Saṃyutta Nikaya 42
Gāmaṇi
7. Aufzeigen
Zu einer Zeit weilte der Erhabene bei Nalānda im Mangohain am Saume der Stadt Pāvā. Da nun begab sich der Sohn Asibandhakos, der Vorsteher, dorthin, wo der Erhabene weilte, wechselte höflichen Gruß mit ihm und setzte sich zur Seite nieder. Zur Seite sitzend, sprach er zum Erhabenen: „Verweilt wohl o Herr, der Erhabene wohlwollend zu allen lebenden Wesen?“
„Gewiß, Vorsteher, verweilt der Vollendete wohlwollend zu allen lebenden Wesen.“
„Aber der Erhabene zeigt, o Herr, einigen die Lehre eindringlich, aber anderen zeigt er sie nicht so eindringlich.“
„Ich will dir darüber, Vorsteher, eine Gegenfrage stellen. Wenn du willst, magst du darauf antworten. Was meinst du, Vorsteher: Da hat ein Hausvater, ein Pflüger, drei Felder: ein Feld ist das beste, ein Feld ist mittelmäßig, ein Feld ist dürftig, karstig, salzig und hat schlechte Erde. Was meinst du, Vorsteher: Wenn dieser Hausvater, der Pflüger, aussäen will, auf welches Feld würde er zuerst säen, auf das beste, das mittelmäßige oder das dürftige, karstige, salzige mit der schlechten Erde?“
„Wenn, o Herr, dieser Hausvater, der Pflüger, säen will, dann würde er zuerst das beste Feld bestellen. Nachdem er dort gesät hat, würde er das mittelmäßige Feld bestellen. Nachdem er dort gesät hat, würde er vielleicht auch das dürftige, karstige, salzige Feld mit schlechter Erde bestellen. Und warum? Es könnte immerhin Viehfutter werden“.
„Gleichwie hier das beste Feld, so sind meine Mönche und Nonnen. Diesen zeige ich die Lehre, die am Anfang begütigt, in der Mitte begütigt, am Ende begütigt, lege sinn- und wortgetreu den vollkommen geläuterten, vollkommen geklärten Brahma-Wandel dar. Und warum? Diese verweilen, Vorsteher, mit mir als Eiland, als Schutz, als Geborgenheit, als Zuflucht.
Gleichwie das mittlere Feld, Vorsteher, sind meine Anhänger und Anhängerinnen. Auch denen lege ich die Lehre dar, die am Anfang begütigt, in der Mitte begütigt, am Ende begütigt, lege sinn- und wortgetreu den vollkommen geläuterten, vollkommen geklärten Brahma-Wandel dar. Und warum? Diese verweilen, Vorsteher, mit mir als Eiland, als Schutz, als Geborgenheit, als Zuflucht.
Gleichwie das dürftige, karstige, salzige Feld mit schlechter Erde sind meine andersfährtigen Asketen, Brahmanen und Pilger. Auch denen zeige ich die Lehre, die am Anfang begütigt, in der Mitte begütigt, am Ende begütigt, lege sinn- und wortgetreu den vollkommen geläuterten, vollkommen geklärten Brahma-Wandel dar. Und warum? Selbst wenn sie nur einen Satz verstehen, so würde ihnen das lange zum Heile und Wohle gereichen.
Gleichwie, Vorsteher, wenn da ein Mann drei Wassertöpfe hätte: Ein Wassertopf hat keine Sprünge, hält dicht, leckt nicht; ein Wassertopf hat keine Sprünge, aber hält nicht dicht und leckt; und ein Wassertopf hat Sprünge, hält nicht dicht und leckt. Was meinst du, Vorsteher, wenn ein Mann Wasser holen wollte, in welchem Wassertopf würde er es holen, im ersten, im zweiten, im dritten?“
„Der Mann, der Wasser holen wollte, würde es zuerst in dem Wassertopf holen, der keine Sprünge hat, dicht hält und nicht leckt. Nachdem er so Wasser geholt hat, würde er es in dem Wassertopf holen, der keine Sprünge hat, aber undicht ist und leckt. Nachdem er so Wasser geholt hat, würde er vielleicht auch in dem Wassertopf Wasser holen, der Sprünge hat, undicht ist und leckt. Und warum? Das mag immerhin reichen, um den Topf selber zu waschen.
Gleichwie, Vorsteher“, wie dieser Wassertopf ohne Sprünge, der dicht hält und nicht leckt, so sind meine Mönche und Nonnen. Denen zeige ich die Lehre, die am Anfang begütigt, die in der Mitte begütigt, die am Ende begütigt, lege den vollkommen geläuterten, vollkommen geklärten Brahma-Wandel dar. Und warum? Diese verweilen, Vorsteher, mit mir als Eiland, als Schutz, als Geborgenheit, als Zuflucht.
Gleichwie, Vorsteher, wie dieser Wassertopf ohne Sprünge, der aber nicht dicht hält und leckt, so sind meine Anhänger und Anhängerinnen. Auch denen zeige ich die Lehre, die am Anfang begütigt, in der Mitte begütigt, am Ende begütigt, lege sinn- und wortgetreu den vollkommen geläuterten, vollkommen geklärten Brahma-Wandel dar. Und warum? Diese verweilen mit mir als Eiland, als Schutz, als Geborgenheit, als Zuflucht.
Gleichwie, Vorsteher, wie der Wassertopf mit Sprüngen, der nicht hält und leckt, sind meine andersfährigen Asketen, Brahmanen und Pilger. Auch denen zeig‘ ich die Lehre, die am Anfang begütigt, in der Mitte begütigt, am Ende begütigt, lege sinn- und wortgetreu den vollkommen geläuterten, vollkommen geklärten Brahma-Wandel dar. Und warum? Selbst wenn sie nur einen Satz verstehen, so würde ihnen das lange zum Heile und Wohle gereichen.“
Auf diese Worte sprach der Sohn Asibandhakos, der Vorsteher, also zum Erhabenen:
„Vortrefflich, o Herr! Vortrefflich, o Herr, als Anhänger möge mich der Erhabene betrachten, von heute an zeitlebens getreu.“