Saṃyutta Nikaya 3
Von den Kosala
18. Unermüdlichkeit (2)
Ort der Begebenheit: Sāvatthī.
Er setzte sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend sprach dann der König Pasenadi, der Kosala, zu dem Erhabenen also:
„Da ist mir, Herr, wie ich ganz in der Stille in einsame Meditation vertieft war, der folgende erwägende Gedanke gekommen: Wohl verkündet ist von dem Erhabenen die Lehre, aber (nur) für den Freund der Guten, für den Gesellen der Guten, für den Genossen der Guten, nicht für den Freund der Bösen, nicht für den Gesellen der Bösen, nicht für den Genossen der Bösen.
„So ist das, o Großkönig! So ist das, o Großkönig! Wohl verkündet ist von mir die Lehre, aber (nur) für den Freund der Guten, für den Gesellen der Guten, für den Genossen der Guten; nicht für den Freund der Bösen, für den Gesellen der Bösen, für den Genossen der Bösen.
Da verweilte ich einstmals, o Großkönig, im Gebiete der Sakkas in einem Marktflecken der Sakyas.
Da nun, o Großkönig, begab sich der Bhikkhu Ananda dorthin, wo ich mich befand. Nachdem er sich dorthin begeben und mich ehrfurchtsvoll begrüßt hatte, setzte er sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, o Großkönig, sprach dann zu mir der Bhikkhu Ananda also: ‚die Hälfte des heiligen Wandels besteht in der Freundschaft der Guten, in der Gesellschaft der Guten, in der Genossenschaft der Guten.
Auf dieses Wort hin, o Großkönig, sprach ich zu dem Bhikkhu Ananda also: ‚Nicht so, Ananda; nicht so, Ananda! Der gesamte heilige Wandel besteht in der Freundschaft der Guten, in der Gesellschaft der Guten, in der Genossenschaft der Guten. Von einem Bhikkhu, o Ananda, der ein Freund der Guten ist, ist zu erwarten, daß er einem Freund der Guten, einem Gesellen der Guten, einem Genossen der Guten den edlen achtgliedrigen Pfad vervollkommnen, den edlen achtgliedrigen Pfad erweitern wird.
Und wie, Ananda, erweitert ein Bhikkhu, der ein Freund der Guten ist, ein Geselle der Guten, ein Genosse der Guten, den edlen achtgliedrigen Pfad?
Da vervollkommnet, Ananda, der Bhikkhu die rechte Anschauung, die auf Absonderung beruht, auf Gleichgültigkeit beruht, auf Aufhebung beruht, in der (Abstoßung) endigt. Er vervollkommnet das rechte Wollen. Er vervollkommnet das rechte Reden. Er vervollkommnet das rechte Tun. Er vervollkommnet die rechte Lebensführung. Er vervollkommnet das rechte Sichbemühen. Er vervollkommnet das rechte Sichbesinnen. Er vervollkommnet die rechte geistige Sammlung, die auf Absonderung beruht, auf Gleichgültigkeit beruht, auf Aufhebung beruht, in der Abstoßung endigt. Auf diese Weise, Ananda, vervollkommnet ein Bhikkhu, der ein Freund der Guten ist, ein Geselle der Guten, ein Genosse der Guten, den edlen achtgliedrigen Pfad, erweitert er den edlen achtgliedrigen Pfad.
Und in diesem Sinne, Ānanda, mußt du das auch verstehen, daß der gesamte heilige Wandel besteht in der Freundschaft der Guten, in der Gesellschaft der Guten, in der Genossenschaft der Guten.
Denn wenn sie, Ānanda, zu mir als dem Freund der Guten kommen, werden die Wesen, die dem Gesetz der Geburt unterworfen sind, von der Geburt erlöst; die Wesen die dem Gesetz des Alters unterworfen sind, werden vom Alter erlöst; die Wesen, die dem Gesetz der Krankheit unterworfen sind, werden von der Krankheit erlöst; die Wesen, die dem Gesetz des Sterbens unterworfen sind, werden vom Sterben erlöst; die Wesen, die dem Gesetz des Schmerzes, des Kummers, des Leides, der Betrübnis und der Verzweiflung unterworfen sind, werden von Schmerz, Kummer, Leid, Betrübnis und Verzweiflung erlöst. In diesem Sinne, Ānanda, mußt du das verstehen, daß der gesamte heilige Wandel besteht in der Freundschaft der Guten, in der Gesellschaft der Guten, in der Genossenschaft der Guten.‘
Darum mußt du, o Großkönig, hier dich also schulen: ich will ein Freund der Guten, ein Geselle der Guten, ein Genosse der Guten werden. So ja mußt du, o Großkönig, dich schulen. Als Freund der Guten, als Geselle der Guten, als Genosse der Guten mußt du an dieser einen Eigenschaft festhalten: an der Unermüdlichkeit in guten Dingen.
Wenn du unermüdlich, o Großkönig, an der Unermüdlichkeit festhältst, werden die Frauen an deinem Hof also denken: Der König hält unermüdlich an der Unermüdlichkeit fest; wohlan, wollen auch wir unermüdlich an der Unermüdlichkeit festhalten.
Wenn du unermüdlich, o Großkönig, an der Unermüdlichkeit festhältst, werden die dir dienstpflichtigen Edelleute also denken: Der König hält unermüdlich an der Unermüdlichkeit fest; wohlan, wollen auch wir unermüdlich an der Unermüdlichkeit festhalten.
Wenn du unermüdlich, o Großkönig, an der Unermüdlichkeit festhältst, werden die Leute in Stadt und Land also denken: Der König hält unermüdlich an der Unermüdlichkeit fest; wohlan, wollen auch wir unermüdlich an der Unermüdlichkeit festhalten.
Wenn du unermüdlich, o Großkönig, an der Unermüdlichkeit festhältst, wird dein eigenes Selbst behütet und beschirmt sein, werden die Frauen am Hofe behütet und beschirmt sein, werden Schatzkammer und Vorratshaus behütet und beschirmt sein.“
„Zusammen mit dem, der nach besonderen, fortlaufenden Genüssen verlangt,
Rühmen die Weisen die Unermüdlichkeit bei verdienstvollen Handlungen.Der Weise, der unermüdlich ist, erlangt beiderlei Segen:
Segen im gegenwärtigen Leben und Segen für sein künftiges Dasein.
Weil er den Segen gewinnt, darum heißt der Ausdauernde ein Weiser.“