oder das Resultat, der ist kein As­ket, kein Sohn aus dem Sakyage­schlecht. Genauso, wie eine Pal­me mit abgeschlage­ner Spitze nicht mehr geeignet ist zu wach­sen, ebenso ist ein Mönch mit unheilsamen Wünschen und erfüllt von Begehren, der überwelt­li­che Zustände behauptet, die nicht existieren, die nicht der Tatsache entsprechen, kein As­ket, kein Sohn aus dem Sakyage­schlecht. Dies soll von euch, so lan­ge ihr lebt, nicht getan werden.

Die vier nicht zu begehenden Dinge sind beendet.

66. Āpatti­yāa­dassa­ne­ukkhitta­ka­vatthu

Zu jener Zeit war ein gewisser Mönch, (weil) er ein Vergehen nicht eingesehen hatte, zeitweilig ausgeschlossen und hatte den Orden verlassen. Nachdem er später zurückgekom­men war, bat er die Mönche um die Voll­ordination. Dem Erhabenen erzählten sie diesen Sachverhalt. „In diesem Fall, ihr Mönche, war ein ge­wisser Mönch, (weil) er ein Vergehen nicht eingesehen hatte, zeitweilig ausgeschlossen und hatte den Orden verlassen. Nach­dem er später zurückgekommen war, bat er die Mönche um die Vollordination. So soll man zu ihm sagen: Siehst du dein Ver­gehen ein? Wenn (er) sagt: 'Ich sehe ein', so soll man or­di­nie­ren, wenn (er) sagt 'Ich sehe nicht ein', soll man nicht or­di­nieren.

Nachdem (er) ordiniert ist, soll gesagt werden: 'Siehst du dein Vergehen ein?' Wenn (er) sagt 'Ich sehe ein', soll man vollordinieren, wenn er sagt 'Ich sehe nicht ein', soll man nicht vollordinieren. Nachdem (er) vollordiniert ist, soll ge­sagt werden: 'Siehst du dein Vergehen ein?' Wenn (er) sagt, 'Ich sehe ein', soll man wiedereinsetzen (osarana), wenn er sagt 'Ich sehe nicht ein', soll man nicht wieder­einset­zen. Nachdem er wieder­eingesetzt ist, soll gesagt werden: 'Siehst du dein Vergehen ein?' Wenn (er) es einsieht, so ist es gut, wenn (er) es nicht einsieht und die Einstimmigkeit (des Sang­ha) erhalten wird, soll er wieder zeitweilig ausgeschlossen wer­den, wenn die Einstimmigkeit nicht erhalten wird, (ist es) kein Vergehen (mit ihm) zu­sammen zu essen und zu leben.

In diesem Fall, ihr Mönche, hat ein Mönch die Wiedergutma­chung für ein Vergehen nicht geleistet und wurde zeitweilig ausgeschlossen und hatte den Orden verlassen. Nachdem er später zurückge­kom­men war, bat er die Mönche um die Voll­ordination ... 'Machst du dein Vergehen wie­der gut?' wenn er sagt 'Ich werde wieder­gutmachen' ...

In diesem Fall, ihr Mönche, hat ein Mönch unheilsame Ansich­ten nicht aufgegeben und wur­de zeitweilig ausge­schlossen und hatte den Orden verlassen. Nachdem er später zurückge­kom­men war, bat er die Mönche um die Voll­ordination ...

Der Große Abschnitt, der Erste

Dies betrifft die wichtigen Angelegenheiten des Vinaya:
um den sich gut Verhaltenden Freude zu bringen,
um die böses Wünschenden (davon) abzuhalten,
und die Gewissenhaften zu ermutigen,

um für den Orden das Gebiet des allwissenden Siegers festzule­gen,
das Feld nicht für die anderen,
das Friedliche, das gut erlassen ist, das ohne Zweifel ist.
Der Vinaya mit den beiden Khandakas (Mahā- und Cullavagga)

ebenso wie das Parivāra und die Merksprüche,
deren Sinn ausführend macht sich der Gute auf den Weg.
Wer Rinder nicht kennt, kann eine Rinderherde nicht schützen;
ebenso, wer die Sīlas nicht weiß, kann sich nicht zügeln.

