Saṃyutta Nikaya 18
Rāhula
1–10. Cakkhu, Rūpa, Viññāṇa, Samphassa, Vedanā, Saññā, Sañcetanā, Taṇhā, Dhātu, Khandha Sutta
So habe ich gehört. Einst weilte der Erhabene zu Sāvatthī, im Jeta-Hain, im Kloster des Anāthapindika.
Es begab sich da der Ehrwürdige Rāhula zum Erhabenen, begrüßte ihn ehrerbietig und setzte sich zur Seite nieder.
*Seitwärts sitzend sprach der Ehrwürdige Rāhula zum Erhabenen also: „Gut wäre es, o Herr, wenn mir der Erhabene so die Lehre zeigte, daß ich nach ihrem Hören einsam, abgesondert, unermüdlich, voller Eifer und Entschlossenheit weilen mag.“
„Was meinst du wohl, Rāhula:
(1.) Ist das Auge—das Ohr—die Nase—die Zunge—der Leib—der Geist unvergänglich oder vergänglich?“—„Vergänglich, o Herr.“
(2.) „Sind die Formen—die Töne—die Düfte die Säfte—die Berührungen—die Geistobjekte unvergänglich oder vergänglich?“—„Vergänglich, o Herr.“
(3.) „Ist das Sehbewußtsein—das Hörbewußtsein—das Riechbewußtsein—das Schmeckbewußtsein—das Berührungsbewußtsein—das Denkbewußtsein unvergänglich oder vergänglich?“—„Vergänglich, o Herr.“
(4.) „Ist der Seheindruck—der Höreindruck—der Riecheindruck—der Schmeckeindruck—der Berührungseindruck—der Denkeindruck unvergänglich oder vergänglich?“—„Vergänglich, o Herr.“
(5.) „Ist das durch Seheindruck entstandene Gefühl—durch Hör-, Riech-, Schmeck-, Berührungs-, Denkeindruck entstandene Gefühl unvergänglich oder vergänglich?“—„Vergänglich, o Herr.“
(6.) „Ist die Formwahrnehmung—die Ton-, Duft-, Geschmacks-, Berührungswahrnehmung—die Wahrnehmung von Geistobjekten unvergänglich oder vergänglich?“—„Vergänglich, o Herr.“
(7.) „Ist der Wille nach Formen—nach Tönen nach Düften—nach Geschmäcken—nach Berührungen—nach Geistobjekten unvergänglich oder vergänglich?“—„Vergänglich, o Herr.“
(8.) „Ist das Begehren nach Formen—nach Tönen—nach Düften—nach Geschmäcken—nach Berührungen—nach Geistobjekten unvergänglich oder vergänglich?“—„Vergänglich, o Herr.“
(9.) „Ist das Erdelement—das Wasserelement—das Feuerelement—das Windelement—das Raumelement—das Bewußtseinselement unvergänglich oder vergänglich?“—„Vergänglich, o Herr.“
(10.) „Ist Körperlichkeit—Gefühl—Wahrnehmung—sind die Gestaltungen—ist Bewußtsein unvergänglich oder vergänglich?“—„Vergänglich, o Herr..
„Was aber vergänglich, ist das leidig oder freudig?“—„Leidig, o Herr.“—„Was nun vergänglich, leidig, wandelbar ist, ist es recht, dieses so anzusehen: ‚Dies ist mein, das bin ich, das ist mein Selbst‘?“—„Gewiß nicht, o Herr..
„So erkennend, o Rāhula, wendet sich der erfahrene, edle Jünger vom Auge ... vom Bewußtsein ab.
Abgewandt wird er entsüchtet. Durch die Entsüchtung wird er befreit. Im Befreiten ist das Wissen: ‚Befreit bin ich!‘—‚Versiegt ist (künftige) Geburt, vollendet der Heilige Wandel, gewirkt das Werk, nichts weiteres mehr nach diesem hier!‘—So versteht er.“