Saṃyutta Nikaya 3

Von den Kosala

4. Freund

(Ort der Begebenheit:) Sāvatthī.

Zur Seite sitzend sprach da der König Pasenadi, der Kosala, zu dem Erhabenen also: „Da ist mir, Herr, wie ich ganz in der Stille in einsame Meditation vertieft war, der folgende erwägende Gedanke gekommen: Wem ist wohl das eigene Selbst freund, wem ist wohl das eigene Selbst feind? Da nun, Herr, dachte ich mir also:

Alle, die da körperlich einen üblen Wandel führen, mit Worten einen üblen Wandel führen, mit Gedanken einen üblen Wandel führen, denen ist das eigene Selbst feind. Wenn sie auch sprächen: freund ist uns das eigene Selbst, so ist ihnen doch das eigene Selbst feind. Warum das? Was ja ein Feind dem antut, der ihm feind ist, das tun sie selbst dem eigenen Selbst an. Darum ist ihnen das eigene Selbst feind.

Alle aber, die da körperlich einen guten Wandel führen, mit Worten einen guten Wandel führen, mit Gedanken einen guten Wandel führen, denen ist das eigene Selbst freund. Wenn sie auch sprächen: feind ist uns das eigene Selbst, so ist ihnen doch das eigene Selbst freund. Warum das? Was ja ein Freund dem antut, der ihm freund ist, das tun sie selbst dem eigenen Selbst an. Darum ist ihnen das eigene Selbst freund.“

„So ist das, o Großkönig! So ist das, o Großkönig! Alle, die da, o Großkönig, körperlich einen üblen Wandel führen, mit Worten einen üblen Wandel führten, mit Gedanken einen üblen Wandel führen, denen ist das eigene Selbst feind. Wenn sie auch sprächen: freund ist uns das eigene Selbst, so ist ihnen doch das eigene Selbst feind. Warum das? Was ja ein Feind dem antut, der ihm feind ist, das tun sie selbst dem eigenen Selbst an. Darum ist ihnen das eigene Selbst feind.—Alle aber, die da, o Großkönig, körperlich einen guten Wandel führen,—mit Worten einen guten Wandel führen, mit Gedanken einen guten Wandel führen, denen ist das eigene Selbst freund. Wenn sie auch sprächen: feind ist uns das eigene Selbst, so ist ihnen doch das eigene Selbst freund. Warum das? Was ja ein Freund dem antut, der ihm freund ist, das tun sie selbst dem eigenen Selbst an. Darum ist ihnen das eigene Selbst freund.

Wer sein eignes Selbst als Freund kennt, der soll es nicht mit Sünde verstricken.
Denn nicht ist leicht zu erlangen das Heil für den, der Üble Taten tut.
Wenn er, vom Tode überfallen, das menschliche Dasein aufgibt,
Was bleibt ihm dann zu eigen? Was nimmt er mit beim Hingang?
Was folgt ihm dann nach wie der nie weichende Schatten?
Beides, Verdienst und Sünde, was der Mensch hier tut,
Das bleibt ihm zu eigen, und das nimmt er mit beim Hingang,
Und das folgt ihm nach wie der nie weichende Schatten.
Darum möge er Gutes tun als einen Schatz für das künftige Dasein.
Die verdienstlichen Werke sind in der jenseitigen Welt ein fester Halt für die Lebewesen.“