Selbst wenn die Suttas und der Abhidhamma vergessen würden,
wenn der Vinaya nicht verloren geht, besteht der Orden.
Daher sage ich (es), um die Stichworte zusammenzufassen
nach meinem Wissen, der Reihe nach. Hört wie ich spreche.

Der Sachverhalt, der Grund, die Verfehlung, die Methode, die Formeln, schwer ist es, nichts wegzulassen.
Nach dieser Methode sollt ihr lernen:

Die Erleuchtung, die Königstätte, Ziegenhüter, Brahma Sahampa­ti, Alāro, Uddaka, die Mönche, Upaka der Seher, Kondañña, Vap­pa, Bhaddiya, Mahānāma, Assaji, Yasa, die vier, die fünfzig, alle (zusammen), er schickte sie fort, Richtungen, Sachver­halt, mit den Māras, die dreißig, Uruvelā, 3 Flechtenasketen, das Feuerhaus, der Großkönig, Sakka, Brahma, das ganze, fort­geworfene Lumpen, Teich, Stein, Kakudhabaum, der Stein, Jambu­baum, Mango­baum, Amalakabaum, eine Paricchittablume holte (er), hacke Holz, mache Feuer, lösche das Feuer Kassapa, ins Wasser tauchen, Kohlebecken, die Wolke, Gayā, Latthihain, Magadha, Upatissa, Kolita, die wohlbekannten Söhne, die Ordina­tion, falsch bekleidet, Entlassung, dünner und elender Brahma­ne, er verhält sich schlecht, der Bauch, der Brahmanenjüng­ling, die Gruppe, eine Regenzeit, von Leichtsinnigen, wegge­hend, zehn Jahre, Anleitung, sie halten sich nicht daran, um zu entlassen, die Ungebildeten, die Aufhebung, die fünf, die sechs, wer auch immer, der Nackte, nicht Haare geschnitten, der Flechtenasket, der Sakya, die fünf Krankheiten in Magadha, der Eine, der Dieb, die Finger, die (Königs)erlasse von Magadha, das Gefängnis, beschriebener (Dieb), ein Ausgepeitschter, ein Gebrandmarkter, ein Schuldner, ein Sklave, ein Kahlköpfi­ger, Upāli, die Schlangenkrankeit, eine zugetane Familie, Kan­daka, bevölkert, über das Wohnen, das Kind, Schulun­gen, sie wohnen, wie jetzt?, alles, Mund, die Unterweiser, fortgelockt, Kanda­ka, Eunuch, in diebischer Weise (zusammenleben), die Schlange, in Bezug auf die Mutter, der Vater, Heiliger, Non­nen, Spal­tung, in Bezug auf Blut, Hermaphroditen, ohne Unter­weiser, durch den Sangha, die Gruppe, Eunuch, ohne Almosen­schale, ohne Robe, (ohne) alle beide, die ausgeliehenen drei, Hände, Füße, Hände und Füße, Ohren, Nasen, alle beide, Finger, Nägel, Fuß­sehnen, Finger zusammengewachsen, der Bucklige, der Zwergwüch­sige, der Kropf, der Gebrandmark­te, der Ausgepeitsch­te, der per Anschlag gesuchte, mit Elefantiasis, Geschlechts­kranker, ein eine Gruppe Irreführender, der Halbblinde, der mit ver­krüppelten Gliedern, und dann der Lahme, der Halblahme, der Krüppel, der Altersschwache, der Blinde, der Stumme, der Tau­be, der Blindstumme, bis dort, der Taubblinde, wie gesagt, der Taubstumme, der Taubstummblinde, Anleitung für die Gewis­senlo­sen, wie man (nicht) leben soll, was auf der Straße getan wur­de, von einem, der gebeten wurde, wenn jemand erwartet wird, laß ihn kommen, sie stritten, von einem Unter­weiser, Kassapa, da schienen Vollordinierte mit Krankheiten befallen, die Un­instruierten waren verwirrt, dort ist Instruktion, auch im Sangha, dann der Ungebildete, der nicht Bevoll­mächtigte, zu­sammen, das Aufnehmen in der Vollordination, die Bedarfsge­gen­stände, allein, drei.

In diesem Abschnitt sind 172 Sachverhalte

Die erste Aufzählung, des großen Abschnittes, ist beendet.